Stammt das Signal von Außerirdischen?
Dolag und Champion halten die Schlussfolgerung der Studienautoren für plausibel. "Alle Blitze haben dieselbe Frequenz, damit scheinen sie aus derselben Entfernung und vom selben Ursprungsort zu stammen", sagt Champion. Verfolge man die Spur zurück, lande man bei ebenjener einzelnen Radioquelle, die der aktive Kern einer Galaxie sein könnte.
Doch was hat den Blitz ausgelöst? Chatterjee und seine Kollegen schlussfolgern, dass es sich bei den Ausbrüchen um ein bislang unbekanntes Phänomen aktiver Galaxienkerne handelt. Wolle man spekulieren, sei beispielsweise eine Wechselwirkung zwischen einem schnell umlaufenden Neutronenstern und dem zentralen Schwarzen Loch der Galaxie denkbar, sagt Chatterjee. Letztlich aber bleibt die Quelle weiterhin ungewiss - für FRB 121102 und alle anderen bisher gemessenen Radioblitze.
Schwarze Löcher könnten eine Quelle sein
Theorien gab es in den vergangenen Jahren viele: Beispielsweise könnten sie einem Kollaps von supermassiven Schwarzen Löchern entsprungen sein oder Kollisionen zwischen Asteroiden. Verschmelzende Neutronensterne, Flaring Magnetars oder Gamma-Ray-Bursts kommen ebenfalls als Auslöser in Frage. Oder - die Frage drängt sich manchem auf - sendeten gar Außerirdische die Signale?
"Wir kennen die Quelle nicht, also können wir das nicht ausschließen", sagt Champion. "Allerdings sehen wir FRBs überall am Himmel, eine große Zahl außerirdischer Zivilisationen in weit voneinander entfernt liegenden Galaxien müsste also ähnliche Radiosignale aussenden - das ist doch sehr unwahrscheinlich."
Haben dennoch alle FRBs vielleicht denselben Auslöser? Liegt dieser in einem bestimmen Typ von Galaxie? Lassen sich die Blitze in verschiedenen Wellenlängen beobachten? Wie häufig sind sie im Universum? All diese Fragen sind unbeantwortet.
Neue Teleskope wie SKA sollen das Rätsel lösen
Spätestens jetzt dürfte klar sein: Dank Chatterjee und seinen Kollegen wissen Astronomen nun, woher FRB 121102 ungefähr stammt. Mehr aber geben die aufwendig vernetzten Instrumente und akribisch zusammengetragenen Messdaten nicht her.
Um einen Blitz zu entdecken, müssen Astronomen zufällig zur richtigen Zeit das richtige Stück Himmel beobachten. "Wir wissen nicht, wo mit den nächsten FRB zu rechnen ist", sagt Champion. Problematisch sei, dass die meisten Teleskope nur einen sehr kleinen Teil des Himmels abdecken. Es braucht jedoch viele Blitze, um Regelmäßigkeiten sowie Gemeinsamkeiten festzustellen. "Neue Teleskope wie MeerKAT und SKA werden uns künftig erlauben, den Himmel so gleichzeitig und damit umfassend abzusuchen wie nie zuvor", sagt Champion. Er ist sicher: Rätselhaft werden Radioblitze nur noch wenige Jahre sein.
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Astrophysik: Ferne Galaxie schickt grelle Blitze zur Erde |
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Wenn Aliens auf dem Wege kommunizieren, so ist das, wie mir scheint, eine blöde Methode...
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