Astronomie: Meteorit von Elmshorn stammt aus frühem Sonnensystem
Ende April ist eine Feuerkugel über Elmshorn in Schleswig-Holstein entdeckt worden. Forscher haben nun herausgefunden, dass es tatsächlich ein Meteorit ist.

Die Feuerkugel leuchtete am 25. April 2023 gegen 14:00 Uhr (MESZ) am Himmel in Norddeutschland auf, Einwohner der Stadt Elmshorn fanden mehrere Meteoritenstücke von mehreren hundert bis mehreren tausend Gramm Gewicht. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die gefundenen Brocken tatsächlich von einem Meteoriten aus dem Weltall stammen.
Der Stein sei ein Meteorit der Gruppe der gewöhnlichen Chondriten des Typen H, teilte die Universität Münster mit. Diese Gruppe von Meteoriten weist einen besonders hohen Anteil an Metall auf.
Gesteinsbrocken aus der Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems
Die dpa (Deutsche Presse-Agentur) berichtet, dass der Gesteinsbrocken laut dem aus den Anfängen unseres Sonnensystems stamme und 4,5 Milliarden Jahre alt sei. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist der Fund "ein Glücksfall".
Durch die rasche Untersuchung konnten kurzlebige Radioisotope untersucht werden und den Forschern wichtige Hinweise zu Herkunft und Geschichte des Steinmeteoriten liefern. "Das größte Objekt wiegt 3.724 Gramm. Das allein ist für die Forschung großartig", erklärte DLR-Meteoritenexperte Dieter Heinlein.
Die Untersuchung des Meteoriten
Für die Untersuchung zersägten die Forscher ein 40 Gramm schweres Stück des Meteoriten in Dünnschliffe. Das sind 30 Mikrometer dicke Gesteinsscheiben. Damit konnte die interne Struktur des Meteoriten besser untersucht werden. Einen weiteren Teil verarbeiteten sie zu feinem Pulver, das sie anderen europäischen Instituten für chemische und isotopische Untersuchungen zur Verfügung stellten.
Das Fundstück weist eine intensive Brekziierung auf – darunter versteht man Gesteine, die aus Gesteinsbruchstücken zusammengesetzt oder durch Hitze zusammengebacken wurden. "Die Brekziierung des Meteoriten ist durch vorherige Kollisionen im frühen Sonnensystem und im Asteroidengürtel entstanden, einer Region mit einer besonders hohen Ansammlung von Asteroiden, die zwischen Mars und Jupiter liegt", sagte Markus Patzek vom Institut für Planetologie der Universität Münster.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Nur wenn diese Organismen auf Stickstoffbasis aufbauen... ;)
Kommentieren