Astronomie: Eso zeigt detaillierteste Karte der Milchstraße

Eine astronomische Forschungsgruppe hat das Vista-Teleskop (Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy) der Europäischen Südsternwarte (Eso) verwendet, um die Milchstraße zu kartieren(öffnet im neuen Fenster) . Dabei sammelte es 500 Terabyte an Daten, was diese Kampagne zum größten Beobachtungsprojekt der Eso macht.
Das Teleskop befindet sich am Paranal Observatory(öffnet im neuen Fenster) in Chile und dient hauptsächlich der Kartierung großer Himmelsbereiche. Das Team verwendete die Infrarotkamera Vircam(öffnet im neuen Fenster) (Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy) von Vista, die durch den Staub und das Gas in unserer Galaxie, hindurchsehen kann. Daher ist sie in der Lage, die Strahlung von den verborgensten Orten der Milchstraße zu sehen.
Was hat das Vista-Teleskop aufgenommen?
Die erstellte Karte umfasst 200.000 Bilder und enthält etwa zehnmal mehr Objekte als eine frühere Karte(öffnet im neuen Fenster) , die von demselben Team im Jahr 2012 veröffentlicht wurde. Dazu gehören neugeborene Sterne, die oft in staubige Kokons eingebettet sind, und Kugelsternhaufen - dichte Gruppen von Millionen der ältesten Sterne in der Milchstraße.




Zudem wurden sehr kalte Objekte aufgenommen, die bei Infrarot-Wellenlängen leuchten. Dazu gehören etwa braune Zwerge (sogenannte gescheiterte Sterne, die keine anhaltende Kernfusion aufweisen) oder frei schwebende Planeten, die keinen Stern umkreisen.
Die Beobachtungen begannen im Jahr 2010 und endeten in der ersten Hälfte des Jahres 2023 und umfassten insgesamt 420 Nächte. Durch die mehrfache Beobachtung jedes Himmelsabschnitts konnte das Team nicht nur die Positionen dieser Objekte bestimmen, sondern auch verfolgen, wie sie sich bewegen und ob sich ihre Helligkeit ändert.
Dabei kartierte das Team Sterne, deren Leuchtkraft sich periodisch ändert und die als kosmische Lineale zur Entfernungsmessung verwendet werden können. Das sorgte wiederum für eine genaue 3D-Ansicht der inneren Regionen der Milchstraße, die zuvor durch Staub verdeckt waren.
Das Team verfolgte auch Hypervelocity-Sterne - sich schnell bewegende Sterne, die nach einer engen Begegnung mit dem dort lauernden supermassereichen schwarzen Loch (Sagittarius A*) aus dem Zentralbereich der Milchstraße katapultiert wurden.
Zur Studie
Die Studie wurde am 27. September 2024 in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht: The Vista Variables in the Vía Láctea extended (VVVX) ESO public survey: Completion of the observations and legacy(öffnet im neuen Fenster) (Die Vista-Variablen in der erweiterten öffentlichen Vía-Láctea-Umfrage (VVVX) der ESO: Abschluss der Beobachtungen und Vermächtnisse).



