Asteroidenmission: Meteoritenschauer auf Erde und Mars durch Dart-Mission?
Die astronomische Fachwelt geht davon aus, dass es Meteoritenschauer auf der Erde und dem Mars geben kann. Der Grund dafür ist der Impakt auf einem Asteroiden durch eine Mission der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa: Dart. Ein Forschungsteam hat die Ausbreitung der dabei entstandenen Trümmerteile im Sonnensystem untersucht(öffnet im neuen Fenster) .
Die Berechnungen beruhen auf den Gravitationskräften der Sonne, von Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, unserem Mond sowie den Asteroiden Didymos und Dimorphos . Auf letzterem Asteroiden schlug Dart am 26. September 2022 auf - um zu testen, ob ein kinetischer Einschlag die Umlaufbahn eines potenziell gefährlichen Asteroiden eines Tages von der Erde wegschieben kann.
Beobachtungsdaten des Einschlags
Der Einschlag, der einen Krater in Dimorphos riss, schleuderte auch eine große Menge an Trümmern aus. Da die Dart-Mission auch den kleinen Satelliten Liciacube (Light Italian Cubesat for Imaging of Asteroid) an Bord hatte und vor dem geplanten Zusammenstoß ausgesetzt hatte, konnte dieser die Folgen des Impakts beobachten.
Die entstandenen Trümmer bildeten einen Kegel aus austretendem Material, das insbesondere aus Partikeln von einem Mikrometer (das ist ein Millionstel Meter) und größer, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 Metern pro Sekunde bestand.
Die Hauptsimulation des Forschungsteams modellierte drei Millionen Partikel, aufgeteilt in Größengruppen von zehn Zentimetern sowie 0,5 Zentimetern und 30 Mikrometer, die sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 Metern pro Sekunde bewegen.
Aufgrund dieser Daten hält es das Team für unwahrscheinlich, dass es zu Meteoritenschauern durch diesen Aufprall auch auf der Erde kommen wird - dafür soll es auf dem Mars herabregnen. Diese größeren Partikel sollen den roten Planeten innerhalb von 13 Jahren nach dem Dart-Einschlag erreichen - was bis zum Jahr 2035 geschehen soll.
Erde könnte dennoch betroffen sein - zeigt eine zweite Simulation
Doch es gab noch weitere Sichtungen von Trümmerteilen. Das Large Array Survey Telescope (LAST) und das 28-Zoll-Teleskop des Wise-Observatoriums (beide in Israel) sowie das ultraviolette und optische Teleskop des Nasa-Satelliten Swift deuten darauf hin, dass weitere mikroskopische Teilchen freigesetzt wurden. Diese bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 1.400 bis 1.800 Metern pro Sekunde fort.
Entsprechend hat das Forschungsteam eine zweite Simulation modelliert, die die höheren Auswurfgeschwindigkeiten einbeziehen. Die sich schneller bewegenden Auswürfe sollen auf dem Mars innerhalb von fünf Jahren nach dem Dart-Impakt erreichen. Die Erde soll im Jahr 2029 betroffen sein - also sieben Jahre nach dem Einschlag.
Da es sich jedoch um Partikel im Submikrometerbereich handelt, werden diese beim Durchdringen einer Atmosphäre keine Meteore erzeugen. Auszuschließen ist jedoch nicht, dass einige größere Partikel vielleicht mitgereist sind und doch einen sichtbaren Meteoritenschauer auslösen können.
Aus den Simulationen geht sogar hervor, woher die auf der Erde und dem Mars ankommenden Auswürfe kommen würden. Die Trümmer, die im Jahr 2035 einen Meteoritenschauer auf dem Mars auslösen könnten, stammen aus dem nördlichen Teil der Einschlagstelle, während die kleineren, sich schnell bewegenden Partikel, die die Erde erreichen könnten, aus dem südwestlichen Teil des entstandenen Kraters stammen würden.
Zur Studie
Die Studie wurde am 2. September 2024 auf dem Pre-Print-Server arxiv.org veröffentlicht: Delivery of Dart Impact Ejecta to Mars and Earth: Opportunity for Meteor Observations(öffnet im neuen Fenster) (Zustellung von Dart-Einschlagsexplosionen auf Mars und Erde: Gelegenheit für Meteorbeobachtungen).