System ist noch sehr unvollständig
Auch in den Systemeinstellungen, die ebenfalls mit QML entwickelt wurden, finden sich in dieser ersten Version von Asteroid OS noch zahlreiche Platzhalter, wie etwa zu den Display-Einstellungen oder den Bluetooth-Optionen. Auch bei Letzteren liegt dies schlicht daran, dass das Betriebssystem noch kein Bluetooth beherrscht - entsprechend lassen sich Asteroid-OS-Smartwatches aktuell noch nicht mit Smartphones koppeln.
Dementsprechend werden auch keine Sensoreninformationen vom Smartphone an die Uhr gesendet. Auf der momentan noch umfangreichen To-do-Liste des Asteroid-Projekts ist das Erstellen eines Bluetooth-Protokolls für die Kommunikation zwischen Smartwatch und Smartphone eine der Kernprioritäten.
To-do-Liste ist noch lang
Dazu kommen noch die Einbindung der Sensorendaten der Uhr selbst, ein sich von selbst anschaltendes Display oder die Verbesserung der Akkulaufzeit. Die ist aktuell tatsächlich sehr schlecht: Lassen wir unsere G Watch mit Asteroid OS einen Tag lang liegen, ohne etwas daran zu machen, ist der Akku am Abend komplett leer.
Ebenfalls lang ist die To-do-Liste bei den Applikationen: Unter anderem werden noch ein Kompass, eine Telefon-App, ein Musikplayer, eine Kartenanwendung, eine Wetter-App und ein Sprachassistent benötigt. Die meisten dieser Anwendungen können jedoch erst realisiert werden, wenn eine Bluetooth-Verbindung aufgebaut ist - auch bei den Anwendungen bleibt dies also das zentrale Thema. Zudem will Florent Revest mit Hilfe anderer Entwickler möglichst schnell ein SDK anbieten, womit Asteroid OS im Android-Wear-Emulator angezeigt werden kann.
Für an dem Projekt interessierte Programmierer bietet Revest auch weitergehende Informationen an, etwa zum Boot-Prozess oder der grafischen Benutzeroberfläche. Der Quellcode ist bei Github komplett einsehbar und kann von jedem, der bei dem Projekt mitmachen will, verwendet werden.
Fazit
Asteroid OS könnte eines der wenigen Smartwatch-Betriebssysteme werden, das komplett aus Open-Source-Teilen besteht. Aktuell sollte das System aber noch als Studie gesehen werden statt als fertiges Smartwatch-OS. Gedacht ist die aktuell verfügbare Version als Ausgangspunkt für Entwickler, nicht für den Endnutzer - ein Ersatz kann und will Asteroid OS aktuell noch nicht sein.
Allerdings zeigt das Projekt gut, wie sich die Bedienung von WebOS oder Sailfish OS auf eine Smartwatch übertragen lässt - und so dem Nutzer mehr Möglichkeiten geben könnte, als es beispielsweise Android Wear macht. Die kreuzförmige Grundstruktur finden wir übersichtlich, die Übersicht der geöffneten Apps ist praktisch.
Allerdings sollten die Asteroid-Macher nicht den Fehler begehen und ihr System und die Apps zu kleinteilig machen. Dies war bei vielen früheren Smartwatches das Problem: Schaltflächen waren zu klein, es gab zu viele Informationen auf einmal. Android Wear hat damit Schluss gemacht, sich in der Zwischenzeit aber nicht weiterentwickelt - und ist daher etwas langweilig geworden.
Für eine richtige Beurteilung von Asteroid OS ist es noch etwas früh - zu viele Funktionen sind noch nicht eingebaut, zu wenig kann die damit bespielte G Watch. Das Konzept und der Grundaufbau sind allerdings interessant und verdienen es, weiterentwickelt zu werden. Dafür sucht Florent Revest weiterhin Mitstreiter.
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Paralleler Betrieb mit Android Wear |
Ich weiß nicht, wie viele Köpfe hinter Android Wear stecken, aber die ToDo-Liste zeigt...