Hasta la vista, Vista: Microsoft beendet seinen PR-Alptraum

Wir schreiben das Jahr 2007. Bill Gates ist Chefentwickler bei Microsoft und Steve Ballmer tobt als CEO mit seiner unnachahmlichen Art durch die Medien. Auftritt: Windows Vista, die bislang wohl umstrittenste Windows-Version.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Das vielseits kritisierte Windows Vista wird von Microsoft nicht mehr gepflegt.
Das vielseits kritisierte Windows Vista wird von Microsoft nicht mehr gepflegt. (Bild: Golem.de)

Keine Windows-Version wurde länger entwickelt, kaum eine wurde so sehr kritisiert: Die Veröffentlichung von Windows Vista am 30. Januar 2007 ruft - gelinde gesagt - zwiespältige Reaktionen hervor. Dabei bringt Microsoft teils zukunftsweisende Änderungen in sein Betriebssystem ein, besonders im Bereich Sicherheit. Doch andere Neuerungen nerven die Anwender oder sind schlichtweg unsinnig. Vista wird zum Beweis für die sogenannte Top-Flop-Theorie: Auf eine erfolgreiche Version folgt eine weniger erfolgreiche. Etwas mehr als zehn Jahre später, am 11. April 2017, beendet Microsoft die Unterstützung für Windows Vista endgültig.

Laaaaange hat's gedauert

Inhalt:
  1. Hasta la vista, Vista: Microsoft beendet seinen PR-Alptraum
  2. Versions-Wirrwarr
  3. Aktualisierung gefällig?
  4. Transparente Fenster, nervige Seitenleiste

Sechs Jahre haben etwa 10.000 Microsoft-Mitarbeiter an Vista gearbeitet, das zunächst den internen Namen Longhorn trug. Die Kosten für die Entwicklung beziffert Microsoft selbst mit 6 Milliarden US-Dollar. Der Begriff Longhorn fiel bereits vor der Veröffentlichung von Windows XP. Zunächst war Longhorn als Zwischenversion geplant. Die anvisierten großen Neuerungen, wie das geplante relationale Dateisystem WinFS, sollten in Longhorns Nachfolger mit dem internen Namen Blackcomb einfließen. Sicherheitsrelevante Neuerungen wurden zunächst in Windows Server 2003 umgesetzt. Gleichzeitig arbeitete Microsoft an dem .NET-Framework und Office 2003. Und auch Windows XP wurde zwischenzeitlich mit Service Packs versorgt, in die einige der wichtigsten neuen Sicherheitsfunktionen einflossen.

  • Vista prüft bei der Installation, ob der Rechner auch genügend Leistung hat. (Screenshot: Golem.de)
  • Erster Auftritt des Bitte-warten-Sie-Kringels, den so mancher später zu oft sehen muss. (Screenshot: Golem.de)
  • Die Hardware eines Rechners bekommt eine Schulnote. (Screenshot: Golem.de)
  • Das Begrüßungscenter bietet Verknüpfungen zu allerlei Informationen und erscheint automatisch beim ersten Start. (Screenshot: Golem.de)
  • Das neue Theme Aero Glass bringt Schatten und Transparenzeffekte mit und verleiht Vista ein modernes Aussehen.  (Screenshot: Golem.de)
  • In der Taskleiste sowie ... (Screenshot: Golem.de)
  • ... im Taskmanager werden Vorschaubilder geöffneter Anwendungen gezeigt. (Screenshot: Golem.de)
  • Rechts gibt es die Sidebar, in der nützliche, aber meist auch sinnlose Widgets untergebracht werden können. (Screenshot: Golem.de)
  • Der Explorer in Vista erhält ein Brotkrumenmenü zur besseren Orientierung und zeigt erweiterte Dateiinformationen an. (Screenshot: Golem.de)
  • Die integrierte Suche nutzt einen verbesserten Indizierungsdienst. (Screenshot: Golem.de)
  • Es gibt keinen Startknopf mehr, sondern nur das Vista-Logo für den Zugang zum erneuerten Startmenü. (Screenshot: Golem.de)
  • Der Hauptbenutzer bekommt neben einfachen Benutzerrechten auch administrative Rechte.
  • Vista bringt eine neue Kindersicherung mit.
  • Die Zustimmung ist besonders zu Anfang allenthalben notwendig und nervt Anwender zusehends.
  • Erst als Softwareentwickler ihre Programme anpassen, muss nicht mehr zugestimmt werden.
  • Nicht nur Microsoft beendet seinen Support für Windows Vista.
  • Das neue Netzwerkcenter bietet einen deutlich besseren Überblick.
Erster Auftritt des Bitte-warten-Sie-Kringels, den so mancher später zu oft sehen muss. (Screenshot: Golem.de)

Offenbar ist Microsoft mit diesen vielen Baustellen überfordert. Denn der Veröffentlichungstermin von Windows Vista wird immer wieder verschoben. Schließlich entscheidet sich Microsoft, Vista als vollwertigen Nachfolger von Windows XP zu entwickeln - aber nicht ohne vorher einige, im Vorfeld bereits als revolutionär angekündigte, Funktionen aufzugeben. Dazu gehört auch das Dateisystem WinFS, das im Giftschrank mit anderer unvollendeter Vaporware verschwindet - eine Steilvorlage für Kritiker, die sich bereits wegen der langen Entwicklungszeit warmgelaufen hatten. Und Vista muss auch gegen seinen mittlerweile äußerst beliebten Vorgänger Windows XP antreten, keine leichte Aufgabe.

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Versions-Wirrwarr 
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HubertHans 16. Apr 2017

Die haben bis Servicepack 1 den Fehler gemacht, NTFSLastAccessupdate aktiv zu haben. Das...

crazypsycho 12. Apr 2017

Also 98 war zwar nicht stabil, für damalige Zeit war es aber brauchbar. XP zählt immer...

crazypsycho 12. Apr 2017

Was mit Windows 7 kam, war eigentlich größtenteils für Vista schon geplant. Microsoft...

crazypsycho 12. Apr 2017

Also ich hatte es paar Tage drauf. Es ist deutlich langsamer gebootet, weil es...



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