Aktualisierung gefällig?
Noch unübersichtlicher als die verschiedenen Vista-Angebote ist nach der Veröffentlichung von Vista Microsofts Update-Politik namens Windows Anytime Upgrade. Wer später bemerkt, dass ihm die ein oder andere Funktion fehlt, kann natürlich auf teurere Versionen aufrüsten. Besitzer von Vista Home Basic können immerhin noch zur nächsthöheren Version Home Premium und Vista-Business-Nutzer zu Vista Enterprise greifen. Alle anderen müssen zu Vista Ultimate wechseln. Dazu genügt es, einen neuen Produkt-Key zu erwerben und ein Update von der bereits erworbenen DVD mit dem Logo "Windows Anytime Upgrade" zu starten, die anderen Versionen sind ja bereits auf dem optischen Datenträger vorhanden.
Auch XP-Besitzer können selbstverständlich auf Vista umrüsten, mit einigen Einschränkungen. Während XP-Home-Nutzern nahezu alle Vista-Versionen als Upgrade zur Verfügung stehen, müssen XP-Professional-Anwender auf ein Update auf die Home-Versionen verzichten. Ihnen stehen nur Vista Business und Ultimate zur Verfügung. Besonders ärgerlich ist jedoch, dass beim Update keine komplett neue Installation möglich ist. XP-Besitzer können noch bei der Installation mit dem Einlegen einer gültigen Vorgängerversion ein Recht auf ein Update nachweisen und anschließend Windows XP frisch installieren. Windows Vista verlangt hingegen eine bereits installierte Vorgängervariante, die dann aktualisiert wird. Es dauert allerdings nicht lange, bis hierfür ein Workaround ausfindig gemacht ist.
Upgrades selbst gebastelt
In den Monaten nach der Veröffentlichung von Windows Vista gibt es ohnehin in PC-Zeitschriften und im Netz eine Menge Tipps und Tricks, wie man mit Hilfe von Registry-Hacks oder Drittsoftware doch noch in den Genuss der ein oder anderen Funktion kommen kann, ohne gleich um- oder aufzurüsten.
Während Windows XP noch auf einem FAT32-Dateisystem installiert werden konnte, ist unter Vista NTFS zwingend. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, denn mit NTFS kommen erweiterte Dateirechte und eine automatische Defragmentierung hinzu. Vorbei die Zeiten, als man noch der durchaus meditativen Umsortierung der Datenblöcke zusehen musste. Erst wenn der Datenträger sich zu sehr füllt, ist eine manuelle Defragmentierung nötig, die auch weiterhin möglich ist. Wir können also immer noch dem Rechner beim Aufräumen zusehen, statt das Geschirr zu spülen.
Fitnesstest für den Rechner
Mit der Installation wird der Rechner einem Leistungstest unterzogen. Das Resultat in Form einer Schulnote richtet sich nach der schwächsten Hardwarekomponente. Das bringt Microsoft die Kritik ein, ein Update auf Vista zwinge den Anwender dazu, seine Hardware aufzurüsten.
Windows Vista bringt nach sechsjähriger Entwicklungszeit tatsächlich viele Neuerungen mit, die teils erhebliche Rechnerleistung voraussetzen. Besonders Microsofts Behauptung, Vista laufe auch auf Hardware, auf der bereits Windows XP gut lief, entpuppt sich als weitgehend leeres Versprechen. Umstritten sind etwa die von Microsoft veröffentlichten minimalen Hardware-Anforderungen für Vista: Die CPU soll mit mindestens 800 MHz getaktet, der Arbeitsspeicher mindestens 512 MByte groß sein. Und es soll mindestens eine Super-VGA-fähige Grafikkarte sein. Das könnte für die Starter-Version reichen. In den gängigen Versionen läuft Vista auf dieser Hardware allerdings kaum flüssig und macht eine der augenscheinlichsten Neuerungen sichtbar: den Bitte-Warten-Kringel, der die Sanduhr seiner Vorgänger ersetzt.
Selbst Microsoft-Manager meckern
In den USA kommt es zu einer Sammelklage um den Begriff "Vista Capable". Er sollte Rechner zieren, auf denen Vista gut funktioniert, wurde aber von einigen Hardwareherstellern allzu großzügig ausgelegt. In der Verhandlung verraten interne E-Mails, dass selbst Microsoft-Mitarbeiter die vorgegebenen Hardware-Spezifikationen kritisch sehen. Der hochrangige Manager Mike Nash etwa schreibt, er habe jetzt eine E-Mail-Maschine im Wert von 2.100 US-Dollar, weil der Grafikchip seines - immerhin auch neuen - Laptops mit Vista überfordert gewesen sei.
Fairerweise müssen aber auch die offiziell empfohlenen Hardwareanforderungen von Microsoft erwähnt werden: Der Prozessor sollte mit 1 GHz getaktet und mindestens 1 GByte Hauptspeicher vorhanden sein. Die Grafikkarte sollte DirectX 9.0 und Pixelshader in Version 2.0 unterstützen, damit der Nutzer in den Genuss der neuen Benutzeroberfläche Aero kommt. Der Grafikspeicher soll 128 MByte betragen. Erst mit 256 MByte Grafikspeicher schaltet Windows Vista auf Aero Glass mit zusätzlichen Grafikeffekten um. Die Festplatte soll mindestens 40 GByte groß und auf der Installationspartition mindestens 15 GByte Speicherplatz frei sein. Optimalerweise soll es sich um eine SATA2-Festplatte handeln.
Neue Hardware für Vista
Intel hat im Mai 2004 Zweikernprozessoren für Desktop-Systeme auf den Markt gebracht. Damals kostete der kleinste, mit 2,8 GHz getaktete, Pentium D für Desktop-Systeme etwa 240 US-Dollar. Wenige Tage später zog AMD mit seiner Athlon-64-X2-Reihe nach. Vista-fähige Grafikkarten waren da schon länger auf dem Markt.
Die Diskussion über die gesteigerten Hardwareanforderungen ist zwar in einigen Fällen nachvollziehbar. Bei einem Versionssprung über sechs Jahre, in dem auch die Rechnerkomponenten eine sprunghafte Entwicklung erlebten, sind die Vorwürfe an Microsoft aber nicht immer fair.
Für einen Kunden rüsteten wir damals einen ersten Testrechner für Vista um: Neue CPU und dafür auch gleich ein neues Mainboard, Speicher, AGP-Grafikkarte und gleich noch eine zweite Festplatte für ein schnelleres RAID mussten es dann doch sein. Billig war die Aufrüstung nicht. Aber die Hardware für Vista war eben schon verfügbar, zumindest als Desktop-Systeme. Von Medion gab es bereits Ende 2006 einen Rechner mit Core-2-Duo-Prozessor, 1 GByte Arbeitsspeicher und der Grafikkarte Nvidia Geforce 7650 für 800 Euro. Das Fazit unseres Kunden ist jedoch 2007: Wir warten auf das nächste Windows, den ganzen Vista-Schnick-Schnack brauchen wir nicht. Und davon gibt es reichlich.
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Versions-Wirrwarr | Transparente Fenster, nervige Seitenleiste |
Die haben bis Servicepack 1 den Fehler gemacht, NTFSLastAccessupdate aktiv zu haben. Das...
Also 98 war zwar nicht stabil, für damalige Zeit war es aber brauchbar. XP zählt immer...
Was mit Windows 7 kam, war eigentlich größtenteils für Vista schon geplant. Microsoft...
Also ich hatte es paar Tage drauf. Es ist deutlich langsamer gebootet, weil es...