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Assassin's Creed Nexus VR angespielt: Todessprung im Wohnzimmer

Drei legendäre Meuchelmörder in einem Abenteuer: Assassin's Creed Nexus VR schickt uns in Ego-Perspektive durch die Historie (nur Meta Quest).
/ Peter Steinlechner
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Artwork von Assassin's Creed Nexus VR (Bild: Ubisoft)
Artwork von Assassin's Creed Nexus VR Bild: Ubisoft

Eines möchten wir seit unserem ersten Assassin's Creed wissen: Wie fühlt sich der legendäre Todessprung von einem Kirchturm in einen Heuhaufen an - und wie sieht es aus, wenn man sich dann im Stroh umblickt?

Inzwischen kennen wir die Antworten, jedenfalls so ungefähr: In Nexus VR erleben wir ein Abenteuer in der Welt von Assassin's Creed und einige serientypische Momente in neuer Perspektive.

In dem nur für Virtual-Reality-Headsets von Meta erhältlichen Spiel sind wir in der Ich-Perspektive in den DNA-Erinnerungen von drei bekannten Assassinen unterwegs: Als Ezio Auditore (Original: Assassin's Creed 2 von 2009) meucheln wir uns in der italienischen Renaissance durch Florenz.

Als Kassandra sind wir im Jahr 405 vor Christus in Griechenland unterwegs (Original: AC Odyssey von 2018) und als Connor Kenway erkunden wir während der amerikanischen Revolution im 18. Jahrhundert einen Teil von Neuengland (Original: Assassin's Creed 3 von 2012).

Diese drei Epochen werden durch Abschnitte in der Gegenwart verbunden, in denen wir als Hacker unterwegs sind. In der Rahmenhandlung geht es um Artefakte und den altbekannten Kampf der freiheitsliebenden Assassinen gegen die nach strengsten Regeln strebenden Templer.

Einige der Schauplätze kennen wir schon aus den früheren Serienteilen, als Ezio sind wir etwa längere Zeit im Städtchen Monteriggioni unterwegs. Für uns war es ein herzerwärmender Moment, diesmal fast in echt durch die vertrauten Gassen zu spazieren und über die Dächer zu springen.

Nexus bietet keine so großen Umgebungen wie die anderen Assassin's Creed. Aber in dem verfügbaren, viel kleineren Rahmen können wir uns halbwegs frei bewegen. Monteriggioni haben wir ein halbes Stündchen auf eigene Faust erkundet, bevor wir uns wieder am gelben Story-Marker orientiert haben und der Haupthandlung gefolgt sind.

Die Kampagne ist laut den Entwicklern rund 15 bis 17 Stunden lang, dann muss man aber wohl die meisten freiwilligen Sammelaufgaben und kleinen Nebenjobs erledigt haben. Wir haben Nexus rund sieben Stunden auf Meta Quest 3 gespielt.

Assassin's Creed Nexus VR - Trailer (Gameplay)
Assassin's Creed Nexus VR - Trailer (Gameplay) (01:16)

Auffällig ist das sehr abwechslungsreiche Gameplay. Während Horizon - Call of the Mountain ( Test auf Golem.de ), das Vorzeigespiel für die Playstation VR2, primär auf Klettern setzt, gibt es in Nexus eine bunte Mischung aus einfachen Rätseln, kurzen Kletterpassagen, Schleichabschnitten und Kämpfen.

Assassin's Creed Nexus VR: Verfügbarkeit und Ersteindruck

Bei Letzteren stehen wir als Ezio mit versteckter Klinge und Schwert direkt vor den Feinden. Wir müssen die gegnerischen Attacken durch passendes Handanheben parieren, den Gegner mit einem Knopfdruck anrempeln und so seine Deckung öffnen und mehr. Vor allem müssen wir irgendwann zustechen, was sich erstaunlich stark nach echtem Kampf inklusive Adrenalinschub anfühlt - ganz unpazifistisch also.

Der Schwierigkeitsgrad lässt sich in mehreren Stufen einstellen, dazu kommen sehr viele Komfort- und Hilfssysteme. Die individuelle Konfiguration ist vorbildlich umgesetzt!

Auch Maßnahmen gegen Übelkeit gibt es, beim genannten Todessprung können wir das Sichtfeld einschränken - wer das mal ausprobiert hat, weiß quasi aus dem Bauch heraus, warum das sinnvoll ist.

Wir können im Stehen oder Sitzen spielen - im Sitzen waren einige Passagen mit Aufstehen aber viel einfacher zu bewältigen. Bei der Einrichtung hilft das Programm mit sinnvollen Hinweisen, auch Einsteiger sollten problemlos klarkommen.

Assassin's Creed Nexus VR ist für die VR-Headsets Quest Pro, Quest 2 und Quest 3 von Meta erhältlich und kostet rund 40 Euro. Es gibt weder Multiplayer noch Mikrotransaktionen. Deutsche Sprachausgabe und Bildschirmtexte sind verfügbar. Die USK hat eine Freigabe ab 18 Jahren erteilt.

Eindruck nach ein paar Stunden

Nexus ist vielleicht kein Systemseller, für den sich Fans von Assassin's Creed sofort ein Headset anschaffen müssten - aber klar eines der derzeit besten VR-Spiele. Die Abenteuer mit Ezio, Kassandra und Connor sind nicht nur wegen Virtual Reality und des Mittendrin-in-historischen-Szenaren-Gefühls einen Besuch wert. Sondern auch wegen der gelungenen Handlung und des Gameplays.

Tatsächlich ist das sogar der Punkt, der uns in Nexus besonders gefällt. Die Aufgaben und Herausforderungen sind schön abwechslungsreich, ohne dass sich das gewollt anfühlt. Als Zeitreisender müssen wir mal kämpfen, dann klettern und wenig später knobeln.

Ein Lob gibt es auch für die mustergültige Umsetzung der Anti-Schwindel-Maßnahmen und der Steuerung. Trotz Todessprung, großer Höhen, vieler Treppen und ähnlicher Elemente ist uns beim Anspielen keinen Moment übel gewesen.

Das Fortbewegen per Teleportation ist minimal fummelig, für ein derart halboffenes Spiel empfinden wir das aber als okay. Die Grafik kommt uns gelungen vor, Verbesserungspotenzial sehen wir noch am ehesten bei den menschlichen Figuren. Alles in allem: Fans von Assassin's Creed, die sowieso schon ein kompatibles Headset haben, sollten Nexus unbedingt eine Chance geben.


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