ASML Aero: Elektrische Langstreckendrohne Vertiia steigt erstmals auf
Das australische Unternehmen ASML Aero entwickelt eine Drohne für Krankentransporte im Outback.

Das Vertiia ist erstmals abgehoben. Das unbemannte Fluggerät soll eine große Reichweite haben und ist unter anderem für Krankentransporte im australischen Outback gedacht.
Der Prototyp von Vertiia stieg zum ersten Mal im Bundesstaat New South Wales auf. Das Fluggerät wurde dabei ferngesteuert und war angeleint. Entwickelt wird Vertiia von dem australischen Unternehmen AMSL Aero und der Universität von Sydney.
Elektrische Drohnen, die Menschen von A nach B befördern sollen, werden viele entwickelt. Doch sie sind für kurze Strecken innerhalb einer Stadt oder maximal von einer Stadt zur nächsten gedacht. Vertiia ist jedoch für andere Zwecke vorgesehen: Damit sollen etwa Patienten aus abgelegenen Ortschaften oder Farmen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Vertiia soll 1.000 Kilometer weit fliegen
Entsprechend sind auch die Anforderungen höher: Vertiia soll bis zu 300 km/h schnell fliegen. Die Reichweite gibt ASML Aero mit bis zu 1.000 Kilometern an. In der Kabine ist Platz für fünf Insassen. Anfangs soll Vertiia noch von einem Menschen gesteuert werden. Später soll das Fluggerät dann autonom unterwegs sein.
Vertiia wird von acht Propellern angetrieben, die vorn an den Tragflächen sitzen. Die Tragflächen sind als Boxwings gestaltet. Sie sind also an ihren Enden verbunden. Vertiia kann senkrecht starten und landen. Dafür werden die Tragflächen senkrecht gestellt. Für den Horizontalflug werden sie dann in die Waagerechte gekippt.
Der Antrieb ist elektrisch, den Strom liefern Akkus sowie Brennstoffzellen. Letztere sind aber in dem Prototyp in Originalgröße noch nicht verbaut. Die Tanks für den Wasserstoff sollen in den Verbindungsstücken der Tragflächen untergebracht werden. Einer der Vorteile des Kastenflügels sei, dass in die Flügelspitzen eingebaute Tanks die Aerodynamik verbessern könnte, wenn man es richtig angehe, sagte Andrew Moore, einer der Gründer von ASML Aero, dem US-Onlinemagazin New Atlas.
Aktuell arbeitet ASML an Vertiias Flugsteuerungssystem. "Wir werden viele Tests im Schwebeflug durchführen", kündigte Moore an. Dann sollen Tests bei verschiedenen Neigungswinkeln der Tragflächen folgen, bevor es an den Übergang vom Senkrecht- in den Horizontalflug geht. Parallel arbeitet das Unternehmen an dem Brennstoffzellen-Antriebsstrang.
Die Finanzierung für die Entwicklung ist erst einmal gesichert: Im September vergangenen Jahres hat AMSL in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 23 Millionen australische Dollar, umgerechnet knapp 15 Millionen Euro, eingesammelt. 2026 sollen die ersten Vertiias ausgeliefert werden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Danke für den Hinweis! Ist korrigiert. wp (Golem.de)
Kommentieren