asm.js: Odinmonkey macht Javascript fast so schnell wie nativen Code

Mozilla hat die die Javascript-Engine von Firefox um Odinmonkey erweitert. Das Modul enthält einige Optimierungen für asm.js, womit bestimmte Javascript-Programme zwei- bis fünfmal so schnell ausgeführt werden können.

Artikel veröffentlicht am ,
Firefox Nightly Builds mit Odinmonkey
Firefox Nightly Builds mit Odinmonkey (Bild: Mozilla)

Firefox 22 soll Javascript zwei- bis fünfmal so schnell ausführen können wie in den derzeit schnellsten Javascript-Engines. Dafür soll die Integration von Odinmonkey sorgen. Damit wird die Javascript-Engine von Firefox für die Javascript-Erweiterung asm.js angepasst.

Konkret handelt es sich bei asm.js um ein Javascript-Subset, so dass sich für asm.js geschriebener Code in jeder Javascript-Engine ausführen lässt. Javascript-Engines, die auf asm.js aber vorbereitet sind, sollen in der Lage sein, den entsprechenden Code deutlich schneller auszuführen. Die Entwickler gehen davon aus, dass asm.js-Programme etwa halb so schnell sind wie nativer Code, der in C/C++ geschrieben wurde. Damit soll Javascript mit asm.js in etwa so schnell sein wie Java und C#.

Um diesen Geschwindigkeitssprung zu erreichen, führt asm.js strikte Typen für Integer und Floats sowie einen virtuellen Heap ein, der durch ein Typed Array repräsentiert wird. Integer-Variablen werden nach dem aktuellen Entwurf mit dem Anhang "|0" versehen, Floats wird ein "+" vorangestellt. Die Einhaltung der strikten Typen kann beim Parsen des Javascript-Codes überprüft werden, vorausgesetzt, die Javascript-Engine wird mit "use asm"; dazu angewiesen.

Da sich die Typen während der Laufzeit nicht verändern, kann für den entsprechenden Code ein Ahead-of-Time-Compiler verwendet werden. Auch eine Garbage-Collection ist nicht mehr notwendig, was letztendlich dafür sorgt, dass der Javascript-Code deutlich schneller ausgeführt werden kann.

Gedacht ist asm.js vor allem für automatisch aus anderen Sprachen erzeugten Javascript-Code, beispielsweise C-Code, der per Emscripten in Javascript übersetzt wird.

Firefox Nightly Builds mit Odinmonkey

Die von den Mozilla-Entwickler David Herman, Luke Wagner und Alon Zakai geschaffene Javascript-Erweiterung bedarf allerdings einer angepassten Javascript-Engine, um von den Geschwindigkeitssteigerungen zu profitieren. Mit Odinmonkey wurde jetzt ein entsprechendes Modul in die aktuellen Nightly Builds von Firefox integriert. In der im Juni 2013 erscheinenden Version Firefox 22 soll Odinmonkey dann enthalten, aber vorerst deaktiviert sein.

Luke Wagner hat einige Benchmarks veröffentlicht, in denen mit Emscripten unter Verwendung von asm.js erzeugter Code unter Odinmonkey, Mozillas aktueller Javascript-Engine Spidermonkey und Googles Javascript-Engine V8 ausgeführt wird. Die Zahlen zeigen, welches Potenzial asm.js bietet. Während die native Version der zlib rund fünf- bis sechsmal schneller ist als die Emscripten Javascript-Version unter Spidermonkey und v8, reduziert sich der Geschwindigkeitsvorteil des nativen Codes im Vergleich mit Odinmonkey auf das 1,61Fache.

Derzeit unterstützt die in Firefox integrierte Version von Odinmonkey nur Systeme mit x86/64-Prozessoren unter Windows und Linux. Die Unterstützung für Max OS X sowie ARM-Prozessoren ist laut Wager aber ebenfalls fast fertig.

Wer sich selbst einen Eindruck davon verschaffen will, wie sich Odinmokey auswirkt, benötigt dafür einen aktuellen Nightly Build von Firefox. Wagner empfiehlt, Mozillas Bananabench oder eine auf Basis der Physik-Engine Bullet erstellte Demo auszuprobieren.

Odinmonkey ist in den Nightly Builds von Firefox standardmäßig aktiviert. Das soll auch in der Auroraversion so bleiben. Sobald Firefox 22 in den Betakanal wechselt, soll Odinmonkey darin aber deaktiviert werden, denn die asm.js-Spezifikation soll noch in Zusammenarbeit mit den Entwicklern anderer Javascript-Engines verfeinert werden. Odinmonkey kann dann über den Schalter javascript.options.experimental_asmjs unter about:config aktiviert werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Bachsau 22. Mai 2013

JavaScript ist in Opera schon jetzt um ein vielfaches schneller als in Firefox. Damit...

GodsBoss 26. Mär 2013

Eben, das wird dafür ausgenutzt. Wobei 12.5>>1 natürlich 6 ist. Mit 12.5>>0 erreicht man...

GodsBoss 24. Mär 2013

Es wäre m.E. nicht sinnvoll gewesen, diese beiden zu nutzen. Erstens ist es viel mehr...

GodsBoss 22. Mär 2013

Kommentare gibt es auch in JS. Einige Doc-Werkzeuge nutzen das, um Code-Dokumentation zu...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Sipeed Tang Nano im Test
Günstiger FPGA-Einstieg mit Frustpotenzial

20 Euro für ein gut ausgestattetes FPGA-Board klingen verlockend. Wir haben ausprobiert, wie gut sich damit arbeiten lässt - und ob es sich für Einsteiger eignet.
Ein Test von Johannes Hiltscher

Sipeed Tang Nano im Test: Günstiger FPGA-Einstieg mit Frustpotenzial
Artikel
  1. Rarbg: Torrent- und Release-Seite hört wegen Ukrainekrieg auf
    Rarbg
    Torrent- und Release-Seite hört wegen Ukrainekrieg auf

    Corona, steigenden Kosten und dann auch noch der Ukrainekrieg: Nach 15 Jahren ist Schluss für die Torrent-Seite Rarbg.

  2. Maßnahmen gegen Konten-Sharing: Netflix-Abonnenten droht keine Kündigung
    Maßnahmen gegen Konten-Sharing
    Netflix-Abonnenten droht keine Kündigung

    Bei den Maßnahmen gegen Konten-Sharing verspricht Netflix, dass Inhaber des Hauptkontos keine Sorgen vor negativen Konsequenzen haben müssten.
    Von Ingo Pakalski

  3. Star Trek - Strange New Worlds: Erste Staffel gibt es in den USA kostenlos bei Youtube
    Star Trek - Strange New Worlds
    Erste Staffel gibt es in den USA kostenlos bei Youtube

    Enttäuschung für Star-Trek-Fans: In Deutschland fehlt die erste Staffel von Star Trek - Strange New Worlds bei Youtube.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Gigabyte RTX 3060 Ti 369€ • Kingston Fury SSD 2TB (PS5-komp.) 129,91€ • Sony Deals Week • MindStar: Corsair Crystal RGB Midi Tower 119€, Palit RTX 4070 659€ • Roccat bis -50% • AVM Modems & Repeater bis -36% • Logitech G Pro Wireless Maus 89€ • The A500 Mini 74,99€ [Werbung]
    •  /