Artifact im Test: Zusammengewürfelt und potenziell teuer
Groschengrab statt Gordon Freeman - Zufall und Geld in der Hand entscheiden im Sammelkartenspiel Artifact, der ersten Neuentwicklung von Valve seit langem, über Sieg und Niederlage.
Valve greift Spielern mit Artifact primär einmal tief in die Brieftasche. Im zweiten Schritt liefern sie auch ein gutes Sammelkartenspiel, das aber nur bei absoluten Fans der Dota-Lizenz Begeisterung auslöst. Sie werden die vielen Anspielungen auf die Fehden der Fantasy-Helden untereinander zu schätzen wissen und sich mit Freude an den schön gestalteten Artworks auf den Spielkarten ergötzen.
- Artifact im Test: Zusammengewürfelt und potenziell teuer
- Sammelkartenspiel mit Zufall und Ka-Ching
- Technik, Verfügbarkeit und Fazit
Artifact macht vieles so wie alle anderen bekannten Sammelkartenspiele, beispielsweise Magic The Gathering oder Hearthstone: Es gibt Runde für Runde steigendes Mana (Energie), das Spieler für Helden mit Angriffs- und Verteidigungs-Werten oder Zaubersprüche ausgeben dürfen.
Multitasking-Magic
Anderes macht Artifact komplett neu. Im Fokus steht natürlich die Idee mit drei Spielfeldern statt einem. Das ist schlicht innovativ und spannend. In vielen Belangen spielt sich Artifact wie drei Mal Magic The Gathering nebeneinander gleichzeitig, mit dem Unterschied, dass ein paar ausgewählte Kreaturen und Fähigkeiten alle drei virtuellen Spieltische beeinflussen. Das sorgt gepaart mit vielen zu Beginn kryptischen Spezialfähigkeiten der Einheiten und dem sehr mäßigen Tutorial für eine lange Einarbeitungsphase. Die ersten zwei Stunden waren wir verwirrt, danach lernten wir die Komplexität und Abwechslung weitere acht Stunden lang schätzen.
Während dieser Zeit erlebten wir strategische Höhepunkte. Etwa dann, als wir genau zur richtigen Zeit einen Helden - wie in der Echtzeitstrategie-Vorlage Dota 2 - mit einem magischen Stadtportal vor dem sicheren Tod retten, nur um ihn in der nächsten Runde auf einem anderen Spielfeld überraschend einzusetzen. Sowieso sind die Helden der strategische Dreh- und Angelpunkt von Artifact. Sie gehören einer von vier Farben an, Rot, Blau, Schwarz oder Grün. Nur wenn ein Held aktiv auf dem Spielbrett ist, dürfen passende Zaubersprüche seiner entsprechenden Farbe gespielt werden. Dadurch ist das Überleben der Helden essenziell - ebenfalls wie in Dota 2.
Für viel Tiefgang sorgen auch die zahlreichen Gegenstände, die Spieler ihren Helden anlegen können. Entsprechend der Vorlage werden Helden auf diese Weise stets stärker und können mit dem richtigen Gegenstand eine Partie gegen Ende fast im Alleingang drehen.
Das funktioniert jedenfalls dann, wenn der Zufallsfaktor bei der Platzierung auf dem Spielfeld nicht dazwischenfunkt. Zusätzlich zum bereits durchgemischten Deck und den damit verbundenen zufälligen Handkarten werden die Helden in Artifact ziellos platziert. Das kann dazu führen, dass sich unser stärkster Held in der entscheidenden Runde einer ebenfalls willkürlich gesetzten kleinen Mini-Kreatur gegenübersieht. Die Situation endet dann mit einer heroischen Attacke von 16 Kreaturen auf eine Kreatur mit vier mageren Lebenspunkten. Bereits im nächsten Zug kann unser Gegner die Partie mit einer glücklich positionierten Kreatur für sich entscheiden.
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Sammelkartenspiel mit Zufall und Ka-Ching |
Das ist dennoch eine Variante von Pay2Win, und sogar eine besonders direkte Form von...
Ich denke mal es wird eine Traderscene wie bei TF2 entstehen die mit Artifact sehr viel...
Ja aber bis auf Macs betrifft diese Problem ja niemanden. Da fast alle normalen Laptops...
Hey, danke für eure Antworten. Es stimmt, ich kenne mich auf dem Gebiet des Marketings...