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Arin: Fünf Jahre Haft für IPv4-Betrug

Durch Betrug hat ein Mann die Rechte an mehr als 750.000 IPv4-Adressen erlangt, um diese weiterzuverkaufen. Dafür gibt es nun eine Haftstrafe.
/ Sebastian Grüner
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IPv4-Adressen werden von der Arin streng verteilt. (Bild: Pixabay)
IPv4-Adressen werden von der Arin streng verteilt. Bild: Pixabay

In dem Fall um den Betrug um mehr als 750.000 IPv4-Adressen ist nun fast zwei Jahre nach der Verurteilung des Angeklagten die Festlegung des Strafmaßes durch das Gericht erfolgt, wie die für Nordamerika zuständige Internet Registry Arin berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Der Verurteilte muss demnach für fünf Jahre in Haft wegen Wire Fraud, also des Betrugs mit elektronischen Mitteln. Angesichts des möglichen Strafmaßes ist die tatsächliche Strafe vergleichsweise gering. So hätte jeder einzelne der insgesamt 20 Vorwürfe mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden können.

Bereits im Jahr 2019 erhob die US-Justiz Anklage in dem Fall. Der nun Verurteilte wies die Vorwürfe zunächst noch von sich , bekannte sich im November 2021 jedoch in vollem Umfang für schuldig. Der Betrug steht dabei im Zusammenhang mit der immer kleiner werdenden Anzahl frei verfügbarer IPv4-Adressen und dem sich deshalb entwickelnden Transfermarkt für jene. Bereits im Jahr 2014 berichtete die Arin , dass sich die IPv4-Adressen, die die Organisation vergeben könne, dem Ende näherten. Kurz darauf wurde ein Wartelistensystem für IPv4-Adressen eingeführt.

Schon im Jahr 2013 beendete die Organisation eine Vergabe weiterer IPv4-Adressen an das Unternehmen Mifco, das von dem Verurteilten geführt wurde. Der Verurteilte gründete daraufhin elf Unternehmen nur zum Schein und gab sich selbst unter falschen Namen als Geschäftsführer dieser Firmen aus. Dieses Konstrukt wurde genutzt, um die Arin zum Transfer und zur Neuzuweisung der betroffenen IPv4-Adressen zu bewegen.

Auf diese Art und Weise gelang es, die IPv4-Adressen zu horten und später zu einem Marktpreis von 13 bis 19 US-Dollar pro Adresse weiterzuverkaufen. Im Zuge der Verurteilung ordnete das zuständige Gericht außerdem die Beschlagnahmung eines Teils der betroffenen Adressen an. Die Arin arbeite nun mit Behörden zusammen, um diese gemäß der eigenen Richtlinien wieder nutzbar machen zu können. Darüber hinaus zeigt sich die Arin erfreut über das Strafmaß, da dies zeige, wie ein entsprechender Betrug enden könne.


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