Arc A380 im Test: Intels Grafikkarte hat ein (prä)historisches Problem
Absturz bei Dinos: Der noch optimierungsbedürftige Treiber bringt die Arc A380 zu Fall, nicht die Hardware mit AV1 und Raytracing an sich.

Da ist sie also, die Arc A380: Intels erste wirkliche Desktop-Grafikkarte seit der vor über zwei Jahrzehnten gefloppten i740. So richtig traut sich der Hersteller mit dem Einsteigermodell aber noch nicht auf den Markt - es wird offiziell nur in China verkauft, im Westen rührt Intel lieber die Werbetrommel für die Arc A750 und die Arc A770 als schnellste Gaming-Pixelbeschleuniger. Sei's drum, wir haben eine Arc A380 importiert, um zu prüfen, ob sie Top oder Flop ist - mit einer klaren Aussage.
- Arc A380 im Test: Intels Grafikkarte hat ein (prä)historisches Problem
- Neue Xe-HPG-Architektur für Raytracing-Gaming
- Wenig 3D-Leistung mit viel Stottern
- Sehr starke Video-Decode/Encode-Leistung
- Arc A380 im Test: Verfügbarkeit und Fazit
Tatsächlich hat Intel zwischen der i740 und der Arc A380 mit der Iris Xe AIC noch eine weitere Grafikkarte veröffentlicht, dieses Modell wurde allerdings für Komplett-PCs konzipiert und wird offiziell einzig von bestimmten CPUs sowie Mainboards unterstützt. Auch basiert die Iris Xe AIC auf einer älteren Fertigung und beherrscht kein Raytracing, dazu aber gleich mehr.
Vorneweg eine kurze Einordnung für alle, die sich bisher nicht mit Intels neuen Grafikkarten beschäftigt haben: Arc entspricht AMDs Radeon oder Nvidias Geforce, richtet sich also an Gamer. Die Arc A380 ist das langsamste und günstigste Modell, weshalb Intel es in etwa auf dem Niveau der Radeon RX 6400 für 170 Euro positioniert, die noch einmal signifikant weniger Performance hat als die Radeon RX 6500 XT (Test) für 20 Euro mehr.
Ein ziemlich aufwendiger Chip
Die Arc A380 basiert auf dem ACM-G11 (Alchemist) alias DG2-128 genannten Chip. Das steht für Discrete Graphics #2, die angehängte Zahl gibt Aufschluss über die Menge an Xe-Cores, dem Intel'schen Pendant zu AMDs Compute Units (CUs) und Nvidias Shader-Multiprozessoren (SMs). Intel lässt den DG2-128 bei TSMC im N6-EUV-Node fertigen, so wie AMD den Navi-24-Chip der Radeon RX 6400/6500, weshalb sich ein Vergleich anbietet: Der ACM-G11 fällt mit 7,2 Milliarden Transistoren auf 157 mm² komplexer und größer aus als der Navi 24 mit 5,4 Milliarden Transistoren auf 107 mm².
Geforce GTX 1650 | Arc A380 | RX 6400 | |
---|---|---|---|
Chip | TU117 (teilaktiviert) | ACM-G11 (Vollausbau) | Navi 24 (teilaktiviert) |
Fertigung | TSMC 12FF (DUV) | TSMC N6 (EUV) | TSMC N6 (EUV) |
Transistoren/Fläche | 4,7 Mrd @ 200 mm² | 7,2 Mrd @ 157 mm² | 5,4 Mrd @ 107 mm² |
Shader | 896 (14 SMs) | 1.024 (8 XeCs) | 768 (12 CUs) |
TMUs | 56 | 64 | 48 |
Ray-Units | keine | 8 | 12 |
GPU-Takt | 1.485/1.665 MHz | 2.000-2.350 MHz | 2.039/2.321 MHz |
Videospeicher | 4 GByte GDDR5 | 6 GByte GDDR6 | 4 GByte GDDR6 |
Interface | 128 Bit @ 8 GBit/s | 96 Bit @ 15,5 GBit/s | 64 Bit @ 16 GBit/s |
Bandbreite | 128 GByte/s | 186 GByte/s | 128 GByte/s + 0,46 TByte/s |
ROPs | 32 | 16 | 32 |
L2-Cache | 1 MByte | 4 MByte | 1 MByte |
Board-Power | 75 Watt | 75-87 Watt | 53 Watt |
PCIe | Gen3 x16 | Gen4 x8 | Gen4 x4 |
Nun sagt diese Gegenüberstellung zwar etwas über die Kosten für AMD und Intel aus - mehr Fläche ist üblicherweise teurer -, eine Einschätzung zur Performance lässt sich aber anhand dessen nicht treffen, da die Designs sich stark unterscheiden. So hat der Navi 24 beispielsweise ein mit 64 Bit sehr schmales Interface und nur einen PCIe-Gen4-x4-Link, dafür jedoch den Infinity Cache. Der ACM-G11 nutzt dafür 96 Bit ohne großen SRAM-Puffer, eine Gen4-x8-Anbindung, dedizierte Matrix-Einheiten ähnlich Nvidias Tensor-Cores und es gibt einen Media-Block für AV1-Decoding/Encoding.
Da wundert es wenig, dass Intel im Reviewer's Guide den Fokus auf die Video-Beschleunigung von Apps wie Adobe Premiere, Black Magic Davinci Resolve sowie Handbrake legt und erst danach auf die Leistung in Spielen eingeht. Blender wird andererseits nicht unterstützt, weder per Cycles noch per Eevee - von einem Pendant zu Nvidias Optix für Raytracing via Hardware ganz zu schweigen.
Bevor wir aber mit den Benchmarks und sonstigen Messungen einsteigen, folgt die Theorie: Wie ist Intels als Xe HPG bezeichnete Technik aufgebaut und wie wurde sie beim ACM-G11 respektive der Arc A380 implementiert?
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Neue Xe-HPG-Architektur für Raytracing-Gaming |
Öhm, was heißt denn hier bitte "zu sehr aufgebauscht"? Eine Karte, die weniger leistet...
Das kann ich verneinen =)
Hast du einen Link zum DPM? ich stehe eh mit Igor im Kontakt, bin aber im Urlaub ...
Also zumindest die beliebtesten (eSport) Spiele hätte man zuerst überprüfen müssen. Ich...
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