Arc A300 Mobile: Intels Laptop-Grafik schummelt noch im 3DMark
Eigentlich wollte Intel für die Arc-Chips einen Treiber ohne "Optimierungen" veröffentlichen, der lässt aber seit Wochen auf sich warten.

Es läuft weiterhin nicht rund bei Intels dedizierten Grafikchips: Außerhalb von Südkorea glänzen die Arc A300 Mobile durch Abwesenheit, es sind keine Modelle mit der A370M oder der A350M verfügbar. Erschwerend kommt hinzu, dass der Treiber veraltet ist und daher bisher für den populären 3DMark keine Zulassung erhalten hat.
Der Hintergrund dafür sind spezifische Optimierungen, welche laut Intels Lisa Pearce - die VP der Visual Compute Group - rund 15 Prozent mehr Punkte in Port Royal und Time Spy erreichen. UL, der Anbieter des 3DMark, verweigert den Arc A370M/A350M eine offizielle Listung in beiden Tests, solange eine Option fehlt, die Schummelei abzuschalten. Was genau Intel macht, etwa eine Reduktion der Tessellation-Rate oder der Qualität der anistropen Filterung zu erzwingen, ist unklar.
Pearce zufolge sollte Ende April 2022 ein neuer Treiber für die Arc-Laptop-Grafikchips erscheinen, welcher im Control-Panel einen Schalter enthält, der besagte Optimierungen deaktiviert. Ein Blick auf Intels Treiber-Portal aber zeigt, dass nach wie vor die v30.0.101.1330 vom 8. April 2022 aktuell ist.
DG2 als Arc Alchemist für Notebooks
Die Arc A370M oder die Arc A350M sind Intels erste dedizierte Laptop-Grafikeinheiten mit Xe-HPG-Technik und Alchemist- alias Gen12.7-Architektur. Sie unterstützen Raytracing sowie das KI-gestützte Upscaling namens Xe-Supersampling (XeSS), hinzu kommt AV1-Decoding/Encoding.
Beide Modelle basieren auf dem ACM-G11 genannten Chip, welcher auch als DG2-128 bezeichnet wird. Damit einher gehen bis zu 128 Execution Units (EUs) für 1.024 Shader-ALUs, außerdem gibt es ein 64 Bit breites Interface für 4 GByte GDDR6-Videospeicher.
A350M | A370M | A550M | A730M | A770M | |
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Chip | ACM-G11 (DG2-128) | ACM-G11 (DG2-128) | ACM-G10 (DG2-512) | ACM-G10 (DG2-512) | ACM-G10 (DG2-512) |
Xe Cores | 96 EUs (6 Xe Cores) | 128 EUs (8 Xe Cores) | 256 EUs (16 Xe Cores) | 384 EUs (24 Xe Cores) | 512 EUs (32 Xe Cores) |
Shader | 768 | 1.024 | 2.048 | 3.072 | 4.096 |
TMUs | 48 | 64 | 128 | 192 | 256 |
RTUs | 6 | 8 | 16 | 24 | 32 |
Takt | 1.150 MHz | 1.550 MHz | 900 MHz | 1.100 MHz | 1.650 MHz |
GDDR6 | 4 GByte | 4 GByte | 8 GByte | 12 GByte | 16 GByte |
Interface | 64 Bit | 64 Bit | 128 Bit | 192 Bit | 256 Bit |
L2-Cache | 4 MByte | 4 MByte | 8 MByte | 12 MByte | 16 MByte |
ROPs | 16 | 16 | 64 | 96 | 128 |
PCIe | Gen4 x8 | Gen4 x8 | Gen4 x16 | Gen4 x16 | Gen4 x16 |
Power | 25-35 Watt | 35-50 Watt | 60-80 Watt | 80-120 Watt | 120-150 Watt |
Launch | Q2/2022 | Q2/2022 | Frühsommer 2022 | Frühsommer 2022 | Frühsommer 2022 |
Laut Intel soll die Arc A370 mit 128 EUs in etwa die zweifache Geschwindigkeit einer Iris Xe 96EU erreichen, wie sie in einem Alder Lake P steckt, also den 28-Watt-Laptop-Modellen wie dem Core i7-1280P. Vergleiche mit der Konkurrenz, etwa AMDs integrierter Radeon RX 680M (Test), einer dedizierten Radeon RX 6300M/6500M oder Nvidias Geforce RTX 2050, hat Intel bisher nicht veröffentlicht.
Im Frühsommer 2022 sollen erste Modelle auf Basis des ACM-G10 alias DG2-512 erscheinen, das Topmodell wird die Arc A770M mit 512 EUs für 4.096 Shader-ALUs und einem 256 Bit breiten Interface für 16 GByte Videospeicher. Bis dahin dürfte dann auch ein Treiber ohne 3DMark-Optimierungen verfügbar sein.
Nachtrag vom 8. Juni 2022, 23:15 Uhr
Intel hat den Grafiktreiber 30.0.101.1735 für die Arc A300M veröffentlicht.
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kwt
Eigentlich wie Software von Volkswagen, nur andersrum :D