Arbeit: Wer hat recht in der Debatte um Büropflicht und Homeoffice?

Die Arbeitswelt wandelt sich stetig. Schon vor der Pandemie veränderte sich die Arbeitszeitgestaltung über Jahrzehnte. Mit der Industrialisierung entstand die Trennung von Arbeits- und Privatleben, geprägt von langen Arbeitszeiten. Der Achtstundentag ist seit dem Jahr 1918 gesetzlich verankert, die 40-Stunden-Woche folgte in den 1970ern. Flexiblere Modelle wie Gleit- und Teilzeit reagierten auf gesellschaftliche Veränderungen und den Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Homeoffice gewann in vielen Branchen seit der Verfügbarkeit von passender Hard- und Software an Bedeutung.
Rechtlich bleibt Homeoffice in Deutschland ein Sonderfall: Es gibt kein gesetzliches Anrecht darauf. Arbeitgeber dürfen es erlauben, sind aber nicht verpflichtet, es zu gewähren. Arbeitnehmer können es nicht einseitig einfordern - Regelungen erfolgen individuell oder über Betriebsvereinbarungen. Der Arbeitsschutz gilt auch zu Hause, was bestimmte Standards erfordert. Gleichzeitig wächst der Konflikt: Einige Arbeitgeber schränken Homeoffice teils stark ein, während Arbeitnehmer es fordern. Extreme Positionen reichen von Büropflicht bis zu Full-Remote als das neue Normal. Die Arbeitnehmer? Sie stehen zwischen den Vor- und Nachteilen beider Systeme. Doch was sind überhaupt diese Vor- und Nachteile - und welche wiegen schwerer?