Aprilscherze: Müsliriegel von Google und iPhones made in USA
Großmessen wie CES, Cebit, Computex und Ifa verblassen angesichts der Fülle von Innovationen, welche die IT-Branche am vergangenen Wochenende hervorgebracht hat. Dumm nur, dass Spiele wie "Mars Effect" oder eine Foxconn-Fabrik im US-Bundesstaat Iowa Aprilscherze sind.

Einmal im Jahr ist selbst die oft etwas hüftsteife IT-Branche in der Lage, sich selbst auf den Arm zu nehmen, um dann gleich ein "April, April!" hinterherzuschieben. Selbstironie bewies unter anderem Microsoft, dem das Windows Phone für Linkshänder gleich eine offizielle Pressemitteilung wert war. Zitat: "Damit dürften wir unseren Marktanteil mit links verdoppeln.". Das wären dann in Deutschland schon 14,6 Prozent.
Natürlich steckt in den Scherzen auch immer Eigenmarketing, und niemand beherrscht das am 1. April so gut wie Google. So kündigt das Unternehmen in einem Video einen Ballaststoffriegel namens Google Fiber Bar an, um mit den Gerüchten um ein Glasfasernetz für die US-Stadt Kansas City aufzuräumen.
Das englische Wort "Fiber" steht sowohl für Ballaststoffe als auch für Glasfasern. Der Link im Video führt dann aber nicht zum Bestellformular für Müsliriegel, sondern zum Glasfaserprojekt. Andere Google-Scherze gab es auch noch: unter anderem Google Maps für das Nintendo Entertainment System, die Zwei-Tasten-Tastatur und das selbstfahrende Rennauto für die Nascar-Serie. Auch neu im Angebot ist ganz Youtube auf DVD, was nur 175 LKW-Ladungen entspricht.
Manche Unternehmen kupfern die guten Ideen anderer ab, jedenfalls, wenn man den Aprilscherzen glauben will. Wo die Verstärkerlegende Marshall vor kurzem mit dem Marshall Fridge einen Kühlschrank im Design eines Gitarrenamps ankündigte, ist laut Macwelt der iFridge - natürlich mit Verfallsmeldung für Lebensmittel durch den beleuchteten Apfel - nicht weit. Den Marshall Fridge soll es übrigens tatsächlich geben - jedenfalls nimmt das Unternehmen weiter Vorbestellungen entgegen. Das gilt nicht für die von PC Games Hardware entdeckte GTX-690 von Nvidia.
Mit Wortspielen wie bei Google Fiber hat sich auch der als Notch bekannte Entwickler von Minecraft beschäftigt. Sein neuer Titel heißt Mars Effect, in Anspielung auf das Spiel Mass Effect. Verworfene Projektnamen: Wind Commander und Steve Online.
Nicht erfrischendes Geblödel, sondern schon beißender Zynismus ist die Meldung des US-Blogs Techcrunch. Das hat nämlich - natürlich exklusiv - herausgefunden, dass Foxconn in Iowa eine Riesenfabrik plant. Mit 300.000 Angestellten sollen gleich 10 Prozent der Bevölkerung des strukturschwachen US-Bundesstaates eingestellt werden. Ganz wie in den chinesischen Foxconn-Fabriken sollen die Angestellten auch vor Ort wohnen. Die Lebensbedingungen sollen aber Standards entsprechen, von denen die chinesischen Arbeiter nur träumen können: Swimmingpools und Internetcafés will Foxconn laut Techcrunch den US-Angestellten bieten.
Der Aprilscherz von Golem.de war dagegen nicht ganz aus der Luft gegriffen. Denn Betreiber von Rechenzentren versuchen seit geraumer Zeit, das Problem mit dem Energieverbrauch aufgrund der Wärmeentwicklung in den Griff zu bekommen. Die Universität Paderborn und weitere forschen im Auftrag der Bundesregierung nach wetterabhängigen Lösungen, etwa Rechenzentren in wärmeren Gegenden vorübergehend herunterzufahren und stattdessen die in kühleren Umgebungen verstärkt zu nutzen. Ob Rechenzentren jedoch auf subantarktischen Inseln inmitten von Pinguinkolonien gebaut werden, bleibt abzuwarten.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Den Kühlschrank gibt es doch schon seit etlichen Jahren. Amazon, Ebay, Thomann.....
Definitiv, YouTube auf DVD ist von der Idee her jetzt nicht so einfallsreich, das Video...
Gestern konnte man ja einfach so in diese Ansicht wechseln. Heute geht es nur noch, wenn...
keiner hat gelacht, nicht mal der großteil von ihnen selbst.