Immer wieder Werbung bei Apple TV+
Abonnenten von Apple TV+ müssen sich damit abfinden, dass vor den meisten Filmen und Serien Werbung für andere Inhalte von Apple TV+ erscheint. Diese Werbeclips werden immer am Anfang von Serienepisoden eingeblendet und lassen sich überspringen. Zumindest passen hier die Sprungmarken meist und waren in unserem Test besser platziert als bei Vorspännen und Rückblenden - ein schwacher Trost. Da sich die Werbeclips am Anfang von Serienepisoden befinden, kann es auch vorkommen, dass Werbung mitten in einer Serie geschaltet wird, eben zwischen zwei Episoden.
Apple agiert bezüglich der Werbeschaltungen genau wie Amazon bei Prime Video. Das Apple-Versprechen "Apple TV+ ist immer werbefrei" wird nicht eingehalten. Ganz im Gegenteil werden Neukunden mit dieser Aussage sogar getäuscht, denn sie erfahren - wie auch bei Prime Video - vor einer Buchung nicht, dass sie ein Abo mit Werbeschaltungen buchen.
Weder Apple noch Amazon erlauben es den zahlenden Abonnenten, diese Werbeclips pauschal abzuschalten. Wer sich bei Netflix für ein werbefreies Abo entscheidet, erhält solche Werbung nicht. Das Gleiche gilt für Disney+ und Paramount+, die ganz auf Werbeclips verzichten.
Apple TV+ ohne Empfehlungssystem
Unverändert gibt es bei Apple TV+ keine Möglichkeit, gesehene Filme oder Serien zu bewerten. Ein Empfehlungssystem wie bei Netflix gibt es somit nicht. Aufgrund des viel kleineren Katalogs von Apple TV+ könnten Empfehlungen Abonnenten durchaus Vorteile bringen - anders als bei Netflix, wo sie in der Praxis kaum helfen.
Das Empfehlungssystem von Netflix ist mittlerweile vor allem darauf ausgerichtet, Zuschauer zum Anschauen der Eigenproduktionen zu bringen, obwohl der Katalog von Netflix weiterhin zum Großteil aus Lizenztiteln besteht. Es geht Netflix also nicht darum, den Zuschauern die am besten geeigneten Inhalte zu zeigen, sondern sie zu den Eigenproduktionen des Streamingdiensts zu leiten.
Weiterhin fehlt bei Apple TV+ eine Funktion, die Amazons X-Ray vergleichbar ist. Mittels X-Ray werden die Schauspieler in einer Szene angezeigt und es können bequem Zusatzinformationen zu den Personen abgerufen werden. Weiterhin ist Prime Video das einzige Streamingabo in Deutschland, das diese praktische Funktion beinhaltet.
Wiedergabe bei Apple TV+ in 4K und Surround-Sound
Bei der Wiedergabe von Inhalten kann es Apple hingegen mit der Konkurrenz aufnehmen. Die Inhalte stehen in 4K-Auflösung bereit und HDR- sowie Dolby-Atmos-Unterstützung werden angeboten. Beim Streaming kam es in unserem Test gelegentlich vor, dass der Stream einfror und die Wiedergabe nicht mehr weiterlief. Erfreulicherweise mussten wir dann nur zur Oberfläche von Apple TV+ zurückkehren und konnten danach sofort weiterschauen - denn die letzte Wiedergabeposition wurde immer gespeichert. Hier kann Apple bei der Verlässlichkeit noch etwas zulegen. Bis zu sechs Streams erlaubt Apple, die parallel mit einem Abo geschaut werden können.
Innerhalb der Apple-TV-App gibt es auf den jeweiligen Plattformen einige Unterschiede. Auf Streaminggeräten starten die ganz oben von Apple platzierten Inhalte automatisch - und zwar standardmäßig mit Ton. Immerhin lässt sich der in den App-Einstellungen ausschalten. Die Wiedergabe selbst kann aber nicht verhindert werden.
Mit Wischen in Apple-TV+-Inhalten spulen
Eine Besonderheit im Segment der Streaming-Apps gibt es in der Apple-TV-App auf dem iPhone: Wird bei der Wiedergabe seitlich über den Touchscreen gewischt, wird je nach Wischrichtung langsam vor- oder zurückgespult. In Streaming-Apps anderer Anbieter gibt es das nicht und wir wünschten, Apple würde das deaktivieren.
Denn es passierte uns immer wieder, dass wir nur die Wiedergabe anhalten oder 10 Sekunden zurückspringen wollten, aber unser Tippen falsch interpretiert und gespult wurde. Die Buttons zum Springen in 10-Sekunden-Schritten reichen uns im Grunde aus, zudem kann ja noch mit dem Fortschrittsbalken gespult werden. Dabei gibt es zeitgemäßerweise auch eine Vorschau, die etwa beim Neuling Paramount+ fehlt.
Als sehr lästig empfanden wir es, dass Apple keine Querformat-Darstellung der Apple-TV-App unterstützt - obwohl idealerweise alle Filme und Serien so geschaut werden, dass das Smartphone im Querformat gehalten wird. Die Apple-TV-App richtet jedoch alle Inhalte ausschließlich nach dem Hochformat aus. Zwar gibt es die gleichen Probleme auch bei der Konkurrenz wie Disney+, Netflix, Paramount+ oder Prime Video. Aber das muss Apple ja nicht davon abhalten, es besser zu machen.
Apple TV+ gibt es nicht für Android-Smartphones und -Tablets
Im Vergleich zur Konkurrenz hat Apple TV+ weiterhin einen gravierenden Nachteil: Es gibt keine App für Android-Smartphones oder Android-Tablets. Für die auf Android basierenden Fire-TV-Geräte von Amazon und für etliche Android-TV-Geräte ist Apple TV als App hingegen verfügbar. Bei Fire-TV-Geräten erwartet Apple aber ein vergleichsweise neues Fire-TV-Modell, es werden offiziell keine Amazon-Streaminggeräte unterstützt, die vor 2016 auf den Markt kamen.
Im Dezember 2022 gab es das Gerücht, dass Apple an einer Android-Version von Apple TV arbeite. Derzeit soll ein interner Betatest laufen. Bisher gab es von Apple aber keine Ankündigung, dass eine Apple-TV-App für Android-Smartphones kommen soll. Auch die Fire-Tablets von Amazon werden nicht unterstützt.
Apple TV+ kann im Browser auf einem Android-Smartphone oder -Tablet verwendet werden. Das funktioniert recht gut, aber dann gibt es noch weniger Komfort, denn die 10-Sekunden-Sprungtasten fehlen. Immerhin ist es prinzipiell möglich, Apple TV+ auch auf Android-Geräten zu verwenden. Absurderweise gibt es dann sogar eine Querformatdarstellung, die wir in der App von Apple TV auf dem iPhone vermissen. In diesem Aspekt ist die Browser-Alternative also besser als die App. Zudem gibt es eine passende App für MacOS, aber nicht für Windows oder gar Linux, auch hier bleibt der Browser als Option.
Im heimischen Wohnzimmer gibt es die Apple-TV-App für die wichtigsten Plattformen. Neben dem Streaminggerät Apple TV sind das: Roku-Geräte, Samsungs Tizen-Plattform, LGs Smart-TVs mit WebOS, Panasonics Smart-TVs, Vizios Smart-TVs, Sonys Playstation 4 und 5, Microsofts Xbox One, One S, Series X und Series S sowie die Magenta-TV-Empfangsgeräte der Deutschen Telekom und die Pay-TV-Empfangsgeräte von Sky.
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Apple TV+ im Nachtest: Nicht nur die fehlende Android-Unterstützung nervt | Apple TV+ im Test: Verfügbarkeit und Fazit |
Ich rede von Disney+ und du von Apple+, nunja.
Skandal!
Läuft im Browser unter Linux, hier Vivaldi.
Den Eindruck habe ich bei deinen Beitrag. Für Video on Demand, ja. Aber nicht bei einem...
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