Apple Studio Display: Keine Nackenschmerzen kosten bei Apple extra
Rudimentäre Dinge wie ein höhenverstellbarer Ständer kosten bei Apples Studio Display viel. Da sollte man den Verstand lieber abschalten.

Produkte wie der Mac Studio und das Studio Display richten sich vor allem an eine Kundengruppe: Profis. Die wollen eben genau das, was die beiden Produkte in der Theorie versprechen: Leistung und eine farbtreue Darstellung der eigenen digitalen Arbeit.
Bei all dem Lob, das die neuen Geräte schon jetzt (teilweise zu recht) ernten, hat Apple dann simple Grundfunktionen vergessen. Das wird am neuen Studio Display deutlich, welches nur gegen 460 Euro Aufpreis mit einem verstellbarem Standfuß ausgeliefert wird.
Bitte was? Kein Admin kann doch ein Budget für die neuen augenscheinlichen Profi-Monitore rechtfertigen, wenn diese nicht einmal grundsätzlichen Standards für Büroergonomie gerecht werden. Und auch Privatpersonen können sich nur an den Kopf fassen, wenn sie ihren hübschen neuen Monitor auf Bücher oder den Stapel aus ausgemusterten iPads stellen müssen, nur um auf Dauer keine Nackenschmerzen zu bekommen.
Dass Apple eigentlich banale Dinge als teures Zubehör verkauft, ist nicht neu. Der Mac Pro - umgangssprachlich wegen des Designs Käsereibe genannt - kann mit vier Wagenrollen auch aufgerüstet und so mobiler gemacht werden. Dumm nur, dass die Rollen 850 Euro kosten. Zu Recht wurde das Unternehmen dafür kritisiert. Geändert hat dies aber nichts - das Zubehör bietet Apple immer noch an.
Pro Display XDR hat es vorgemacht
Und auch im Displaybereich ist die Praxis schon etabliert. Der Pro Stand des Pro Display XDR, einem Vorgänger des Studio Display, kostet noch heute 1.100 Euro. Kaufen wir das Zubehör nicht, können wir in dem Fall nicht einmal ohne Weiteres einen VESA-Standfuß anderer Hersteller verwenden. Die proprietäre Aufhängung erfordert einen VESA-Mount-Adapter, der 220 Euro kostet.
Beim neuen Studio Display bleibt zumindest die Wahl, ein Modell mit integriertem VESA-Mount ohne Aufpreis zu kaufen. Darin ist dann allerdings kein separater starrer Standfuß enthalten, wie er dem Standard-Gerät beiliegt. Ein externer Stand ist also Pflicht. Übrigens: wollen wir ein VESA-Mount später nachrüsten, müssen wir ein komplett neues Display für 1.750 Euro kaufen, da der Sockel fester Bestandteil des separaten VESA-Modells ist.
Es ist nicht so, als würde Apple nicht schon genug Geld mit dem eigenen Ökosystem verdienen. Dass der Konzern es nötig hat, Kunden essentielle Dinge für teures Geld zu verkaufen, kann nicht sinnvoll verteidigt werden.
Beim Mac Studio hat Apple den Kunden zugehört
Das ist schade, zeigt Apple mit dem Mac Studio doch auch, dass es auf Kundenfeedback hören kann. Das System kommt zum ersten Mal mit Front-Anschlüssen. Auch sind auf der Rückseite schnelles 10-Gbit-Ethernet, USB-A und die Option für HDMI-Panels verbaut. Das Apple Studio Display können wir an HDMI aber nicht betreiben, denn der Bildschirm unterstützt nur USB-C-Verbindungen (Thunderbolt).
Also viel Glück dabei, den Monitor mit einem ein Meter langem beigelegten Kabel an den schweren Mac Pro ohne Rollen - sorry, die kosten 850 Euro - unterm Tisch anzuschließen. Aber Apple hat dafür ja auch eine Lösung: Ein längeres Thunderbolt-4-Kabel für 150 Euro. Das bisherige Thunderbolt-3-Kabel (45 Euro) des Herstellers ist mit 80 cm nämlich noch etwas kürzer. Unsere Schweißperlen (oder Tränen der Verzweiflung) nach dem teuren Kauf können wir uns dann mit dem Apple-Putztuch für 25 Euro abwischen.
Geld darf eben keine Rolle spielen. An manchen Stellen gilt das wohl auch für gesunden Menschenverstand.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de [IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)]
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