Ausblick auf kommendes Apple Silicon
Der M1 ist ein eindrucksvolles Debüt: Apple hat - wenngleich dank jahrelanger Erfahrung durch die iPads und iPhones - einen sehr beeindruckenden Chip entwickelt, der in allen Metriken überzeugen kann. Das SoC rechnet sehr schnell und dabei äußerst effizient, zudem geht der Funktionsumfang unter anderem aufgrund der Neural Engine und zusätzlicher IP-Blöcke weit über das hinaus, was bisher mit Intels Prozessoren möglich war.
Für Apple bedeutet das die volle vertikale Integration: Von der Hardware über die Firmware bis hin zum Betriebssystem samt Apps und Services kommt alles aus einer Hand. Das macht es einfacher, die einzelnen Komponenten ineinander zu verzahnen, was schlussendlich in einer geringeren Abhängigkeit von Dritten und einer höheren Gewinnmarge resultieren soll. Zu oft verzögerten sich in den vergangenen Jahren bei Intel diverse Designs, weil die Fertigung nicht so lief wie gedacht.
Weil allerdings der Wechsel von Intels x86 zum eigenen ARM64-basierten Apple Silicon umgesetzt wurde, gibt es Einschränkungen: Die eigene Software hat Apple zwar angepasst, erste Partner liefern bereits Universal-Apps aus und die Rosetta-2-Übersetzungsschicht sorgt dafür, dass x86-64-Bit-Programme mit vertretbarem Performance-Verlust ausgeführt werden können.
Für eigene Entwicklungen sollte aber beachtet werden, dass nicht alle Bibliotheken, Frameworks und Sprachen nativ vorliegen oder schon portiert wurden - das sollte jedoch in den kommenden Monaten folgen. Für die Virtualisierung etwa von Windows ist derzeit aber überhaupt nicht absehbar, ob oder wann entsprechende Software verfügbar ist.
M-Series wird fortgeführt
Bisher hat Apple einzig den M1 veröffentlicht, ungeachtet dessen ist dieser Chip nur der erste von vielen. Innerhalb von zwei Jahren soll bei allen Mac-Systemen der Umstieg von Intel x86 auf Apple ARM64 erfolgen - selbst beim iMac Pro und gar beim Mac Pro. Innerhalb dieser zwei Jahre wird wohl auch die notwendige Software auf ARM portiert werden. Für eigene Mac-Entwicklungen und -Arbeiten ist es also unumgänglich, sich mittelfristig mit dem ARM-Umstieg zu beschäftigen.
Schon gibt es erste Berichte, dass auf den M1 der M1X folgt, wenngleich die tatsächliche Bezeichnung noch offen bleibt. Der M1X soll acht statt vier Firestorm-Performance-Kerne aufweisen, zudem dürfte Apple weitere Verbesserungen vornehmen.
Interessant wird dabei vor allem, auf welche Geschwindigkeit und Leistungsaufnahme das System-on-a-Chip skaliert wird, um auch in einem iMac Pro oder Mac Pro eingesetzt werden zu können. Die Performance der 28-kernigen Intel-CPU, ein Xeon W, können wir uns gut mit dem Apple Silicon vorstellen. Ob allerdings auch dedizierte Grafikkarten wie die Radeon Pro Duo VII - die immerhin aus vier GPUs besteht - durch eine Eigenentwicklung obsolet gemacht werden können, gilt es abzuwarten.
Andererseits dürfte es für Apple wohl kaum ein Problem darstellen, die eigenen GPUs auf PCIe-Gen4-Steckkarten auszulagern, wenn das denn tatsächlich gewünscht ist. Unter dem Codenamen Lifuka soll Apple eine dedizierte GPU für ein 5-nm-Verfahren entwickeln, die für reguläre iMac-Systeme gedacht ist. Der M1 war also nur der Anfang.
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Noch keine gute Virtualisierung |
Lüfterlose Cumputer und Laptops gab es schon immer. Lüfterlose Notebooks sind halt...
genau, du sagst es doch letztendlich auch, für einen ersten Wurf verdammt gut - aber...
Eine Sache die leider hier nicht erwähnt wird: Auf einem optimierten Betriebssystem...
NAch bisher erhältlichen Benchmarks ist der Unterschied alles andere als klein...
Danke für den Hinweis. Ich hab das geändert.
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