Display und Leistung ausreichend
Wie bei den Vorgängern setzt Apple auch beim neuen Macbook Air auf ein spiegelndes IPS-Panel. Die Auflösung ist mit 2.560 x 1.600 Pixeln weiterhin erfreulich hoch. Auch finden wir das gleich gebliebene 16:10-Format gerade für das Anschauen von Dokumenten und zum Browsen im Web sehr angenehm. Das Panel ist zwar nicht entspiegelt, allerdings sind Reflexionen nicht unbedingt störend, solange wir in Innenräumen bleiben.
Wir messen im Schnitt eine Helligkeit von 350 cd/m², eine Verbesserung zum von Golem.de getesteten 2018er-Modell. Das ist ein durchschnittlich guter Wert und reicht für die meisten Arbeitsplätze abseits der Parkbank oder des lichtdurchfluteten Cafés aus. Allerdings deckt das Panel lediglich 70 Prozent des sRGB-Farbraums ab. Die Farbabweichung Delta E von durchschnittlich 1,97 geht in Ordnung. Nach den Messwerten würden wir uns nicht für das Air entscheiden, wenn wir professionell Bilder oder Videos bearbeiten. Hier sind Apples Macbook-Pro-Geräte die bessere - und wesentlich teurere - Wahl.
Das lässt sich übrigens auch auf die Leistung übertragen. Dabei hat Apple für das neue Macbook Air zum ersten Mal einen Vierkernprozessor mit acht Threads verbaut. Unser Testgerät verwendet den Core i5-1030NG7 aus Intels erst kürzlich neu aufgelegter Generation Ice Lake Y. Der ist ab Werk für ein Leistungsbudget von 10 Watt ausgelegt. Die CPU taktet zudem standardmäßig mit 1,1 GHz pro Kern. Maximal sind laut Standardspezifikation 3,5 GHz möglich.
Im Benchmark Cinebench R20 stellt sich der Prozessor trotz weiterer Kerne nicht als unbedingt schneller als der Vorgänger heraus. Das Notebook erreicht durchschnittlich gute 947 Punkte im ersten Durchlauf. Dieser Wert sinkt im Dauerbetrieb nicht weit auf 892 Punkte ab. Zum Vergleich: Der Ice-Lake-Prozessor Intel Core i7-1065G7 kommt mit seinen 15 Watt TDP auf 1.631 Punkte im Cinebench R20 - gemessen beim Microsoft Surface Laptop 3 (15 Zoll), dessen 13-Zoll-Version mit identischer Hardware wir als klaren Konkurrenten zu Apples Notebook sehen. Er skaliert quasi linear mit seinem 50 Prozent höheren Leistungsbudget.
Ähnliches beobachten wir beim Grafikbenchmark Unigine Heaven: Auf hohen Einstellungen, mit ausgeschalteter MSAA-Kantenglättung und 720p-Auflösung schafft der Core i5-1030NG7 immerhin 24,4 fps. Der Core i7-1065G7 erreicht allerdings 44,3 fps. Klar sind beide SoCs nicht für grafisch anspruchsvolle Spiele ausgelegt. Auf dem Apple-Notebook dürften allerdings selbst Titel wie Minecraft oder ältere Spiele ruckeln.
Lesen wir die Taktraten und Temperaturen des SoC mit dem Tool Hwsensors aus, dann stellen wir fest: Das System genehmigt sich vorerst bis zu 22 Watt, wird aber schnell bis zur Grenze von 100 Grad Celsius heiß und fährt im Verlauf des Tests bis auf etwa 7,7 Watt herunter. Apple hat sich hier also bewusst nicht für die 15-Watt-Chips entschieden. Diese könnten womöglich ihr Potenzial nicht voll ausspielen.
Komponenten sind fest verlötet
Das Macbook Air hat einen einzelnen Lüfter, der nicht direkt über einen Radiator und eine Heatpipe mit dem SoC verbunden ist. Stattdessen saugt er kalte Luft über die Komponenten und den kleinen Heatsink auf der CPU hinweg. Das Gerät ist insgesamt relativ laut unter - zugegeben recht unrealistischer - Volllast. Während des Akkulaufzeittests ist es allerdings sehr leise und kaum hörbar. Wie bereits die Vorgänger hat auch das Macbook Air eine gute Akkulaufzeit. Dazu haben wir die Amazon-Serie Carnival Row bei einer Helligkeit von 200 cd/m² laufen lassen. Nach 8:40 Stunden ist hier Schluss, was etwas weniger ist als noch beim Vorgänger, aber für den verklebten 50-Wattstunden-Akku trotzdem gut ist. Bei leichten Schreibarbeiten und Webbrowsing kommen wir mehr als 10 Stunden lang ohne Strom aus.
Die SSD und der Arbeitsspeicher sind wie gewohnt ausreichend schnell. Apple verbaut hier 8 GByte LPDDR4X-RAM von SK Hynix. Wie die 256 GByte große Apple SSD AP0256 ist dieser allerdings fest auf dem Mainboard verlötet. Wir sollten uns also vorher überlegen, wie viel Speicher wir benötigen, denn auch ein SD-Kartenleser oder andere Erweiterungsmöglichkeiten fehlen hier.
Wi-Fi 5 muss reichen
Die SSD ist beim Schreiben großer Dateien mit dem Vorgänger vergleichbar. Im Benchmark Aja messen wir 451 MByte/s im Schreiben und 1.301 MByte/s bei Lesevorgängen. Das ist für eine NVMe-SSD eher unterdurchschnittlich, sollte aber beim Arbeiten kaum auffallen.
Schade: Statt die Gelegenheit zu nutzen und ein neues Wi-Fi-6-Modul in das Notebook einzubauen, funkt das Macbook Air 2020 noch immer mit dem wesentlich langsameren Standard Wi-Fi 5. Für eine Zukunftssicherheit wäre dieses Upgrade sicherlich sinnvoll gewesen. Der Empfang an sich ist allerdings solide und wir hatten selbst in normalerweise schlecht abgedeckten Regionen des Büros keine Verbindungsprobleme.
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glaub ich sofort das das beim schreiben leise ist... die leistung die da abgefordert...
Also ich habe ein MacBook Pro und würde gerne wieder zu Windows zurück. Mit dem letzten...
Siehe die Versuche hier, da findet sich eine Formel zum Abschätzen der Lebensdauer...