M1 Ultra ist enorm schnell und energiesparend
Schon der Name des Mac Studio suggeriert, dass Apple sich mit dem Gerät größtenteils an professionelle Kreative richten soll. Die Leistung dafür ist definitiv vorhanden: Der M1 Ultra ist mit Abstand der schnellste Chip im Produktsortiment des Herstellers und einer der schnellsten SoCs derzeit
Der M1 Ultra besteht im Prinzip aus zwei M1 Max, die über eine proprietäre Interconnect-Schnittstelle miteinander verbunden sind. Apple nennt dieses Verfahren auch Ultra Fusion. Ganz so magisch, wie es klingt, ist es nun nicht. Trotzdem ist die Verbindung beider M1-Max-Chips schnell genug, damit der daraus resultierende M1 Ultra im Prinzip linear skaliert.
Das SoC hat doppelt so viele Cores (20, statt 10), eine doppelt so leistungsfähige GPU und benötigt etwa doppelt so viel Energie. Interessanterweise resultiert das in einer etwa doppelt so hohen Leistung, die beim Mac Studio beeindruckend hoch ist.
Vergleichbar mit Intel und AMD
So messen wir im Multicore-Benchmark Cinebench R23 etwa 24.203 Punkte. Das entspricht ungefähr dem doppelten Wert, den der M1 Max in einem Macbook Pro 16 Zoll erreicht (12.389 Punkte.). Der Wert reicht zudem an Intels Desktop-Chip Core i9-12900K der Generation Alder Lake heran. Der erreicht bei 125 Watt 23.668 Punkte im Cinebench R23. Bei den vollen 273 Watt (300 Watt maximales Limit) ist das Intel-SoC mit 27.652 Punkte vorn. AMDs Ryzen 9 5950X liegt bei einer TDP von 142 Watt ebenfalls knapp über dem M1 Ultra mit 26.447 Punkten.
Damit ist aber nur die halbe Geschichte erzählt, denn in Cinebench benötigt der M1 Ultra unter Vollauslastung aller Kerne nur 68 Watt. Die Performance pro Watt ist entsprechend unerreicht. Das gilt übrigens auch für die Lautstärke unter Last. Zu keinem Zeitpunkt wird der Mac Studio hörbar. Nur wenn wir unser Ohr direkt an das Gehäuse halten oder es im Raum komplett still ist, können wir ein leises Rauschen vernehmen. Das ist beeindruckend, aber wenig verwunderlich, wenn nur 68 statt 142 oder gar 241 Watt aktiv gekühlt werden müssen.
Apple M1 Max | Apple M1 Ultra | 12900K [open] & RTX 3080 | 12900K [65W] & RTX 3080 | |
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3DMark Wild Life 4K | 20.253 ptk | 35.078 ptk | 38.290 ptk | 37.855 ptk |
Blender BMW27, CPU | 200 sec | 101 sec | 91 sec | 150 sec |
Blender BMW27, GPU* | 55 sec | 34 sec | 14 sec / 8 sec | 14 sec / 8 sec |
Cinebench R23 (1T, nT) | 1.531 ptk / 12.389 ptk | 1.534 ptk / 24.203 ptk | 2.033 ptk / 27.652 ptk | 1.966 ptk / 16.693 ptk |
Nur der Mac Studio mit M1 Ultra wird dabei mit Kupfer-Heatspreader ausgestattet. Beim M1 Max reicht eine Kühlung aus Aluminium aus. Deshalb ist der Mac Studio mit M1 Ultra auch schwerer: Er wiegt 3,6 statt 2,7 kg. Unabhängig vonm Modell kommen zwei Lüfter an der Oberseite zum Einsatz, die Abluft an der Rückseite hinausblasen.
Gute Grafikleistung
Der M1 Ultra integriert zudem eine Grafikeinheit. Die ist beim M1 Max bereits überraschend flott, weshalb wir beim Mac Studio erneut sehr gute Werte erwarten. Wir werden nicht enttäuscht. Im Integrierten Benchmark von Shadow of the Tomb Raider erreichen wir 102 fps in ultrahohen Grafikeinstellungen und Full-HD-Auflösung. Auch wenn wir auf 4K stellen, sind 60 FPS möglich.
Gleiches gilt im kompetitiven Shooter CS:GO: Hier sind in einem Botmatch auf der Map de_dust2 knapp 62 fps möglich. Dieser Wert ändert sich leicht nach oben, wenn wir die Auflösung von 4K auf 1080p verringern und die Grafikeinstellungen auf der Stufe hoch behalten. Dann sind immerhin 75 fps möglich.
Ein Blick auf die Leistungsaufnahme zeigt: In Counter-Strike benötigt das SoC nur maximal 32 Watt, wie auch beim M1 Max im Macbook Pro 16. Es ist möglich, dass die Rosetta-Engine als Emulationsebene noch nicht für den M1 Ultra angepasst ist und deshalb nur einer der zwei Teile des M1 Ultra zur Verfügung steht. Wahrscheinlich ist auch, dass ein entsprechender Grafiktreiber erst noch seitens Apple veröffentlicht werden muss.
Übrigens: In Shadow of the Tomb Raider nutzt das SoC maximal 107 Watt (darunter 13 Watt für DRAM, 10 Watt für CPU und 60 Watt für die GPU) aus, was die hohen Frameraten selbst in 4K-Auflösung erklärt. Ähnlich gute Werte (122 fps in Full-HD, aber hohen statt sehr hohen Details) liefert etwa die Geforce RTX 3070 Laptop mit einer TDP von 140 Watt im Alienware M15 R4.
Generell ist das gesamte System relativ sparsam. Im Idle benötigt der Studio 13 Watt aus der Steckdose . Lassen wir einen CPU-Benchmark wie Cinebench R23 laufen, sind es 80 Watt. In Spielen (Shadow of the Tomb Raider) messen wir 144 Watt. Das gesamte System - inklusive Mainboard, SSD, RAM, GPU, CPU, Peripherie, Controller, Lüfter und mehr - benötigt also in etwa so viel Energie wie eine x86-Desktop-CPU.
So gut und effizient der M1 Ultra an sich ist: Der Mac Studio hat auch einige Nachteile, die gerade professionellen Usern schnell auffallen dürften.
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Apple Mac Studio im Test: Liebe auf den ersten Blick | SSD aufrüsten heißt Mac einschicken |
@McWasa Technische Details vom m1 linux Entwickler: https://twitter.com/marcan42/status...
Also ich finde nur hässliche Bilder. Vielleicht kannst du mal eines verlinken?
In 10 Jahren will ich nicht nur mehr RAM, sondern eine erheblich schnellere CPU. Und das...
... Eigentlich hatte ich nach dem Mac Pro 2013 Desaster die Schnauze voll von Apple...