Apple M2 im Test: Die Revolution ist abgesagt

Der M1 war durchaus ein technisches Meisterstück, der M2 ist "nur" besser - denn auch das Apple Silicon unterliegt den Gesetzen der Physik.

Ein Test von veröffentlicht am
Apple M2 im Test
Apple M2 im Test (Bild: Apple)

Mit dem regulären M1 (Test) zeigte Apple anno 2020, wie ein leistungsstarker und sparsamer ARM-Chip für Laptops und Mini-PCs aussehen kann. Insbesondere die nach oben skalierten Versionen - der M1 Max und der M1 Ultra - erreichten auch im Desktopsegment eine Performance, die bis dato nur von x86-Lösungen bekannt war, und das bei viel höherer Effizienz. Mit dem M2-Chip führt Apple den eingeschlagenen Weg konsequent fort, bis auf wenige Aspekte ist das Resultat aber eher ernüchternd.

Inhalt:
  1. Apple M2 im Test: Die Revolution ist abgesagt
  2. Flotter, aber bei mehr Energiebedarf
  3. Apple M2 im Test: Verfügbarkeit und Fazit

In den Grundzügen ähnelt der M2 dem M1 stark, tatsächlich geht Apple hier vergleichsweise konservativ vor - auch weil die verwendete Fertigungstechnik das Design mit Blick auf die Kosten eingeschränkt hat. Wurde M1 noch mit TSMCs N5 produziert, wird beim M2 das verfeinerte N5P herangezogen. Das ermöglicht zwar höhere Taktraten oder eine geringere Leistungsaufnahme, verringert aber die Chipfläche nicht.

Da überrascht es kaum, dass beim M2 weiterhin ein 4P+4E-Design für die CPU zum Einsatz kommt, also vier Performance- und vier Efficiency-Kerne. Deren Architektur wurde aktualisiert: Statt auf Firestorm (P) und Icestorm (E) setzt Apple auf Avalanche und Blizzard - beide bekannt vom A15 für Smartphones. Neben kleineren Änderungen fällt der von 12 MByte auf 16 MByte vergrößerte L2-Cache des 4P-Clusters auf.

Takt, Takt, Takt

Weil die Leistung pro Takt (IPC) kaum steigt, hat Apple bei den Frequenzen kräftig nachgeholfen: Die Performance-Kerne laufen mit bis zu 3,228 GHz statt 3,054 GHz und die Efficiency-Kerne gleich mit bis zu 2,868 GHz statt 2,064 GHz. Diese Taktsteigerungen gibt es nicht umsonst, wie unsere Messungen der Leistungsaufnahme des M2 zeigen - dazu später mehr bei den Benchmarks und der Effizienzbetrachtung.

  • Der M2 ist ein bisschen größer als der M1. (Bild: Apple)
  • Es bleibt bei 4P+4E, jedoch in schnellerer Form. (Bild: Apple)
  • Die iGPU hat zehn statt acht Cores und 39 % mehr Teraflops. (Bild: Apple)
  • Die Secure Enclave und die NPU wurden überarbeitet. (Bild: Apple)
  • Selbiges gilt für die Media-Engine für 8K-H.265 und ... (Bild: Apple)
  • ... die Beschleunigung des ProRes-Codecs. (Bild: Apple)
  • M2 im Überblick (Bild: Apple)
Der M2 ist ein bisschen größer als der M1. (Bild: Apple)
M2M1M1 ProM1 MaxM1 Ultra
FertigungTSMC N5PTSMC N5TSMC N5TSMC N5TSMC N5
Transistoren20 Mrd16 Mrd33,7 Mrd57 Mrd114 Mrd
Die-Sizeca 145 mm² *ca 120 mm²ca 245 mm² *ca 475 mm² *ca 950 mm² *
CPU-Kerne4P + 4E 4P + 4E 8P + 2E8P + 2E16P + 4E
L2-Caches16MB + 4MB12MB + 4MB24MB + 4MB24MB + 4MB48MB + 8MB
SL-Cache8MB8MB24MB48MB96MB
GPU-Kerne10 @ 3,6 Teraflops8 @ 2,6 Teraflops16 @ 5,2 Teraflops32 @ 10,4 Teraflops64 @ 20,9 Teraflops
NPU-Kerne16 @ 15,8 Teraops16 @ 11 Teraops16 @ 11 Teraops16 @ 11 Teraops32 @ 22 Teraops
Interface128 Bit128 Bit256 Bit512 Bit1024 Bit
Bandbreite102 GByte/s68 GByte/s205 GByte/s410 GByte/s820 GByte/s
SpeicherLPDDR5-6400LPDDR4X-4266LPDDR5-6400LPDDR5-6400LPDDR5-6400
Kapazität24 GByte (2x12)16 GByte (2x8)32 GByte (2x16)64 GByte (4x16)128 GByte (8x16)
Power**bis zu 25 Wattbis zu 20 Watt(?)bis zu 90 Wattbis zu 140 Watt
Spezifikationen des M2 Apple Silicon * basierend auf Apples Die-Shots ** gemessen

Bei der integrierten Grafikeinheit spricht Apple von einer neuen Architektur, welche unter anderem einen größeren L2-Cache und zehn statt acht Kerne aufweist. Die theoretische Leistung steigt von 2,6 Teraflops auf 3,6 Teraflops (+39 Prozent), die Daten für die Pixel-/Texel-Füllrate legen in gleichem Maße zu. Der Takt beläuft sich auf 1,406 GHz statt 1,296 GHz - auch hier muss Apple auf Kosten des Energiebedarfs arbeiten.

Eine große Änderung gibt es beim Speichersubsystem: Das bleibt weiterhin 128 Bit breit, statt LPDDR4X wird jedoch LPDDR5 verwendet, was die Datentransferrate um 50 Prozent von 68 GByte/s auf 102 GByte/s erhöht. Weil bei LPDDR5 auch 12-GBit-Dies existieren, kann Apple den M2 mit zwei 12-GByte-Packages für insgesamt 24 GByte ausstatten; beim M1 ist bei 16 GByte Kapazität schon Schluss.

Schauen wir uns an, wie sich die Architekturänderungen samt dem höheren Takt und dem LPDDR5-Speicher auswirken.

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Flotter, aber bei mehr Energiebedarf 
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ms (Golem.de) 16. Aug 2022

Weil Air und Pro 13 halt "Einsteiger" sind, zudem ist LPDDR5 teuer.

ms (Golem.de) 01. Jul 2022

Du verwechselst mich mit jemandem ^^

ms (Golem.de) 01. Jul 2022

Ich schaue was geht ;-)

ms (Golem.de) 29. Jun 2022

Jasper Lake geht Mobile doch nur bis 6W - Tremont ist ja die uArch und kein Produkt. Am...



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