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Apple: Geheimniskrämerei ums iPhone

Der Apple-Chefentwickler Greg Christie erzählt aus der Entwicklungszeit des ersten iPhones . Über das Projekt iPhone alias Purple ließ sich Steve Jobs demnach in einem fensterlosen Büro auf dem Laufenden halten, zu dem nicht einmal Reinigungskräfte Zutritt hatten.
/ Ingo Pakalski
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Steve Jobs bei der Präsentation des iPhones Anfang 2007 (Bild: Tony Avelar/AFP/Getty Images)
Steve Jobs bei der Präsentation des iPhones Anfang 2007 Bild: Tony Avelar/AFP/Getty Images

Auf keinen Fall sollte etwas vorab an die Öffentlichkeit gelangen. Daher habe der damalige Apple-Chef Steve Jobs alles unternommen, um das Projekt iPhone alias Purple geheim zu halten. Jobs selbst habe alle Projektbeteiligten angewiesen, zu Hause nur an Computern daran zu arbeiten, die sich in einem gesonderten Bereich befanden. Damit habe er verhindern wollen, dass versehentlich irgendwelche Details des iPhones vorab bekanntwurden, berichtet das Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) , das darüber mit Apple-Chefentwickler Greg Christie gesprochen hat.

Alle Fotos vom iPhone wurden verschlüsselt gespeichert

Als weitere Auflage mussten dem Bericht zufolge alle Fotos des Apple-Smartphones verschlüsselt gespeichert werden. Die Besprechungen zum iPhone-Projekt fanden in einem fensterlosen Büro im Apple-Hauptquartier statt, zu dem nur ausgewählte Angestellte Zutritt hatten. Reinigungskräfte durften das Büro aus Sicherheitsgründen nicht betreten.

Das iPhone hatte Apple Anfang Januar 2007 der Öffentlichkeit präsentiert - ohne dass wesentliche Details zu dem Gerät vorab bekanntgeworden waren.

Greg Christie kam 1996 zu Apple und arbeitete mit an dem Apple-PDA Newton, dem kein großer Verkaufserfolg beschieden war. Der Newton hatte einen Touchscreen, der sich mit einem Stift bedienen ließ. Ende 2004 erhielt Christie die Möglichkeit, am Projekt Purple mitzuarbeiten. Das bezeichnete ein per Touchscreen bedienbares Mobiltelefon mit eingebautem Musikplayer.

Das iPhone-Entwicklungsteam war sehr klein

Das laut Christie "schockierend kleine" Entwicklungsteam kümmerte sich um viele Details rund um das iPhone. Unter anderem wurde daran gearbeitet, mit welcher Geschwindigkeit das Scrollen in Listen ermöglicht wird. Im Zuge dessen wurde auch das Zurückspringen am Anfang oder Ende einer Liste ersonnen, das möglichst natürlich wirken sollte.

Mit Christie zusammen wurde die Slide-to-Unlock-Funktion entwickelt, um das Gerät zu entsperren. Wie auch bei damals noch gebräuchlichen PDAs bekam das iPhone eine Bildschirmtastatur. Während die PDAs auf Eingaben mit einem Stylus angewiesen waren, wurde auf dem iPhone-Display mit dem Finger getippt.

Eine weitere Aufgabe des Purple-Teams war es, eine Chat-artige Ansicht für SMS-Konversationen zu entwickeln. Sie führten die Idee fort, die Handspring mit den Treo-Smartphones einführte, die Kurzmitteilungen in einer Verlaufsansicht anzeigten. Die E-Mail-App von iOS hatte zunächst eine Split-Screen-Ansicht, die aber auf Druck von Steve Jobs wieder entfernt wurde. Nach Jobs' Auffassung war das Display für eine zweigeteilte Ansicht zu klein. Und so kam das iPhone mit einer E-Mail-App ohne Split-Screen-Oberfläche auf den Markt.


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