Apple & Chipkrise: Halbe SSD im Macbook Pro ist viel langsamer

Beim aktuellen Macbook Pro 13 (Test) mit M2-Prozessor macht sich offenbar die Chipkrise bemerkbar: Apple verbaut beim günstigsten Modell mit 256-GByte-SSD-Kapazität nur ein NAND-Flash-Package statt zwei, was die Geschwindigkeit deutlich reduziert. Abseits von reinen SSD-Benchmarks zeigt sich das unter anderem bei größeren Video-Projekten oder sogar im Alltag, wenn viele Programme geöffnet sind. Das ältere Macbook Pro 13 mit M1 hat dieses SSD-Problem nicht und ist daher schneller.
Der Youtube-Kanal Created Tech(öffnet im neuen Fenster) etwa zeigt im Vergleich, dass das Macbook Pro 13 mit M2 nur ein NAND-Package nutzt und das Macbook Pro 13 mit M1 zwei davon. Beide haben 256 GByte Kapazität, erreichen diese aber durch eine unterschiedliche Menge an Flash-Dies pro Chipgehäuse. Das verringert die Parallelität und damit auch die Geschwindigkeit, welche die jeweilige SSD-Lösung trotz identischer Menge an GByte erreicht.
Auf die Transferraten heruntergebrochen sind es sequenziell 3.389 MByte/s lesend und 2.432 MByte/s schreibend beim Macbook Pro 13 mit M1 statt 1.709 MByte/s und 1.642 MByte/s beim neuen M2-MBP. Weil das Einsteigergerät mit 8 GByte Arbeitsspeicher ausgeliefert wird, kommt es häufig vor, dass Daten auf die SSD ausgelagert werden müssen. Mit 16 GByte RAM passiert das seltener, der Aufpreis ist mit 230 Euro dabei identisch wie der für 512 GByte SSD-Speicher.
Für Tests hat Apple einzig Macbooks Pro 13 mit 16 GByte Arbeitsspeicher und 512-GByte-SSD verschickt, erst Geräte aus dem Handel zeigen nun einige Tage später, dass die halb so große SSD langsamer ist. Offen bleibt, wie Apple beim Macbook Air vorgeht: Die Platine des bisherigen Modells mit M1 nutzt ebenfalls bis zu zwei NAND-Packages, die Vorgehensweise könnte also identisch zum neuen Macbook Pro 13 sein.