App-Stores: Südkorea verabschiedet Gesetz zu Zahlungsmethoden

Betreiber von App-Stores müssen in Südkorea jetzt auch alternative Zahlungsanbieter zulassen.

Artikel veröffentlicht am , Mike Wobker
Apple und Google müssen in Südkorea auch externe Zahlungsdienstleister zulassen.
Apple und Google müssen in Südkorea auch externe Zahlungsdienstleister zulassen. (Bild: Dado Ruvic/Illustration/Reuters)

Wie The Register am 1. September 2021 berichtet, hat das südkoreanische Parlament ein Gesetz verabschiedet, wodurch Betreiber von App-Stores auch Zahlungsmethoden von Dritt-Anbietern erlauben müssen.

Dadurch sollen Unternehmen mit einer marktbeherrschenden Stellung davon abgehalten werden, ihre Zahlungsbedingungen so einzuschränken, dass alternative Zahlungsanbieter vom Geschäft der App- und In-App-Käufe ausgeschlossen werden.

Tech-Unternehmen warnen vor negativen Folgen

Daher zielt es direkt auf die Firmen Google und Apple ab, von denen letztere bereits vor den möglichen Folgen warnte. So wird eine höheren Möglichkeit für Betrügereien bei App-Käufen prognostiziert, da Drittanbieter möglicherweise nicht dieselben hohen Anforderungen an die Abwicklung von Käufen stellen, wie es bei Apple der Fall ist.

Google hingegen wies darauf hin, dass die bei Zahlungen erhobenen Gebühren der Weiterentwicklung von Android dienen. Die regionale Lobbygruppe Asia Internet Coalition bezeichnete das Gesetz zudem als entmutigend und warnte, dass dieses gegen internationale Handelsbedingungen verstoßen könnte.

Im weiteren Verlauf der Stellungnahme der Lobby-Gruppe heißt es: "Diese ausdrücklich diskriminierenden Änderungen kippen das Spielfeld zugunsten der koreanischen Inlands-App-Märkte und werden letztendlich koreanischen App-Entwicklern und Endnutzern schaden, die die Dienste schätzen, die im aktuellen koreanischen Mobile-App-Ökosystem angeboten werden."

Keine marktbeherrschende Stellung von Google

Dabei wird allerdings nicht berücksichtigt, dass die großen Tech-Unternehmen in Südkorea zum Teil keine marktbeherrschende Stellung einnehmen. So ist laut The Register die Suchmaschine Naver mit einem Marktanteil von über 50 Prozent dort der meistgenutzte Service.

Mit Hancon konnte zudem ein südkoreanisches Unternehmen den Marktanteil von Microsoft Office bei unter 80 Prozent halten und die Regierung benutzt Hancons eigenes Dateiformat für die Veröffentlichung staatlicher Dokumente.

Von Epic-Games, das mit Klagen gegen die Einschränkung von Zahlungsmethoden bereits auf sich aufmerksam machte, wurde bisher kein Statement abgegeben. Die Match-Group, zu der die Dating-App Tinder gehört, begrüßte die Regelung als willkommene Korrektur des App-Marktes.

Das Gesetz wurde als teilweise Ergänzung des Telekommunikationswirtschaftsgesetzes bereits am Dienstag, den 31. August 2021, von der Nationalversammlung verabschiedet und wartet nun noch auf die formale Bestätigung durch den südkoreanischen Präsidenten.

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Malukai89 04. Sep 2021

Warum Google? Google hat dies doch nie verhindert und ich kann ohne Probleme den eigenen...

grefabu 01. Sep 2021

Noch nie von Hancom Office gehört. Liest sich ja nett, das anderswo auch alternative...

neodeo 01. Sep 2021

es kann einfach nicht mehr zeitgemäß sein, dass man immer und alles bis zu 30% an Apple...



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