App-Programmierung zwischen Kind und Kegel
Da Mecklenburg und Rockstroh bereits im Sommer 2014 ihr Berliner Büro in der Linienstraße gekündigt haben, arbeiten sie bis heute im heimischen Wohnzimmer oder bei warmem Wetter auch im gemeinsam angemieteten Schrebergarten am Tempelhofer Flugfeld. Für die jungen Eltern eine ganz besondere Herausforderung, schließlich sind ihre Kinder im Joballtag stets präsent.
Myrtia Rockstroh sagt: "Oftmals war und ist die Arbeit zwischen Kind und App ganz schön viel, weil wir jeden Abend oft noch bis spät abends werkeln, da bleibt wenig Zeit für anderes. Aber wir sind alle mit sehr viel Leidenschaft dabei, das macht es da auch wieder leicht." Ihr Ehemann bestätigt diese Aussage, es sei manchmal schwierig, alles unter einen Hut zu bringen: "Man versucht wirklich, jede Minute zu nutzen. Wenn man dann mittendrin ist, eine neue Animation für die Ente zu machen, hast du plötzlich wieder zwei Kinder auf dem Schoß, die das Spiel direkt in Unity spielen und die neuen Figuren sehen wollen. Letztendlich sind sie aber auch unentbehrliche Tester für uns und sagen schon sehr genau, was ihnen gefällt und was nicht."
Das sich im Takt Zähne putzende Walross
Überhaupt seien die Kinder in die Entwicklung von Anfang an eingebunden worden, sagt Myrtia Rockstroh, die App sei mittlerweile ein ganz normaler Teil des Familienalltags. "Die Kinder wachsen mit der Entwicklung unseres Spiels auf. Sie sind Tester und Ideengeber, und sie leihen sogar einigen unserer KlangDings-Figuren ihre Stimme." So seien die verschiedenen Kinderstimmen im Intro der App oder im alten Radio auf dem Dachboden von ihnen. "Wenn wir an Wochenenden in unserem gemeinsamen Schrebergarten grillen, sitzen sie beim Brainstorming dabei und bringen sich mit lustigen Ideen ein. Das sich im Takt Zähne putzende Walross ist auch eine Idee aus unserem Familienalltag: Wir summen beim Zähneputzen gemeinsam Lieder. Zähneputzen mit kleinen Kindern ist ja nicht immer ein Spaß, da muss man sich ab und zu etwas einfallen lassen, um sie bei Laune zu halten."
Dass es dabei gelegentlich zu unvermeidbaren Konflikten kommt, nehmen die Startup-Gründer in Kauf. Jens Rockstroh berichtet Golem.de etwa von einer kuriosen Situation, die er mit seiner Tochter erlebt hat. "Ich habe ein Puppen-Musikvideo gedreht, als wir über Facebook einen neuen Namen für unser Walross gesucht haben. Dafür habe ich als Puppen die Socken meiner Tochter benutzt. Das fand sie gar nicht lustig und hat sich bitter darüber beschwert, dass ich sie doch bitte nächstes Mal fragen soll. Und auch die aus Malerkrepp aufgeklebten Augen fand sie gar nicht witzig. Man muss aufpassen."
Da aus der Idee für KlangDings ein konkretes Spiel geworden ist, stehen nun Tage und Nächte voller Arbeit an. DoDings lebt zwar echte Do-it-yourself-Mentalität, entwickelt sämtliche App-Komponenten in Eigenregie und vermarktet sich selbst, scheut sich aber auch nicht, sich tatkräftig von Freunden und Bekannten unterstützen zu lassen. "Wir stemmen fast alles alleine", bekräftigt Jens Rockstroh. "Viele haben uns aber immer wieder unterstützt. Mit Übersetzungen, Korrekturlesen, Marketing-Tipps, Verfassen von Texten und Testen, solche Dinge." Auch der Berliner Improvisations-Drummer Rudi Fischerlehner sei eine große Hilfe gewesen. "Er hat es geschafft, das rhythmische Zähneputzen unseres Walrosses einzuspielen und dem Takt unseres Klodeckelklapperns richtig Schwung zu geben."
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Ein Haus voller Musik und Klänge: KlangDings | Es wird ernst: Nominierungen bei Tommi und Giga-Maus |
Hier mal die Zahlen für ein recht gut gemachtes und viel gehyptes Game das $4 kostet...
Sich keine Freunde zu machen hat Apple echt drauf.
Ist wirklich eine schöne Idee, vor allem für Eltern die musikalisch nicht so bewandert sind.