App-Entwicklung: Netflix baut iOS-App in Android-Sprache Kotlin
Für seine Produktions-App versucht sich Netflix an der Multiplattform-Programmierung in Kotlin. Das soll noch weiter ausgebaut werden.

Die Produktion seiner eigenen Serien und Filme unterstützt der Videostreamingdienst Netflix mit einer eigenen Mobile-App. Um hier vor allem eine schnelle Auslieferung der App umzusetzen, setzt das zuständige Entwicklungsteam auf einen Multiplattformansatz. Dieser wird von den Beteiligten erweitert, indem plattformagnostischer Code für iOS und Android nur einmal in der Android-Sprache Kotlin geschrieben und dann für beide Systeme genutzt wird.
Wie das Team im Techblog von Netflix schreibt, wird der Code dabei einerseits als Bibliothek für Android erstellt und andererseits als natives Universal Framework für iOS. Letzteres geschieht dabei mit Hilfe von Kotlin-Native, wobei der Code nativ für iOS übersetzt wird, statt wie üblich in der JVM ausgeführt zu werden.
Plattformspezifischer Code müsse nur dann geschrieben werden, "wenn dies beispielsweise für die Implementierung einer nativen Benutzeroberfläche oder für die Arbeit mit plattformspezifischen APIs erforderlich ist", schreibt das Netflix-Team. Dies sei ein anderer Ansatz für eine Multiplattformstrategie als üblich, wo sonst oft von plattformspezifischen Techniken abstrahiert werde.
Das Beste aus beiden Welten
Für Netflix habe der eigene Ansatz jedoch den Vorteil, dass sich beide Apps die Architektur mit ähnlicher oder gar gleicher Anwendungslogik teilen, rund die Hälfte des Codes entkoppelt von der darunterliegenden Plattform arbeitet, das Team darüber hinaus aber weiter neue Technologie der beiden Plattformen nutzen kann. Dazu gehören etwa Jetpack Compose für Android oder Swift UI für iOS.
Laut Netflix hat Kotlin Native inzwischen einen "Wendepunkt" erreicht, der die Nutzung der Technik offenbar rechtfertigt. Das gelte vor allem für Werkzeuge und die Integration in Apples Xcode. Immerhin überwiegen laut dem Blogeintrag die Vorteile der gemeinsamen Codebasis klar die Nachteile der leicht gestiegenen Komplexität.
Aufbauend auf diesen positiven Erfahrungen will Netflix diese weitertreiben und künftig noch mehr Code zwischen beiden Apps teilen. Das gelte vor allem mit Blick auf die Javascript-Integration in Kotlin. Bestenfalls bestehen die Apps künftig nur aus einer kleinen UI-Schicht je Plattform und ansonsten geteilter Anwendungslogik, hofft das Team.
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Die Entwickler bei Netflix tuen mir echt leid. Ich selbst habe mich über 2 Jahre lang...