Mobilfunk: Verbände fordern lokales Roaming
Schnelles Internet auf dem Land: Wie kann dieses Ziel erreicht werden? Noch immer gibt es Vorsorgungslücken. Ein lokales Roaming ist in der Koalition umstritten, nun erheben mehrere Verbände Forderungen.

Eine Allianz aus Wirtschafts- und Kommunalverbänden hat die Bundesregierung beim Mobilfunkausbau zu härteren Vorgaben für die Telekommunikationsanbieter aufgefordert. "Nur mit einer flächendeckenden Glasfaser- und Mobilfunkversorgung können gleichwertige Lebensverhältnisse sichergestellt werden", heißt es in einem gemeinsamen Aufruf. Konkret verlangen die Verbände, Mobilfunkbetreiber zu einem lokalen Roaming zu verpflichten - wenn eine freiwillige Kooperation im Vorfeld gescheitert ist. "Dies würde dazu beitragen, die Versorgung in der Fläche deutlich zu verbessern."
Beim lokalen Roaming würden Kunden, die in einer bestimmten Gegend keinen Empfang hätten, automatisch mit dem Netz eines anderen Providers verbunden. Noch vor der Sommerpause müsse ein lokales Roaming bei der Änderung des Telekommunikationsgesetzes festgeschrieben werden, fordern die Verbände.
Zu dem Bündnis gehören der Verband kommunaler Unternehmen, der Zentralverband des Deutschen Handwerks, der Deutsche Bauernverband, der Bundesverband Breitbandkommunikation und der Deutsche Landkreistag.
Auch in der Unions-Bundestagsfraktion gibt es die Forderung nach einem lokalen Roaming. Die Bundesnetzagentur soll dies demnach zur Not anordnen können, wenn sich die Netzbetreiber nicht darauf einigen können. Das Vorhaben ist aber in der Koalition umstritten - dem Vernehmen nach auch aus Furcht vor Klagen der Telekommunikationsanbieter.
Telekom-Chef Tim Höttges hatte die Politik davor gewarnt, Roamingpflichten gesetzlich klar zu verankern. Dies würde den Ausbau der Mobilfunkversorgung auf dem Land verlangsamen, hatte Höttges gesagt. Investitionen in neue Masten würden entwertet, wenn die Telekom ihre Antennen für die Konkurrenz öffnen müsste.
Die Wirtschaftsverbände fordern, die Steuerungs- und Kommunikationstechnologie für die digitale Zukunft 5G müsse auch im ländlichen Raum überall zur Verfügung stehen. "Nur so können der Anschluss der Wirtschaft an das digitale Zeitalter und die Verwirklichung moderner Dienstleistungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel in Bildung, Gesundheit, transparenter Nahrungsmittelversorgung, Energie und Mobilität gesichert werden."
Derzeit läuft die Auktion der 5G-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland. Die Gebote der Telekommunikationsunternehmen hatten zuletzt die Schwelle von sechs Milliarden Euro übersprungen. Der Bund will das eingenommene Geld in die Digitalisierung stecken, etwa in den Glasfaserausbau auf dem Land.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Na da ist ja schon einer der Aluhutfraktion.
Zu viel Regulieren ist nie gut. Ändert nix, dass es im allgemeinen doch Vorteile hat...
Siehe hier: https://forum.golem.de/kommentare/wirtschaft/mobilfunk-verbaende-fordern...
Weil die Unternehmen(sführer) und insbesondere die Anteilseigner einfach nur viel zu...