Anschlagspläne: Texaner wollte Amazon-Rechenzentrum in die Luft sprengen
Beim Kauf des Sprengstoffs wurde der Mann festgenommen. Auf ihn aufmerksam wurde das FBI durch einen Tipp.

Ein 28-jähriger Texaner hat geplant, das Amazon-Rechenzentrum in Ashburn/USA in die Luft zu sprengen. Der Mann wurde am 8. April verhaftet, nachdem er versucht hatte, Sprengstoff von einem verdeckten Ermittler des FBI zu kaufen, teilte das US-Justizministerium mit.
Auf den Mann wurden die Behörden durch einen Tipp aufmerksam, der sie auf beunruhigende Aussagen des 28-jährigen hinwies. Dieser hatte in einem Forum, das sich selbst als patriotisches Netzwerk bezeichnet und sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Miliz aufzubauen, verkündet, dass er plane, "ein kleines Experiment durchzuführen". Dieses könnte "eine Menge Hitze erzeugen" und "gefährlich" sein. Auf die Frage, welches Ergebnis er sich wünsche, antwortete er schlicht: "Tod."
Eine vertrauliche Quelle gab dem FBI die E-Mail-Adresse des Verdächtigen. Dieses durchsuchte anschließend dessen Facebook-Konto. Dort hatte der Mann geprahlt, dass er am Sturm auf das Kapitol im Januar beteiligt gewesen sei, allerdings das Gebäude nicht betreten habe. Dafür will er Glasscherben aus einem zerbrochenen Fenster mitgenommen und mit der Polizei "interagiert" haben. Das abgesägte AR-Gewehr habe er im Auto gelassen.
Verdächtiger wollte "70 Prozent des Internets" sprengen
Ebenfalls im Januar habe der Texaner über den verschlüsselten Messenger Signal Kontakt zu einer weiteren vertraulichen Quelle des FBI aufgenommen, erklärte das Justizministerium. Mit dieser habe er über seinen Plan gesprochen, ein AWS-Rechenzentrum mit C4-Sprengstoff anzugreifen, um "etwa 70 Prozent des Internets zu töten".
Natürlich lässt sich das Internet nicht durch die Zerstörung eines Rechenzentrums zu 70 Prozent ausknipsen. Das hat erst kürzlich ein Brand in mehreren Rechenzentren des Cloud-Hosters OVH illustriert. Eine vorübergehende Verlangsamung oder der Ausfall von einigen Webseiten und Diensten wäre jedoch denkbar. OVH gilt als einer der größten Cloud-Hoster und Internetdienstleister in Europa und betreibt 31 Rechenzentren weltweit, wovon nach dem Brand vier derzeit nicht mehr nutzbar sind.
Von den Amazon-Servern nahm der Verdächtige den Behörden zufolge an, dass sie Dienste für das FBI, die CIA und andere Bundesbehörden bereitstellten. Mit seinem Anschlag wollte er "die Oligarchie" stürzen, welche seiner Auffassung nach die USA regierten.
Die vertrauliche Quelle machte den 28-Jährigen mit einem Sprengstofflieferanten bekannt, bei dem es sich jedoch um einen verdeckten Ermittler des FBI handelte. Am 8. April wollte der Verdächtige den Sprengstoff abholen und wurde festgenommen. Bei einer Verurteilung droht ihm eine 20-jährige Gefängnisstrafe.
"Wir sind dem besorgten Bürger zu Dank verpflichtet, der die alarmierende Online-Rhetorik des Angeklagten gemeldet hat. Indem er das FBI auf die Beiträge aufmerksam machte, hat diese Person möglicherweise das Leben einer Reihe von Technikern gerettet", sagte der zuständige US-Staatsanwalt Prerak Shah.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Das OVH-"Rechenzentrum" in Straßburg hätte wahrscheinlich auch ein Apache mit Bogen und...
Die meisten Leute glauben, nur weil sie bei Amazons Rechenzentren riesige Gebäude sehen...
Ein Grasdealer der Koks besorgt nur um jemanden zu zeigen, das er vom Fach ist ist...
Der Typ fällt wohl in die geistige Kategorie "Internetausdrucker" sonst käme er nicht auf...