Unsichtbar im Netz
Als Alternative zu Tor bietet Tails auch einen Zugang zum Invisible Internet Project - kurz I2P - an. Die Kommunikation im autarken I2P-Netzwerk ist mehrfach verschlüsselt und läuft vollständig über Peer-to-Peer ab. Zahlreiche Clients, die I2P unterstützen, lassen sich in Tails installieren und nutzen.
Ärgerlich ist nur, wenn persönliche Daten nach einem Neustart wieder verschwunden sind. Deshalb lässt sich auf einem USB-Stick mit Tails eine verschlüsselte Containerdatei anlegen, in der persönliche Daten abgelegt werden können. Wie bereits erwähnt, richtet Tails diese automatisch ein, wenn die Linux-Distribution von einer gestarteten ISO-Version aus auf ein Speichermedium installiert wird.
Permanenter Speicher
Der mit LUKS verschlüsselte Container wird bei einem Neustart von Tails nach einer Passwortabfrage in das Dateisystem im Ordner persistent im Home-Verzeichnis eingebunden. Dateien müssen dort aber explizit hineinkopiert werden. Der Container lässt sich auch unter anderen Linux-Distributionen öffnen, ohne dass Tails gestartet werden muss.
Tails bietet aber auch an, weitere Daten automatisch in dem Container abzuspeichern, die einen Neustart von Tails überstehen sollen, etwa eigene Schlüssel, E-Mails, Profile für das Chat-Programm oder über Synaptic installierte zusätzliche Anwendungen. Die müssen dann nach einem Neustart zwar nochmals installiert, aber nicht erneut heruntergeladen werden.
Fazit
Die Tails-Entwickler liefern ausreichend oft Updates für ihre Linux-Distribution nach. Wir mussten jedoch in der Mitte März 2014 veröffentlichten Version bereits 18 teils sicherheitskritische Updates nachinstallieren, etwa den Openssh-Client sowie Curl und einige dazugehörige Bibliotheken. Aber selbst das Melden von Fehlern an das Tails-Team läuft über eine verschlüsselte Verbindung.
Erstmalige Linux-Anwender dürften mit Tails gut zurechtkommen. Die hervorragende Dokumentation auf der Webseite hilft dabei, auch wenn einige Punkte nur in englischer Sprache verfügbar sind.
Die Entwickler wie auch das Tor-Team warnen jedoch davor, sich vollkommen auf Tails und seine Anonymisierungswerkzeuge zu verlassen. Der Tarnmodus mit Windows XP dürfte beispielsweise seit dem Auslaufen des Supports für das zwölf Jahre alte Betriebssystem eher Aufsehen erregen. Es gibt auch bei Tor genügend Angriffspunkte, die versierte Angreifer ausnutzen können. Edward Snowden hat sich auf Tails offenbar verlassen, aber er ist auch ein erfahrener Computerexperte. Vor allem ist dann Vorsicht geboten, wenn andere Menschen dabei in Gefahr geraten können.
Nichtsdestotrotz gefällt uns Tails gut. Die Linux-Distribution ist mit den wichtigsten Hilfsmitteln für die sichere und anonyme Kommunikation im Internet gut ausgestattet, ohne überfrachtet zu sein.
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Als Windows XP getarnt |
Um den Stick wieder in ein normalen USB-Stick zu verwandeln, was über...
ich würde es für so eine "Sicherheits Suite" nicht empfehlen wo doch TOR mittlerweilen...
Hmm, wenn man in einem aktuellen Betriebssystem seiner Wahl bei einem beliebigen Thema...
Irrelevant. 1. Ist Tails auf einem älteren squeeze. 2. sind debian-Anpassungen an...