Als Windows XP getarnt
Wir haben uns die erweiterten Optionen angesehen. Dort lässt sich ein Administrator-Passwort setzen, das für die jeweilige Sitzung gültig ist. Die Option, die Mac-Adresse des Host-Rechners zu verschleiern, ist bereits aktiviert. In seltenen Fällen kann das aber zu Problemen im Netzwerk führen und deshalb dort wahlweise ausgeschaltet werden. Darunter lassen sich weitere Netzwerkeinstellungen für die Tor-Verbindung vornehmen, etwa um eingeschränkte Firewall-Einstellungen im Netz zu umgehen sowie ein Proxy oder einen Tor-Knoten zu konfigurieren.
Neugierig gemacht hat uns die Option "Windows-Tarnmodus", die wir umgehend aktiviert haben. Wir wurden von einer Windows-XP-Oberfläche begrüßt.
Debian-Unterbau
Tatsächlich startete ein Debian-System in der Version 6.0.9, allerdings haben die Tails-Entwickler das Theme XPLuna integriert, das dem Linux-System das Aussehen von Windows XP verleiht. Zumindest aus der Ferne sieht es so aus wie die Windows-Variante, die inzwischen nicht mehr gepflegt wird. Tatsächlich fallen aber bei näherem Hinsehen einige Unterschiede auf, etwa der Startknopf, der ein wenig anders aussieht als das Original.
Spätestens als wir den Browser öffnen und uns der Startbildschirm des Firefox-Klons Iceweasel begrüßt, ist klar, dass es sich um ein Linux handelt und nicht um Windows XP. In der Titelleiste wird Iceweasel als "Tor Browser" bezeichnet und das Tails-Projekt ist als Startseite eingerichtet. Der Browser liegt in Version 24.4.0 vor. Standardmäßig wird beispielsweise das Plugin HTTPS Everywhere mitgeliefert, das eine verschlüsselte Verbindung zu Webseiten erzwingt, die dies unterstützen. Zudem liegt der E-Mail-Client Claws bei. Für sicheres Chatten liegt Pidgin bei, das OTR (Off-The-Record) unterstützt.
Schlüsselverwaltung und Metadaten-Reiniger
Für die Verwaltung von Schlüsseln bringt Tails die entsprechende Anwendung GnPG mit, die auch in die Benutzeroberfläche integriert ist. Außerdem liegt Keepassx für die Verwaltung von Passwörtern bei. Zu den dort gespeicherten Passwörtern lassen sich Notizen erstellen. Wem kein eigenes sicheres Passwort einfällt, der kann eines von Keepassx erstellen lassen.
Eine weitere interessante Anwendung löscht Metadaten in Dateien, die ein Benutzer womöglich übersehen hat. In den meisten Textverarbeitungsprogrammen werden unter anderem der Name des Erstellers und sein Kürzel in die einzelnen Dokumente eingebettet, jene Daten also, die der Anwender beim ersten Start der Anwendungen eingegeben hat. Metadata Anonymisation Toolkit löschte diese Einträge und viele weiteren Informationen, etwa die Bearbeitungsdauer. Wir haben die Anwendung erfolgreich mit ODT- und DOCX- sowie PDF-Dateien getestet. Außerdem löscht Metadata Anonymisation Toolkit die Exif-Daten aus Fotos im JPEG- oder PNG-Format samt dem Standorteintrag. Die Reinigung von Bilddateien funktioniert allerdings nicht uneingeschränkt. DOC-Dateien lassen sich gar nicht reinigen. Weitere Informationen lassen sich in der Hilfe unter "Supported Formats" abrufen.
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LUKS-Container für persönliche Daten | Unsichtbar im Netz |
Um den Stick wieder in ein normalen USB-Stick zu verwandeln, was über...
ich würde es für so eine "Sicherheits Suite" nicht empfehlen wo doch TOR mittlerweilen...
Hmm, wenn man in einem aktuellen Betriebssystem seiner Wahl bei einem beliebigen Thema...
Irrelevant. 1. Ist Tails auf einem älteren squeeze. 2. sind debian-Anpassungen an...