Anhalt-Bitterfeld: Ransomware legt Kreisverwaltung lahm
Ein Landkreis in Sachsen-Anhalt kann derzeit aufgrund eines Ransomware-Befalls kaum arbeiten. Fälle wie diesen gibt es immer wieder, doch eine Übersicht fehlt.

Die Kreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld kann seit Dienstag nur eingeschränkt arbeiten. Im Hauptsitz in Köthen und den Außenstellen in Bitterfeld und Zerbst mussten wegen eines Ransomware-Angriffs die Rechner heruntergefahren werden. Das berichten Mitteldeutsche Zeitung und MDR. Daten auf Servern sollen verschlüsselt worden sein, die Angreifer hätten dafür die vor kurzem bekanntgewordene Windows-Sicherheitslücke Printnightmare ausgenutzt. Zunächst hatten dafür keine Patches zur Verfügung gestanden.
Die Kreisverwaltung rechnet damit, diese Woche komplett schließen zu müssen. Doch ob das ausreicht, ist noch unklar. "Im besten Fall können wir alsbald wieder anfangen, im schlimmsten Fall reden wir von Wochen", sagte Kreissprecher Udo Pawelczyk der Volksstimme. Neben allgemeinen Bürgeranfragen beeinträchtigt das auch etwa die KfZ-Zulassungsstelle und das Sozialamt. Die Rettungsleitstelle und die Erfassung von Coronafällen funktionierten jedoch, so der Landkreis. Noch ist nicht bekannt, ob bereits eine Lösegeldforderung eingegangen ist und ob die Ransomware die Daten lediglich verschlüsselt oder zusätzlich ausgeleitet hat.
Keine Übersicht über Ransomware in Ländern und Kommunen
Über IT-Sicherheitsvorfälle in Landkreisen und auf kommunaler Ebene gibt es keinen strukturierten Überblick, wie eine Recherche des Bayerischen Rundfunks und von Zeit Online ergab. Sie bekamen Rückmeldung zu mehr als 100 Fällen in den vergangenen sechs Jahren aus Behörden, Kommunen und weiteren öffentlichen Stellen. Doch nicht alle antworteten auf die Anfrage.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz forderte dazu eine einheitliche Meldepflicht und ein Warnsystem. Bisher müssen vor allem Betreiber kritischer Infrastrukturen Vorfälle an die zuständigen Stellen melden. Auch wenn es im Rahmen eines Ransomware-Befalls zu Datenschutzverletzungen kommt, kann eine Meldung an Datenschutzbehörden verpflichtend sein.
Eine verbindliche Regelung, die Ransomware umfasst, existiert jedoch bisher nicht. Der aktuell betroffene Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat in seinem Fall das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik informiert und Strafanzeige gestellt. Das LKA Sachsen-Anhalt ermittelt.
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Man muss also Mitarbeiter sein ? Sonst nix los ?
Naja ist bedingt ein Problem, man müsste immer noch zunächst eine Lücke finden um aus...
In den Artikel wird nur vermutet dass es sich darum handelt. Wenn es so war hast du...
Als der Staat die Kritis Regeln geschaffen hat, hat er sich selbst rausgenommen. Jetzt...