Angeschlagener E-Auto-Hersteller: Nissan soll bei Fisker einsteigen

Fisker hat nach eigenen Angaben massive wirtschaftliche Probleme, die seinen Fortbestand gefährden. Nun scheint es einen Retter zu geben.
Der japanische Autohersteller Nissan bereitet sich angeblich darauf vor, bei Fisker einzusteigen, wie mit den Verhandlungen vertraute Quellen berichten, heißt es bei der Nachrichtenagentur Reuters. Mit diesem Schritt könnte Nissan auf dem aufkeimenden Markt für Elektro-Pick-ups Fuß fassen. Die Fahrzeugkategorie ist besonders in den USA sehr beliebt.
Dem Bericht von Reuters zufolge befindet sich Nissan in fortgeschrittenen Gesprächen, um mehr als 400 Millionen US-Dollar in Fisker zu investieren und im Gegenzug Zugang zur Elektroauto-Plattform des Herstellers zu erhalten. Das Geschäft könnte noch in diesem Monat abgeschlossen werden, heißt es in dem Bericht.
Für Nissan, das mit der Leaf-Limousine im Jahr 2010 Pionierarbeit im Bereich der Elektrofahrzeuge geleistet hat, seitdem aber im Bereich der Elektrofahrzeuge stagniert, bietet die Verbindung eine Startrampe in das hart umkämpfte US-Segment der Elektro-Pick-ups an.
E-Pick-up für Nissan
Nissan unterhält in den USA Montagewerke in Tennessee und Mississippi. Im Rahmen der potenziellen Vereinbarung würde Nissan ab 2026 den geplanten Elektro-Pick-up Kayak von Fisker(öffnet im neuen Fenster) neben seinem eigenen Modell bauen. Die Autohersteller würden die von Fisker entwickelte Plattform für Elektro-Pick-ups gemeinsam nutzen.
Für das angeschlagene Unternehmen Fisker ist die neue Finanzierung durch Nissan womöglich die Rettung. Fisker-Gründer Henrik Fisker warnte diese Woche, dass das Unternehmen ohne eine Kapitalspritze eventuell schließen müsste, nachdem es 2023 kaum noch Fahrzeuge verkauft hat.
Das erste Modell von Fisker, der elektrische SUV Ocean, wird derzeit in Österreich vom Auftragsfertiger Magna Steyr gebaut. Das Unternehmen hat jedoch angedeutet, dass es in Zukunft die Fertigungskapazitäten von Partnern auf dem US-Markt nutzen möchte.
Für Nissan würde das Fisker-Geschäft eine Initialzündung für seine Bemühungen um Elektro-Pick-ups bedeuten. Tesla hat kürzlich sein lang erwartetes Cybertruck-Modell vorgestellt, während Ford und GM bereits elektrische Pick-ups anbieten und auch Rivian schon auf dem Markt ist.



