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Angara 5:
Neue russische Rakete hat zweiten Flug nach sechs Jahren

Was einst ein modernes Konzept war, ist 2020 nur noch ein Symbol für die Konfusion der russischen Raumfahrt .
/ Frank Wunderlich-Pfeiffer
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Es war erst der zweite Start einer Angara 5 in sechs Jahren. (Bild: Roscosmos)
Es war erst der zweite Start einer Angara 5 in sechs Jahren. Bild: Roscosmos

Die Angara 5 sollte einst die neue Standardrakete der russischen Raumfahrt werden und die betagte Proton-Rakete ablösen, die in den vergangenen Jahren mit vielen Fehlstarts auffiel. Das soll sie heute immer noch. Sechs Jahre nach dem Flug des ersten Prototyps folgte am 14. Dezember 2020 erst der zweite Flug,(öffnet im neuen Fenster) der praktisch nochmal ein zweiter Jungfernflug war. Er war erfolgreich. Durch zahlreiche Korruptionsskandale verzögerten sich die Fertigstellung des neuen Weltraumbahnhofs Wostotschny in Ostsibirien und die Produktion der Rakete. Aber selbst beim zweiten Flug startete die Angara nicht in Wostotschny, sondern wieder vom Militärstartplatz in Plesetsk.

Anders als vor dem ersten Flug wurden die Raketenmodule diesmal auch nicht in Einzelfertigung als Prototypen hergestellt, sondern in der endgültigen Fabrik. Trotzdem kommt die Rakete mit ihrer innovativen Konstruktion zu spät. Ihre erste Stufe besteht aus fünf "universellen Raketenmodulen" , mit identischen Treibstofftanks und je einem RD-191-Triebwerk. Eine Angara-3-Variante mit drei Modulen zum Ersatz der Sojus war geplant, wurde aber aufgegeben. Die kleine Angara 1 gibt es auch, sie flog bislang nur einmal im Jahr 2014, soll aber 2021 den regulären Flugbetrieb aufnehmen.

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