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Anga Com: TV-Kabelnetze erreichen im nächsten Jahr 800 MBit/s

Höhere Datenraten im TV-Kabelnetz hat der Chef des Branchenverbandes Anga angekündigt. Das hybride Glasfaser-Koaxialkabel der Kabelnetzbetreiber sei der dünnen Kupferdoppelader rein physikalisch überlegen.
/ Achim Sawall
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Der Chef der Anga (Bild: Achim Sawall/Golem.de)
Der Chef der Anga Bild: Achim Sawall/Golem.de

Die TV-Kabelnetzbetreiber fühlen sich dem Kupfernetz überlegen. Das sagte Thomas Braun, Präsident der Anga (Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber) am 7. Juni 2016 in Köln bei der Eröffnung der Branchenmesse Anga Com. "Alle reden über Vectoring und Glasfaser" , erklärte Braun(öffnet im neuen Fenster) . Doch das hybride Glasfaser-Koaxialkabel der Kabelnetzbetreiber sei der dünnen Kupferdoppelader rein physikalisch überlegen. "Sie können nicht an das gut abgeschirmte Koaxialkabel herankommen."

Hohe Kosten bei FTTH

Durch die hohen Ausbaukosten sei das Koaxialkabel auch den reinen Glasfasernetzbetreibern überlegen, behauptete Braun. Doch anders als im Koaxialkabel sind in FTTH-Netzwerken symmetrisch 10 GBit/s und mehr für jeden angeschlossenen Haushalt möglich, was das Koaxialkabel nicht leisten kann.

Ab dem nächsten Jahr könne im Koaxialkabel eine Datenübertragungsrate von 800 MBit/s geboten werden, kündigte Braun an. Damit könnte ein Großteil der Haushalte in Deutschland versorgt werden. "Über unsere hybriden Kabelnetze können schon heute satte 72 Prozent der deutschen Haushalte mit 100 Megabit pro Sekunde und mehr versorgt werden."

Mit der scheidenden Kabelnetzspezifikation Docsis 3.0 aus dem Jahr 2006 können bereits Datenübertragungsraten von bis zu 600 MBit/s im Download und mehr geboten werden. Dadurch lassen sich Upstream-Kanäle bündeln, die im "Shared Mode" für alle Kunden, die an einem Fiber-Node hängen, angeboten werden können. Diese seit langem vorhandene Leistungsfähigkeit nutzt bislang keiner der Kabelnetzbetreiber in Deutschland aus. Doch Docsis 3.0 sollte bald ausgedient haben. Mit dem Nachfolger Docsis 3.1 sollen 10 GBit/s erreicht werden.

Nach den Worten von Braun müssten sich die Kabelnetzbetreiber als Anbieter von klassischen, linearen Fernsehangeboten gegen Streaminganbieter wie Netflix, Amazon Video und Google behaupten, räumte Braun ein.


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