Andy Müller-Maguhn: Peinliche Details zur Assange-Überwachung enthüllt
Die CIA hat den Wikileaks-Grunder Assange in seinem Botschaftsasyl intensiv überwacht. Besonders professionell gingen die Agenten dabei nicht vor.

"Wie bekommen wir Julian Assange aus dem Gefängnis? Wie beenden wir die Kriminalisierung von Journalismus?" Vermutlich hat Andy Müller-Maguhn selbst nicht damit gerechnet, dass seine Zuhörer ihm auf diese schwierigen Fragen eine Antwort geben können. Doch die jüngsten Entwicklungen im Fall des inhaftierten Wikileaks-Gründers haben den Assange-Unterstützer und früheren Sprecher des Chaos Computer Clubs (CCC) wohl ratlos gemacht. Gegen den Einfluss der USA und ihrer Geheimdienste scheint die Hackercommunity derzeit ziemlich machtlos zu sein. Es gebe jedoch Bestrebungen, auf die neue Bundesregierung in dem Fall einzuwirken.
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Müller-Maguhn hat auf dem diesjährigen Online-Treffen des CCC an seine Vorträge der Vorjahre angeknüpft. Während er auf dem 36C3 über die Überwachung der ecuadorianischen Botschaft durch den US-Auslandsgeheimdienst CIA berichtet hatte, widmete er sich 2020 der Spionage von Assanges Umfeld.
Yahoo-Artikel bestätigt Einschätzungen
Auf dem diesjährigen rC3 präsentierte er neue Details zu Überwachung der Botschaft durch die CIA und einer sogenannten Operation Kudo. Ebenfalls bezog er sich mehrfach auf einen ausführlichen Yahoo-Artikel vom September 2021 zu den Versuchen der USA, gegen Assange während dessen Botschaftsasyls vorzugehen. Angebliche Überlegungen, den Wikileaks-Gründer zu entführen, zu töten oder zu vergiften, spielten anschließend auch im Auslieferungsverfahren in London eine Rolle.
Laut Müller-Maguhn bestätigt der Yahoo-Artikel viele seiner früheren Einschätzungen. Allerdings stört sich der Assange-Vertraute am "Framing" des Berichts, zudem enthalte er teilweise Unsinn. So seien angebliche Pläne, Assange von der London aus mit Hilfe der russischen Regierung nach Moskau zu bringen, nur erfunden. Dazu gebe es keine Quellen oder Dokumente, die verifiziert werden könnten. Dieses Framing, wonach Wikileaks durch die Veröffentlichung von E-Mails der Demokratischen Partei im Präsidentschaftswahlkampf 2016 russischen Interessen gedient haben soll, solle die Plattform ebenfalls diskreditieren.
Verwanzter Feuerlöscher
Die Überwachung Assanges durch die CIA kulminierte dem Vortrag zufolge im Dezember 2017. Damals hatte der Australier zusätzlich die ecuadorianische Staatsbürgerschaft erhalten. Mit Hilfe eines Diplomatenpasses sollte er aus Großbritannien ausgeschleust werden, um einer Auslieferung an die USA zu entgehen.
Die USA waren alarmiert und verstärkten ihre Versuche, über den bestochenen Sicherheitsdienst UC Global die Gespräche in der Botschaft zu überwachen. So wurde am 20. Dezember 2017 angeblich aus Sicherheitsgründen ein Feuerlöscher im Besprechungsraum der Botschaft aufgehängt. Der Feuerlöscher war jedoch verwanzt. Ständig parkte danach ein Ford Focus mit Agenten vor der Botschaft.
Durch die Überwachungskameras der Botschaft wiederum wurden die Agenten dabei gefilmt, wie sie ihre Instruktionspapiere lasen.
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Pläne wie aus einem James-Bond-Film |
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Ich sitze hier und lese solche Artikel. Ich _weiß_ das hier mal eben Sämtliche Rechte...
https://lagedernation.org/podcast/ldn176-thueringen-wahl-trump-lesbos-assange-folter...
Wie viele Kriegsverbrecher hat er auf dem Gewissen, indem er sie vor den Feinden...
Ich bin mir nicht sicher, ob unsere Young Leader ein offenes Ohr für Probleme haben, die...