Android-Schwachstelle: Stagefright-Exploits wohl bald aktiv
Erste Nachweise, dass sich die wohl gravierende Sicherheitslücke in Android ausnutzen lässt, sind bereits im Umlauf. Patches gibt es zwar schon für Android und Cyanogenmod - bis die Hersteller sie bereitstellen, könnte Stagefright aber millionenfach missbraucht worden sein.

Für die kürzlich vermeldete Sicherheitslücke Stagefright in Googles mobilem Betriebssystem Android gibt es laut Forbes bereits einen Machbarkeitsnachweis ihrer Ausnutzbarkeit. Auch eine chinesische Webseite hat Details zu der Schwachstelle veröffentlicht. Es dürfte also nicht mehr lange dauern, bis erste Exploits dafür kursieren. Betroffen sind laut dem Entdecker der Schwachstelle, Joshua Drake, sämtliche Android-Systeme ab Version 2.2. Er nennt sie die "Mutter aller Sicherheitslücken".
Laut Drake lässt sich die Schwachstelle über manipulierte MMS ausnutzen. Daher sollte man den MMS-Empfang deaktivieren. Je nach Android-Version lässt sich dies an zentraler Stelle in den Einstellungen oder zusätzlich in einzelnen Apps festlegen, die einen MMS-Empfang unterstützen. Damit ist die Schwachstelle aber mitnichten geschlossen. Denn laut dem Anti-Viren-Hersteller Trend Micro reicht ein Besuch auf einer Webseite, auf der ein manipuliertes MP4-Video angeboten wird.
Stagefright kann auch über manipulierte Webseiten ausgenutzt werden
Die von Trend Micro fast zeitgleich gemeldete Sicherheitslücke in Android betrifft ebenfalls den Mediaserver des Android-Betriebssystems. In ihrem Experiment manipulierten sie ein Video in einem Matroska-Container mit der Dateiendung MKV. Nun konnten sie die Stagefright-Lücke auch mit einer speziell präparierten MP4-Datei ausnutzen. Die Video-Datei betteten sie in eine HTML-Datei ein. Selbst wenn Chrome so eingestellt ist, dass Videos nicht automatisch geladen werden, verursacht eine manipulierte MP4-Datei einen Pufferüberlauf. Ihr Angriff funktioniere ab Version 4.0.1 von Android, heißt es in einem Blogpost.
Über den verursachten Speicherfehler kann Code eingeschleust und ausgeführt werden. Der Nutzer bemerkt nur den Absturz, und der Schadcode kann sich ohne weiteres Zutun installieren. Das Multimedia-Framework Stagefright hat weitreichende Rechte, die erst in späteren Versionen von Android schrittweise eingeschränkt worden sind. Über einen entsprechenden Exploit könnte eine eingeschmuggelte Applikation beispielsweise Audio und Video aufnehmen oder Fotos auf der SD-Karte auslesen. Auch auf die Bluetooth-Schnittstelle hat Stagefright Zugriff.
Google wurde über die Schwachstelle informiert und hat entsprechende Patches bereitgestellt, die das Problem lösen. Sie wurde unter anderem in Googles Android Open Source Projekt (AOSP) und in Cyanogenmod übernommen. Laut Drake funktioniert der Exploit bereits auf Google Nexus 6 nicht mehr. Allerdings muss der Code auch in die einzelnen ROMs der Hersteller übernommen und dann an die Nutzer verteilt werden.
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Verstehe selbst noch nicht so viel von tieferen Android-Interna. .so sind Treiber in der...
Ich sehe auch hier die Medien in der Pflicht. Es kann einfach nicht sein, das Golem...
auf Garantie sicher nicht, aber hier greift die gesetzliche Gewährleistung ... aber auch...
Ok, und wieso hat die so einen bescheuerten Namen?