Neues App-Backup-System
Mit Android M führt Google ein systemweites Cloud-Backup ein, das App-Daten und -Einstellungen automatisch alle 24 Stunden sichert. Die Sicherung erfolgt sinnvollerweise immer nur bei einer WLAN-Verbindung. Das alles soll auch mit älteren Apps funktionieren, sie müssen nur mit dem Android-M-SDK erzeugt werden. Für jede App des Nutzers stehen zunächst maximal 25 MByte an Speicherplatz auf Googles Servern bereit, möglicherweise wird dieser noch aufgestockt. Da es sich hierbei oft nur um die Einstellungsdaten der App handelt, sollte der Speicherplatz meist genügen. Die Daten werden bei Google Drive im entsprechenden Google-Konto in einem privaten Ordner abgelegt. Diese Backup-Daten werden nicht auf den zur Verfügung gestellten Drive-Speicherplatz angerechnet.
Wechselt der Nutzer dann auf ein anderes Android-Gerät, werden bei der Installation der Apps automatisch die Backup-Daten mit eingespielt. Der Anwender braucht die App nicht neu einzurichten, weil alle Einstellungen übernommen wurden. Falls das in der Praxis so funktioniert, kann das einen enormen Komfortgewinn bedeuten. Denn obwohl viele Apps ihre Daten in der Cloud speichern, gilt das meist nicht für die Einstellungen der betreffenden App. Zudem gibt es noch immer Apps, die ihre Daten lokal auf dem Gerät ablegen. Auch diese Daten würden vom Backup berücksichtigt.
Falls Entwickler nicht wünschen, dass die App-Einstellungen und -Daten auf den Google-Servern gespeichert werden, können sie das deaktivieren. Dabei ist es auch möglich, nur bestimmte Bereiche der App vom Backup auszuschließen. Außerdem sind App-Entwickler von Google aufgerufen, die Backup-Funktion auszuprobieren. Falls das automatische Backup nicht alle wichtigen Daten berücksichtigt, können gezielt Datenbereiche für das Backup ausgewählt werden.
Doze-Modus für längere Akkulaufzeit
Doze heißt ein neues Verfahren, mit dem der Strombedarf verringert und die Akkulaufzeit erhöht werden soll. Damit soll ausschließlich die Standby-Zeit verlängert werden. Wird ein Gerät immer intensiv verwendet, wird sich Doze also nur geringfügig bemerkbar machen. Der Ansatz von Doze erinnert etwas an den Stamina-Modus in Sonys Xperia-Smartphones, der vor 2,5 Jahren eingeführt wurde und Hintergrunddienste von Apps bei Bedarf deaktiviert. Auch hier ist das Ziel, die Akkulaufzeit zu verlängern.
Im Doze-Modus werden alle Wakelocks von Apps ignoriert, mit denen eine App dem System normalerweise mitteilt, dass das Gerät nicht in den Standby-Modus wechseln darf. Generell wird der Netzwerkzugriff abgeschaltet, wenn die App nicht eine Nachricht mit hoher Priorität von Googles neuem Cloud-Messaging-Dienst erhält. Zudem werden nur noch zwei Alarm-Arten zugelassen, alle anderen werden abgeschaltet. Das Gerät verzichtet auf alle WLAN-Scans und alle Sync-Aufgaben werden angehalten.
Der Doze-Modus aktiviert sich, wenn das Display abgeschaltet ist und das Gerät eine Zeit lang nicht bewegt wurde. Das System geht dann davon aus, dass es nicht aktiv verwendet wird und nur herumliegt. Dabei wird der Doze-Modus in regelmäßigen Abständen verlassen, damit alle Apps und Dienste zwischendurch regulär arbeiten. Sobald das Gerät bewegt oder das Display eingeschaltet wird, beendet sich der Doze-Modus ohne weiteres Zutun.
Ergänzend zu Doze führt Google mit Android M einen neuen App-Standby-Betrieb ein. Hierbei werden Apps in einen speziellen Standby-Modus geschaltet, wenn sie über längere Zeit nicht verwendet werden. Ziel dieser Technik sind Apps, die nur sehr selten verwendet werden. Diese Optimierung entfällt, sobald eine App entweder direkt vom Nutzer aufgerufen wurde, im Vordergrund einen Prozess laufen hat oder eine Benachrichtigung aktiv ist. Damit soll verhindert werden, dass Apps, die sich zwar auf dem Gerät befinden, aber nur selten verwendet werden, unnötig Strom verbrauchen.
In den App-Einstellungen kann der Nutzer bestimmen, ob eine App den Standby-Modus ignoriert und dann regulär weiter ausgeführt wird. Standardmäßig sind die Google-Apps Play Services, Play Store sowie Download davon ausgenommen.
Bluetooth wird zur Standortbestimmung verwendet
Eine weitere Neuerung in Android M dürfte erst für die Zukunft relevant werden: Google ergänzt das WLAN-Scanning bei der Ortsbestimmung um ein Bluetooth-Scanning. Das WLAN-Scanning hat Google mit Android 4.3 eingeführt, um die Standortbestimmung zu beschleunigen, indem die Umgebung nach bekannten WLAN-Stationen durchsucht wird. Es funktioniert auch, ohne dass WLAN explizit eingeschaltet werden muss.
Das gleiche Verfahren wird jetzt auch für Bluetooth eingeführt, das System sucht dabei nach fest installierten Bluetooth-Geräten in der Nähe. Damit soll sich die Standortbestimmung vor allem innerhalb von Gebäuden verbessern lassen. Bisher ist eine Navigation innerhalb von Gebäuden aber nicht so stark verbreitet, künftig könnte diese Technik aber deutlich häufiger zum Einsatz kommen.
Das WLAN-Scanning konnte seit Android 4.3 über die WLAN-Einstellungen ein- und abgeschaltet werden. Mit Android M wandert die Option in die Standort-Einstellungen und ist dort wesentlich sinnvoller aufgehoben. Dort finden sich jetzt auch die Einstellungen für das neue Bluetooth-Scanning.
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Ich sage ja auch nicht, dass du dir ein iPhone kaufen solltest, es sollte aber zumindest...
Eine vernünftig erstellte App sollte auch ohne die jeweiligen Berechtigung funktionieren...
Ja,das macht man weil hier der Nutzer interagieren soll und nicht der Terminator. Der...
Ich würde ja gerne einstellen, dass das Backup nicht bei Google, sondern auf meinem...