Nutzungszeit von Apps lässt sich beschränken
Besonders bei Social-Media-Anwendungen können wir uns die App-Timer als sinnvoll vorstellen. Allerdings setzt die Funktion voraus, dass der Nutzer selbst dazu bereit ist, sein Verhalten zu ändern. Insofern ist der App-Timer eher eine Hilfe anstatt einer hundertprozentig sicheren Maßnahme.
Über das Dashboard von Digital Wellbeing können wir auch die Benachrichtigungen aller Apps aus- und einschalten sowie den Nicht-Stören-Modus aktivieren. Diese Maßnahmen können wir auch über die herkömmlichen Einstellungen von Android vornehmen, es ist aber praktisch, sie direkt an einem Ort zusammen mit der Nutzungsstatistik zu haben.
Interessant finden wir die Wind-Down-Funktion: Neben der sowieso in Android integrierten Möglichkeit, ab einer gewissen Uhrzeit den Bildschirm orange zu tönen, was angeblich Einschlafprobleme verhindern soll, können wir dank Digital Wellbeing dem Bildschirm ab einer voreingestellten Uhrzeit komplett alle Farben entziehen. Dann werden alle Displayinhalte nur noch in Schwarzweiß dargestellt, was für den Nutzer das unmissverständliche Zeichen sein soll, ins Bett zu gehen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie schnell man abends beispielsweise über Wikipedia-Artikeln die Zeit vergessen kann.
Digital Wellbeing ist sicherlich keine Garantie dafür, dass Nutzer verstärkt auf ihren Smartphone-Konsum achten und diesen auch wirklich einschränken. Wer allerdings vorhat, etwas weniger Zeit vor seinem Smartphone zu verbringen, findet in den neuen Optionen hilfreiche Werkzeuge für die Umsetzung dieses Vorhabens. Google ist nicht das einzige Tech-Unternehmen, das sich dem Thema digitale Gesundheit widmet: Auch Facebook hat beispielsweise eigene Dashboards für seine Apps angekündigt.
Eher keinen Wohlfühleffekt verursacht die neue Gestensteuerung von Android 9 bei uns. Die Idee ist, die Anzahl der Navigationstasten von drei auf zwei zu reduzieren, wobei dabei die Schaltfläche für die Übersicht der zuletzt genutzten Apps eingespart wird. Diese Übersicht wird jetzt mit einem Wisch von unten über den Hauptmenü-Button erreicht. Anders als bisher sind die Apps horizontal angeordnet und nicht mehr vertikal.
Gestensteuerung nervt uns eher
Diese Designentscheidung wurde möglicherweise auch wegen der neuen Geste getroffen, mit der wir zwischen aktiven Apps wechseln. Um zwischen der aktuellen und der letzten Anwendung hin und her zu wechseln, genügt normalerweise ein Doppeltipp auf die App-Übersichts-Schaltfläche; diese gibt es bei der Gestensteuerung nicht mehr, weshalb wir von links nach rechts über die Navigationsleiste wischen. Halten wir diesen Wisch kurz, wechseln wir wie gehabt von App zu App.
Behalten wir unseren Finger allerdings auf dem Bildschirm, können wir weiter durch die Apps schalten und so auch zu weiteren Anwendungen wechseln. Dieses System ist durchaus praktisch. Weniger praktisch ist allerdings die Wischgeste zum Aufruf der zuletzt genutzten Apps, was an der Art und Weise liegt, wie wir bei Android den App-Drawer aufrufen.
Haben wir die Gestensteuerung deaktiviert und nutzen wie gehabt die Navigationsleiste mit drei Schaltflächen, genügt ein leichtes Schnippen nach oben auf dem Startbildschirm, um die installierten Apps anzuzeigen. Ist die Gestensteuerung hingegen aktiv, führt dieses Schnippen nur dazu, dass die Übersicht der zuletzt genutzten Apps aufgerufen wird. Auch wenn wir die Wischbewegung bis zur Mitte des Displays fortführen, wird diese Übersicht anstelle des App-Drawers aufgerufen. Erst wenn wir unseren Daumen bis weit nach oben ziehen, öffnen sich die installierten Apps.
Gestensteuerung bietet keinen Vorteil
Im Alltag finden wir das bei einem großen Smartphone wie dem Pixel 2 XL äußerst unpraktisch: Das Gerät ist schlicht zu groß, um den Daumen bequem bis fast an den oberen Rand zu ziehen. Es passiert einfach zu oft, dass wir statt der App-Übersicht nur die Übersicht der zuletzt genutzten Anwendungen aufrufen, was nervt.
Generell sehen wir auch keinen wirklichen Vorteil bei der neuen Gestensteuerung. Wir sind mit ihr nicht schneller als mit der herkömmlichen Navigation, zudem gibt es keinen Platzvorteil, da die Navigationsleiste gleich groß ist. Freundlicherweise hat Google nach dem Upgrade auf Android 9 die Gestensteuerung nicht automatisch aktiviert, so sparen sich Nutzer das eigenhändige Ausschalten. Wer die Funktion dennoch ausprobieren will, findet sie in den Systemeinstellungen unter dem Menüpunkt "Bewegungen".
Nicht funktioniert hat bei uns übrigens die angekündigte Smart-Text-Auswahl, mit der wir Text direkt aus den Vorschaufenstern der zuletzt verwendeten Anwendungen herauskopieren können sollen. Auch diese Funktion haben wir eigentlich in den Einstellungen aktiviert.
Design wirkt frischer
Vom Design her wirkt Android 9 stellenweise etwas frischer. So finden wir die Schnelleinstellungen jetzt übersichtlicher, ebenso die horizontal angeordnete Übersicht der zuletzt verwendeten Apps. Inwieweit die Systemgeschwindigkeit vom Upgrade betroffen ist, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen: Wirklich schneller kommt uns das System nicht vor, allerdings stellen wir auch keine Lags fest.
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Slices kommen erst im Herbst | Verfügbarkeit und Fazit |
Ja, aber da wäre Weiterentwicklung schon schön. Das Ding schlägt den Arbeitsweg auch...
Folglich haben Computer keinerlei Nachteile mehr...
-Jede app in einer autarken Sandbox, mit eigener IP, MacAdd, Kontaktlisten, Bilderordner...
Ja verdammt, ist denn noch IRGENDWAS ehrlich auf der Welt?! :-/