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André Schünke: Tagesschau-Sprecher für Deepfake-Betrug missbraucht

Tagesschau-Sprecher André Schünke wurde Opfer von Betrügern, die mithilfe künstlicher Intelligenz seine Stimme und sein Gesicht für Werbevideos missbrauchten.
/ Andreas Donath
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André Schünke (Bild: NDR/Thorsten Jander)
André Schünke Bild: NDR/Thorsten Jander

Die Sprecher der Tagesschau stehen für Seriosität und Vertrauen, was Betrüger animierte, ein Deepfake von Tagesschau-Sprecher André Schünke zu erstellen, wobei sowohl seine Stimme als auch sein Gesicht für Werbevideos missbraucht wurden. Ziel war es, auf dubiose Online-Geldanlagen aufmerksam zu machen.

In den Videos, die auf Facebook kursieren, ist neben Schünke auch ein angeblicher Lotto-Millionär zu sehen. Gemeinsam preisen sie die vermeintlichen Vorzüge der Plattform Quantum an. Angeblich hätten sich dort schon 10.000 Menschen registriert, die mit automatisiertem Aktienhandel bis zu 21.000 Euro im Monat verdienen würden. Schünkes Teil wurde mithilfe von KI-generierter Stimmimitation eingesprochen.

Schünke zeigt sich schockiert über Deepfake-Missbrauch

Für den echten André Schünke ein Schock: "Es kann einem schon Angst machen, was mit künstlicher Intelligenz heutzutage möglich ist" , sagte er gegenüber der Bild-Zeitung(öffnet im neuen Fenster) . "Und ich fürchte, das ist erst der Anfang."

Im aktuellen Video sei die Fälschung zwar noch erkennbar, doch die Technik entwickle sich rasant weiter. "Wenn die KIs noch weiter lernen, erleben wir in Zukunft noch krassere Fakes" , warnt Schünke. Es sei immer schwerer, Original und Fälschung auseinanderzuhalten.

Um Deepfakes zu entlarven, gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen versuchen Forscher, Artefakte in Videos zu erkennen, die bei echten Aufnahmen nicht zustande kämen. Zum anderen können Meta-Daten wie Erstellungszeitpunkt helfen, doch diese sind nur selten nach dem Videoschnitt noch vorhanden - und können ebenfalls gefälscht werden. Auch das Aufklären der Öffentlichkeit ist wichtig, damit Internetnutzer kritischer werden. Am wichtigsten ist es jedoch, entsprechende Angebote generell zu hinterfragen - egal, wer dafür angeblich wirbt.

Der Autor meint: Vorsicht ist immer geboten

Der Fall André Schünke zeigt, wie leicht heutzutage Identitäten missbraucht werden können. Nur weil ein Video oder eine Audiodatei authentisch erscheint, ist sie das noch lange nicht. Vor allem vor finanziellen Entscheidungen ist besondere Vorsicht geboten. Da sich die Deepfake-Technologie weiter rasant entwickeln wird, ist es generell notwendig, die Öffentlichkeit für dieses Problem zu sensibilisieren.


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