ANC-Kopfhörer im Praxistest: Mit der Schnöseltaste seine Ruhe finden
Kopfhörer mit aktivier Geräuschunterdrückung sollen das Arbeiten im Büro und das Fliegen angenehmer machen. Das funktioniert zum Teil gar nicht schlecht, hat jedoch seinen Preis - wie Golem.de im großen Praxistest mit sechs Geräten festgestellt hat.

"Der Lerm aber ist die impertinenteste aller Unterbrechungen, da er sogar unsere eigenen Gedanken unterbricht, ja, zerbricht", wusste schon der alte Schopenhauer. Leider lebte der Frankfurter Philosoph gut 100 Jahre, bevor der deutsche Physiker Paul Lueg das Konzept des Antischalls zur Geräuschreduzierung entwickelte. Weitere 80 Jahre nach dessen Patentanmeldung gibt es inzwischen eine Reihe von Kopfhörern, die Schopenhauers Traum vom lärmfreien Arbeiten schon ein bisschen näher bringen. Doch der Test von sechs Modellen zeigt: Eine gute Geräuschreduzierung hat ihren Preis. Und ist alles andere als perfekt.
- ANC-Kopfhörer im Praxistest: Mit der Schnöseltaste seine Ruhe finden
- Sennheiser MB 660 und PXC 550
- Bose QC 35
- Sony MDR-1000X
- Teufel Mute
- Audio-Technica ATH-MSR7NC
- Plantronics Backbeat Pro 2
- Übersichtstabelle und Fazit
Schon physikalisch sind dem Konzept der Geräuschunterdrückung Grenzen gesetzt. Am besten funktioniert diese bei großen Wellenlängen im Meter- und Dezimeterbereich. Das entspricht Schallwellen bis etwa 500 Hertz. Kein Zufall also, dass die ersten Kopfhörer mit sogenannter aktiver Geräuschunterdrückung (englisch: Active Noise Cancellation/ANC) für Piloten entwickelt wurden. Während das niederfrequente Brummen der Turbinen sich mit passiver Dämmung nur schlecht stoppen lässt, funktioniert dies umso besser mit Gegenschall. Die Hersteller Bose und Sennheiser brachten Mitte der 1980er die ersten Geräte mit ANC auf den Markt.
Nicht nur für Piloten und Philosophen
Die frühen Systeme für Endverbraucher, wie Sennheisers HDC 451, mussten die Steuerungselektronik noch extern unterbringen. Inzwischen sind die Prozessoren samt Akkus im Kopfhörer selbst integriert. Mikrofone innerhalb und außerhalb der Muschel, wie bei Sennheisers Hybrid ANC, sorgen dafür, dass der Umgebungslärm aufgenommen, der Antischall berechnet und mit der angemessenen Lautstärke in der Ohrmuschel erzeugt wird. Bei Sennheisers Modell 660 MB wird dies 16.000-mal in der Sekunde überprüft. Eine Dämpfung von 30 Dezibel ist damit möglich.
Arbeitslärm ist heutzutage jedoch nicht nur ein Problem von Piloten und Philosophen. Das Peitschenknallen der Fuhrleute, an dem sich Schopenhauer so störte, ist von Telefongeklingel und Tastaturgeklapper abgelöst worden. Mitarbeiter in Großraumbüros kennen das Dilemma: Sie sollen ständig ansprechbar sein und kommunizieren können, andererseits soll die Konzentration unter der permanenten Geräuschkulisse nicht leiden. Könnten Headsets mit ANC, die auch zum Telefonieren und Musikhören dienen, dieses Problem beheben? Fühlt man sich unter solchen Kopfhörern wie unter einer Schallglocke, die jeden unerwünschten Lärm fernhält, gleichzeitig aber bei Bedarf Geräusche durchlässt?
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Sennheiser MB 660 und PXC 550 |
Also bei amazon z.B. ist er verfügbar für 249 Euro, per Express bestellen, dann ist er...
Ich habe den Sony selbst getestet. Leider sind mir 2 Dinge extrem unangenehm aufgefallen...
Hast du den selbst mal gehört? Der Bose QC35 ist alles andere als basslastig!
Danke, darauf wollte ich auch hinweisen. Wenn die Ansage stört, kann diese in der App...