Analoges Kabelnetz: Unitymedia wirft NDR aus dem Angebot

Der NDR soll ab 2. September 2013 nicht mehr über das analoge Kabelnetz von Unitymedia in Nordrhein-Westfalen zu empfangen sein. Das hat der Kabelnetzbetreiber laut Angaben des Senders dem NDR mitgeteilt(öffnet im neuen Fenster) . Grund ist der Streit über die Einspeiseentgelte: Unitymedia fordert für die Verbreitung von den Sendern eine Zahlung, ARD und ZDF argumentieren, dass die Netzbetreiber bereits von ihren Kunden Nutzungsentgelte erhalten, und damit die Leistung doppelt berechnen wollen.
Zuvor hatte die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen erklärt, dass das NDR Fernsehen nicht mehr als "Must carry"-Angebot einzustufen sei, und damit nicht mehr ins analoge Kabel eingespeist werden muss. Arno Beyer, stellvertretender NDR-Intendant: "Diese Entscheidung lassen wir gerichtlich überprüfen."
Betroffen von der geplanten Maßnahme sind laut NDR nach Schätzung von Technik-Experten rund 30 Prozent der Kabelhaushalte in Nordrhein-Westfalen, die ausschließlich das analoge Kabelnetz nutzen. Per Kabel empfangen knapp die Hälfte der Haushalte in Nordrhein-Westfalen ihre Fernsehsender.
Im digitalen Angebot von Unitymedia bleibe das Angebot weiterhin unverschlüsselt verfügbar. "Eine weitere Ausweichmöglichkeit bieten andere Verbreitungswege, auf denen das NDR Fernsehen weiterhin verfügbar ist: Satellit und DVB-T sowie IPTV" , so der NDR.
Im Streit um Einspeiseentgelte zwischen Kabel Deutschland und dem Bayerischen Rundfunk hatte das Landgericht München entschieden, dass der Sender für die Weiterleitung seiner Programme in dem Kabelnetz weiterhin nichts bezahlen muss.
Da ARD und ZDF keine Gebühren an Kabel Deutschland für die Verbreitung ihrer digitalen Programme zahlen wollen, nahm der Netzbetreiber seit Januar 2013 einige Sender aus dem Netz. Zudem wurde die Bandbreite reduziert, die für die öffentlich-rechtlichen Sender zur Verfügung steht.
ARD und ZDF hatten im vergangenen Jahr ihre Verträge zur Weiterverbreitung ihrer Fernsehsender durch Kabel Deutschland und Unitymedia gekündigt. Vorher überwiesen sie den Kabelkonzernen Einspeisungsentgelte in Höhe von rund 60 Millionen Euro. Anbieter wie die Deutsche Telekom mit Entertain verlangen keine Einspeisungsentgelte, während die Sender für die Verbreitung über Satellit und DVB-T zahlen.



