Techniker unter Druck
Gut 10.000 Stühle müssen ins Stadion geräumt, Sitze auf der Tribüne abmontiert, der Rasen ausgerollt, ein Videowürfel über dem Spielfeld installiert werden. Weil das Maracanã keine Frachtaufzüge hat, müssen TV-Anlagen und Lebensmittel über Rampen ins Stadion gefahren werden. Unter der Tribüne, im Erdgeschoss vorbei an der Mixed Zone für Medieninterviews, wartet Thiago Damasco, Chef für die Logistik im Stadion.
Excel-Liste auf dem Laptop
Hinter einem Aufstellzaun aus dünnem Metall stapeln sich Siegerpodien, Absperrpfosten, Elektroroller, Regale und reichlich Verpacktes, das für die Abschlusszeremonie gedacht ist. "Da hinten sind all die Stühle", nickt Damasco dem Stadionmanager zu. In seine Excel-Liste auf dem Laptop hat er das eingetragen. Teil eines Informationssystems, auf das alle Zugriff haben, um sich auf dem Laufenden zu halten, sind die Bestände aber nicht.
Das Maracanã ist nicht wie der Hamburger Hafen, wo Logistik und Planung automatisiert sind, Softwareprogramme die Abwicklung stemmen. In Brasiliens Tempel arbeiten an fast allen Ecken Menschen. "Das Menschliche ist unsere Stärke. So macht die Arbeit Spaß", findet Brum, schlägt seinem Mitarbeiter in die Magengrube und lacht.
Schwachstelle Menschlichkeit
Aber all die Menschlichkeit könnte auch zur Schwachstelle werden. Das Sicherheitspersonal ist dafür berüchtigt, nach den Veranstaltungen die Bierbestände zu plündern. "Das ist ja nicht das Schlimmste", sagt Brum, unterdrückt ein Grinsen. Die Leute müssten nur den ganzen Zeitraum hellwach bleiben und strikt ihre Arbeit verfolgen.
Um das zu beobachten, sitzt der Stadionmanager im Control Tower, wo die Bilder aller 300 Kameras zusammenlaufen. Jeder Mitarbeiter ist dann per Walkie-Talkie erreichbar und kann ermahnt werden. So weit geht die Technik immerhin. Das gab es beim Maracanazo 1950 noch nicht.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Eventplanung à la Maracanã |
Und hintenrum erfährt man dass das Wasser toxisch ist, Busse mit Reportern überfallen...
Wissen wir nicht, solange der Autor sich nicht dazu äußert. Aber angenommen es wäre so...