Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Ampere One: Amperes 192-Kern-Prozessor kann auch Gaming

Windows-Spiele auf einem ARM -System unter Linux laufen lassen - Ampere Computing zeigt, wie das funktioniert. Aber ob es sinnvoll ist?
/ Johannes Hiltscher
28 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Gut für Workstations und Cloud-Server, kann aber auch Spiele: Amperes Altra. (Bild: Cloudflare)
Gut für Workstations und Cloud-Server, kann aber auch Spiele: Amperes Altra. Bild: Cloudflare

Es klingt nach einem billigen Rechner von einer chinesischen E-Commerce-Plattform mit vollkommen übertriebenem Marketing, aber diese 192 Kerne sind echt: Sie stecken im Spitzenmodell des Ampere One von Ampere Computing. Der ist eigentlich für Hyperscaler gedacht, mit ihm ließe sich aber auch ein Gaming-Rechner bauen. Wie das geht, zeigt eine Anleitung von Ampere Computing(öffnet im neuen Fenster) (via Phoronix(öffnet im neuen Fenster) ).

Als Grundlage, um Windows-Spiele auf der ARM-Plattform laufen zu lassen, dient Steam. Da Valve selbst sein Steam Deck mit Linux betreibt, hat das Unternehmen viel Arbeit investiert, um möglichst viele Spiele darauf lauffähig zu bekommen. Möglich macht das eine Proton genannte Erweiterung der Kompatibilitätsschicht Wine (g+) .

Um die x86-Programme auf dem ARM-Prozessor auszuführen, ist allerdings noch ein Emulator erforderlich. Ampere nutzt Box86 (x86) und Box64 (x86-64). Getestet hat Ampere mit der kleinsten Altra-CPU Q32 (32 Kerne). Ungewöhnlich ist die Wahl der Grafikkarte: Hier kam die Workstation-GPU RTX 6000 zum Einsatz, die deutlich teurer ist als ein normales Desktop-Modell. Als Grund nennt Ampere den verfügbaren ARM-Treiber, der unterstützt laut Nvidia(öffnet im neuen Fenster) aber auch die Desktop-Modelle.

Ein teures Vergnügen

Wirklich sinnvoll ist ein Gaming-Rechner auf Basis von Amperes CPUs allerdings nicht. Auch wenn deren Leistung überzeugt reißt selbst das günstigste Mainboard mit Altra Q32 ein tiefes Loch ins Portemonnaie: Es kostet über 1.900 US-Dollar(öffnet im neuen Fenster) und kam im April auf den Markt . Angaben zur Spieleleistung macht Ampere nicht, die hohen Kosten dürften sich aber kaum rechnen.

Zwar funktioniert die Anleitung für jeden ARM64-Prozessor, abseits von Ampere einen mit für aktuellere Spiele ausreichender Leistung zu finden, dürfte allerdings schwer werden - zumal auch ein PCIe-Slot für eine ausreichend leistungsstarke Grafikkarte vorhanden sein muss. Ein Versuch mit einem Apple-Gerät und Asahi-Linux könnte noch interessant sein. Wenn allerdings ein Ampere-System bereits als Workstation vorhanden ist, wäre Steam eine interessante, zusätzliche Nutzungsmöglichkeit.


Relevante Themen