AMG-Motoren: E-Motoren retten Mercedes-Produktionsstandort in Berlin
Der Mercedes-Benz-Standort Berlin-Marienfelde wird künftig Elektromotoren für Elektroautos montieren, die für die Marke AMG gedacht sind.

Um ihre Zukunft des Mercedes-Benz Standorts Berlin-Marienfelde zu sichern, wird künftig das Produktportfolio um die Montage von High-Performance Elektromotoren für AMG-Fahrzeuge erweitert. Bisher werden dort Verbrennermotoren produziert.
Mercedes-Benz will bis 2030 dort vollelektrisch werden, wo es die Marktbedingungen zulassen. Das bedeutet, dass es künftig einen viel geringeren Bedarf an Verbrennungsmotoren geben dürfte, und das könnte negative Auswirkungen auf die Beschäftigten haben.
Das Unternehmen will durch das Insourcing von Antriebstechnologien für Elektrofahrzeuge seine Wertschöpfung verbessern, weshalb im Sommer 2021 der britische Elektromotorhersteller Yasa übernommen wurde, der Axialflusselektromotoren entwickelt. Diese sollen im Werk in Berlin montiert werden.
Diese Elektromotoren sind wesentlich stärker, kleiner und können effizienter arbeiten als normale, permanent erregte Synchronmaschinen. Bei Axialflussmotoren verläuft der magnetische Fluss parallel zur Drehachse, wodurch ein einfacher Aufbau der Kupferwicklungen ermöglicht wird. Die Motoren sind dadurch wesentlich leichter als Standard-Radialflussmotoren, die einen erheblichen Kupferüberhang an den Enden der Spulen aufweisen.
Auch die Kühlung von Axialflussmotoren ist effizienter realisierbar. Da die Spulen direkt gegen das äußere Motorgehäuse gedrückt werden können, können sie schneller abkühlen als bei Radialflussmotoren, wo die Spulenwärme durch den Stator des Motors übertragen werden muss.
Der von Yasa entwickelte Motor wiegt 28,2 kg bei einer Leistung von 160 kW. Das ist deutlich weniger als beispielsweise der vordere Motor des Porsche Taycan Turbo S. Dieser leistet 190 kW und bringt 75 Kilogramm auf die Waage.
Mit dem bereits angekündigten Mercedes-Benz Digital Factory Campus in Berlin soll zudem ein Kompetenzzentrum für Digitalisierung im weltweiten Mercedes-Benz-Produktionsnetzwerk aufgebaut werden. Dort soll auch ein Trainings- und Qualifizierungszentrum entstehen. In das Werk soll deshalb in den kommenden sechs Jahren ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag investiert werden, teilte das Unternehmen mit.
"Wir haben eine vielversprechende Perspektive für das Werk als Industriestandort und ich bin optimistisch, dass wir die Beschäftigung halten können", sagte der Berliner IG-Metall-Chef Jan Otte der Zeitung Tagesspiegel.
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