Ameca-Roboter angeschaut: Der bislang am wenigsten gruselige Roboter
Der Roboter Ameca soll mit Menschen interagieren können und dabei menschliche Züge zeigen - das funktioniert überraschend gut.

Das britische Unternehmen Engineered Arts hat auf der CES 2022 seinen menschlichen Roboter Ameca gezeigt und demonstriert. Ameca hat ein menschlich anmutendes Gesicht, kann seine Augen sowie die Gesichtsmuskeln bewegen und mit den Händen gestikulieren. Außerdem ist der Roboter konversationsfähig. Golem.de hat sich mit Ameca unterhalten.
Ameca ist nicht der erste Roboter, der mit Menschen interagieren soll. Bislang wirkten Unterhaltungen zwischen Menschen und Robotern aber immer sehr gestellt und unspontan. Bei Ameca ist das überraschend anders: Der Roboter schaut uns bei der Konversation in die Augen und scheint unsere Präsenz wahrzunehmen.
Möglich machen das Kameras in den Augen. Dadurch kann Ameca auch erkennen, wenn man mit einer Hand vor seinem Gesicht hin- und herfährt oder ihm auf die Nase stupst - was er nicht mag und auch entsprechend kundtut. Die Unterhaltungen mit Ameca wirken aber vor allem auch deshalb so realistisch, weil der Roboter schnell ist.
Konversation mit Ameca läuft reibungslos
Auf Fragen antwortet Ameca prompt und mit überzeugender Wortwahl. Im direkten Vergleich zu einer Konversation mit einem Menschen ist zwar immer noch ein Unterschied zu erkennen, dieser ist aber geringer als bei anderen Robotern. Zusammen mit den Bewegungen der Augen und vor allem der Gesichtsmimik sowie der Qualität der Antworten entsteht eine äußerst realistische Imitation eines Menschen. Vor allem wirkt Ameca dadurch wesentlich weniger gruselig als viele andere humanoide Roboter.
Natürlich sind Ameca aber auch Grenzen gesetzt, was das Verständnis betrifft. Ein Journalistenkollege mit indischem Vornamen versuchte beispielsweise vergeblich, den Roboter seinen Namen wiederholen zu lassen. Allerdings geht Ameca stellenweise offen mit seinen Unzulänglichkeiten um, was ihn noch realistischer erscheinen lässt.
So konnte der Roboter auf dem Showfloor der CES keinen Fistbump machen - eine wegen der Coronapandemie mittlerweile gängige Begrüßung. Diesen Umstand erklärte Ameca schlicht, was wir besser fanden, als die Anfrage einfach zu ignorieren.
Ameca ist der aktuelle Entwicklungsstand von Engineered Arts Robotern. Das Unternehmen aus Cornwall präsentierte mit dem Robothespian bereits einen Roboter, dessen Augen und Mund sich bewegten - dieser sah allerdings überhaupt nicht realistisch aus. Ameca baut vom Aussehen auf den Mesmer-Robotern von Engineered Arts auf, die ein lebensechtes Äußeres haben.
Gedacht ist Ameca unter anderem für Unternehmen, die auf Messen oder in ihren Geschäften Aufsehen erregen wollen - Engineered Arts macht keinen Hehl daraus, dass der Roboter entsprechend vermarktet werden soll. Allerdings soll er auch Forschungszwecken dienen. Ameca ist modular, entsprechend können Interessenten den kompletten Roboter mit beweglichem Gesicht und Armen beziehen oder auch nur den Oberkörper. Ameca lässt sich auch mieten.
Einfache Programmierung ohne Vorkenntnisse
Die Programmierung soll dank des eigenen Betriebssystems Tritium einfach sein, Engineered Arts zufolge sind keine Programmierkenntnisse von Nöten. Außerdem kann Ameca auch aus der Ferne gesteuert werden. Die Preise für den Kauf oder die Miete des Roboters müssen individuell mit Engineered Arts ausgehandelt werden.
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Ich fänd es sehr spannend, was sich erreichen ließe mit einem Gesicht auf gebogenem...
Ja, leider scheint das auch der Fall zu sein, schade :( https://www.youtube.com/watch?v...
Wahnsinn! Danke für den Link! Hasenohren sind nun nicht unbedingt etwas Alltägliches, das...
Man wie mich das immer aufregt, wenn Leute "kwt" ich den Text anstatt in den Titel...