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AMD Ryzen 9000: Zen 5 kommt zum Monatsende mit neuen OC-Funktionen

AMD hat zahlreiche Details zur neuen Prozessor-Architektur erklärt. Neue Tuning-Funktionen und schnelle Speicherprofile sollen ebenfalls dabei sein.
/ Martin Böckmann
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Die AMD-Ryzen-9000-Serie soll schneller und trotzdem sparsamer sein. (Bild: AMD)
Die AMD-Ryzen-9000-Serie soll schneller und trotzdem sparsamer sein. Bild: AMD

AMD hat die Ryzen-9000-Serie (Granite Ridge) für den 31. Juli 2024 angekündigt. Dann soll es zunächst vier neue Desktop-Prozessoren mit Zen-5-Kernen und ohne integrierte NPU geben, eine Grafikeinheit ist aber wie üblich vorhanden. Die Leistungssteigerung erzielt AMD dabei allein durch Architekturveränderungen, höhere Leistungsaufnahme oder Taktraten gibt es im Vergleich zu Ryzen 7000 nicht.

Die zur Computex 2024 genannten Daten hat AMD noch einmal bestätigt, anderslautende Gerüchte stimmen nicht. Alle bisher erhältlichen AM5-Mainboards sind auch zu den neuen Ryzen-9000-CPUs kompatibel, es muss lediglich vorher ein BIOS-Update durchgeführt werden.

Die neue AGESA-Version soll Speichertaktfrequenzen von bis zu 8.000 Mt/s (Megatransfers pro Sekunde) unterstützen. Das dürfte auf vielen aktuellen Mainboards jedoch nicht funktionieren, die im September erscheinende 800er-Serie soll hierfür ein verbessertes Platinenlayout haben. Für die meisten Anwender soll DDR5-6000 weiterhin die sinnvollste Wahl bleiben.

Bessere Kühlung durch Umstrukturierung

Das Temperaturlimit belässt AMD bei 95 °C, die Zen-5-CPUs sollen aber bei gleicher Leistungsaufnahme kühler laufen als ihre Vorgänger. Dazu veränderte AMD den internen Aufbau der Siliziumchips, um Hotspots zu vermeiden und Temperatursensoren sinnvoller zu platzieren. Auch der Wärmewiderstand soll 15 Prozent geringer sein als zuvor. Unter gleichen Bedingungen gibt AMD eine Differenz von 7 Kelvin zugunsten der neuen Prozessoren an.

Mit der neuen Übertaktungs-Funktion Curve-Shaper bietet AMD eine verbesserte Möglichkeit, die Spannungs-Takt-Kurve zu verändern. Sie lässt sich nun auch temperaturabhängig beeinflussen, was etwas mehr Leistung bei niedrigen Temperaturen erlaubt. Je niedriger die Temperatur ist, desto höhere Taktraten lassen sich bei gleicher Betriebsspannung erzielen. Grund dafür ist der mit der Temperatur sinkende elektrische Widerstand.

Der Arbeitsspeicher lässt sich bei Zen 5 auch in der Software Ryzen Master einstellen, hier soll es Profile geben, die einen Wechsel zwischen niedriger Latenzzeit oder hoher Durchsatzrate vereinfachen sollen. Vorgesehen war das eigentlich schon für Ryzen 7000, allerdings nur per BIOS-Einstellung, entsprechende EXPO-Profile sind zudem eher selten vorhanden.

AM5 bleibt bis einschließlich Zen 7 aktuell

AMD betonte noch einmal, dass der Sockel AM5 bis zum Jahr 2027 unterstützt werden soll. Konkret nannte der Hersteller auch die Architekturen Zen 6 und Zen 7 als Nachfolger für die AM5-Plattform, erst danach ist der nächste Plattformwechsel vorgesehen. Dabei ist zu beachten, dass AMD nur vom Sockel AM5 spricht, nicht aber den 600er-Chipsätzen.

Bei Mainboards mit Sockel AM4 zögerte AMD anfangs lange, um schließlich doch auch die neuesten Prozessoren auf 300er-Chipsätzen zu erlauben. Letztendlich wurde das Versprechen aber eingelöst , weshalb wir auch im aktuellen Fall davon ausgehen. Technisch spricht ohnehin nichts dagegen, da die Prozessoren streng genommen ein SoC sind und gar keinen Chipsatz zum Betrieb benötigen.

Besser als die ersten X3D-Chips

AMD zeigte einige neue Benchmarks, die auch die Leistungsunterschiede im Vergleich zu X3D-Prozessoren offenlegen sollen. Bei Spielen sollen die Ryzen-9000CPUs durchschnittlich 12 Prozent schneller als ein AMD Ryzen 7 5800X3D sein, wobei es weiterhin Titel gibt, die auf dem älteren Prozessor mit 3D-V-Cache schneller laufen. Wir raten, mit einem Update noch bis zur Vorstellung der Ryzen-9000X3D-Prozessoren zu warten.

Bei der Performance sollen die neuen CPUs vor Intels Core-i-14000 Serie (Raptor Lake Refresh) liegen, der Abstand ist aber nur in einigen Titeln und Anwendungen groß. Wenn AVX-512 genutzt wird, ist Zen 5 hingegen erheblich schneller. Die wahre Stärke von Ryzen 9000 soll die Effizienz sein, was unabhängige Tests vor dem Launch bestätigen müssen. AMDs Angaben und erste Leaks sind immerhin vielversprechend.


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