AMD Ryzen 9000: Bios-Update behebt Zen-5-Latenzproblem

Mainboard-Hersteller haben in den letzten Tagen Bios-Updates herausgebracht, mit denen auch die CPU-Firmware auf die Version Agesa PI 1.2.0.2 aktualisiert wird. Das hat ersten Tests zufolge(öffnet im neuen Fenster) Auswirkungen auf die Latenz bei der Kommunikation zwischen CPU-Kernen, die sich auf unterschiedlichen Chiplets (CCDs) befinden. Dies war bisher eine ungewöhnliche Schwachstelle von Zen 5, denn eine technische Erklärung gab es für die zusätzlich benötigte Zeit nicht.
Betroffen sind die Modelle Ryzen 9 9900X ( Test ) und 9950X mit 12 beziehungsweise 16 Kernen, die auf zwei CCDs verteilt sind. Die Latenz für Zugriffe auf den anderen CCDs lag bisher bei 180 Nanosekunden, mit der neuen Agesa 1.2.0.2 sind es durchschnittlich 75 Nanosekunden. Das entspricht dem Niveau der Vorgängergeneration Zen 4 (Raphael).
Auswirkungen hat dies für Anwendungen, die entweder mehr Kerne nutzen, als ein CCD alleine bereitstellen kann, oder die fälschlicherweise vom Scheduler des Betriebssystems auf unterschiedliche CCDs verteilt wurden. Die Kommunikation zwischen den CCDs ist vor allem dann wichtig, wenn mehrere CPU-Kerne auf die gleichen Cache-Daten zugreifen.
Zen 5 wird langsam erwachsen
AMD hat seit dem Release der Granite-Ridge-Prozessoren (Zen 5) einige Kinderkrankheiten der neuen CPU-Generation beseitigt, die einzeln nur einen geringen Einfluss auf die Performance hatten. Zusammen betrachtet sorgten sie aber dafür, dass AMDs Leistungsangaben aus den Präsentationen bei der Vorstellung nicht erreicht wurden und oft kaum ein Unterschied zur Vorgängergeneration vorhanden war.
Neben der Inter-Core-Latenz gab es anfangs Probleme mit einigen Arbeitsspeicherkonfigurationen bei frühen Bios-Versionen und Leistungsverluste, wenn kein Windows-Administrator-Konto verwendet wurde. Auch hier besserte der Hersteller zusammen mit Microsoft inzwischen nach, ein Windows-Update sorgt auch bei normalen Benutzerkonten für die gleiche Performance.
Wer eine Zen-5-CPU mit mehr als acht Kernen nutzt, sollte also neben aktuellen Betriebssystem-Updates auch ein Bios-Update durchführen. Dabei ist zu beachten, dass nach dem Update eventuell geänderte UEFI-Optionen erneut eingestellt werden müssen, da durch die Aktualisierung die Standardkonfiguration wiederhergestellt wird. Dazu zählen auch XMP- und Expo-Speicherprofile.



