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AMD Raphael (Zen 4): Ryzen 7000 schlagen Intel um bis zu 57 Prozent

Schnelle CPU-Kerne mit 5 nm und mehr Energie-Budget: AMD geht bei den Ryzen 7000 samt DDR5 -Speicher in die Vollen, nicht aber beim Preis.
/ Marc Sauter
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AMD-Chefin Lisa Su hält einen Ryzen 7000 hoch. (Bild: AMD)
AMD-Chefin Lisa Su hält einen Ryzen 7000 hoch. Bild: AMD

AMD hat die Ryzen 7000 alias Raphael vorgestellt, ab Ende September sollen vier Modelle erhältich sein. Der Ryzen 9 7950X schlägt dem Hersteller zufolge den Core i9-12900K um bis zu 57 Prozent, selbst der Ryzen 5 7600X soll noch bis zu 17 Prozent flotter sein.

Vorerst wird es vier Prozessoren geben, sie alle basieren auf dem selben Design: Neben einem in 6 nm gefertigten I/O-Die mit DDR5- und PCIe-Gen5-Controller gibt es ein oder zwei Compute-Chiplets mit 5-nm-Technik, welche die eigentlichen CPU-Kerne enthalten. Die Zen-4-Architektur soll die Leistung pro Takt durchschnittlich um 13 Prozent verbessern, überdies steigen die Frequenzen und das Power-Budget signifikant.

Die höhere IPC ist maßgeblich auf das überarbeitete Frontend zurückzuführen, auch die Load/Store-Blöcke und die Sprungvorhersage wurden verbessert; außerdem der L2-Cache auf 1 MByte verdoppelt und der µOp-Cache um 70 Prozent vergrößert. All das führt dazu, dass die dahinterliegenden Ausführungseinheiten schneller mit Daten versorgt werden, wobei AMD hier ebenfalls angesetzt hat.

AMD unterstützt das, was Intel vorenthält

Neu ist etwa die Unterstützung für AVX-512, welches Intel bei seinen Desktop-Prozessoren künstlich abschaltet . Bei FP32-Inferencing soll die Befehlssatzerweiterung laut AMD bis zu 30 Prozent bringen, bei INT8-Code dank VNNI (Vector Neural Network Instructions) sogar 150 Prozent. Anders als bei Intel wurde AVX-512 mit zwei Taktzyklen implementiert, weshalb sich der absolute Durchsatz verglichen zu AVX2 nicht verdoppelt. Jeder Raphael-Chip integriert eine RDNA2-basierte iGPU mit zwei CUs und bis zu 2,2 GHz.

Spezifikationen von AMDs Ryzen 7000 (Raphael)
Kerne Takt L3-Cache Speicher TDP PPT Launch-Preis
Ryzen 9 7950X3D 16C/32T 4,2 GHz bis 5,7 GHz 128 MByte DDR5-5200 120 Watt 160 Watt 700 USD
Ryzen 9 7950X 16C/32T 4,5 GHz bis 5,7 GHz 64 MByte DDR5-5200 170 Watt 230 Watt 700 USD (850 Euro)
Ryzen 9 7900X3D 12C/24T 4,4 GHz bis 5,6 GHz 128 MByte DDR5-5200 120 Watt 160 Watt 600 USD
Ryzen 9 7900X 12C/24T 4,7 GHz bis 5,6 GHz 64 MByte DDR5-5200 170 Watt 230 Watt 550 USD (670 Euro)
Ryzen 9 7900 12C/24T 3,6 GHz bis 5,4 GHz 64 MByte DDR5-5200 65 Watt 88 Watt 430 USD
Ryzen 7 7800X3D 8C/16T ? GHz bis 5,0 GHz 96 MByte DDR5-5200 120 Watt 160 Watt 450 USD
Ryzen 7 7700X 8C/16T 4,5 GHz bis 5,4 GHz 32 MByte DDR5-5200 105 Watt 142 Watt 400 USD (480 Euro)
Ryzen 7 7700 8C/16T 3,6 GHz bis 5,3 GHz 32 MByte DDR5-5200 65 Watt 88 Watt 330 USD
Ryzen 5 7600X 6C/12T 4,7 GHz bis 5,3 GHz 32 MByte DDR5-5200 105 Watt 142 Watt 300 USD (360 Euro)
Ryzen 5 7600 6C/12T 3,8 GHz bis 5,1 GHz 32 MByte DDR5-5200 65 Watt 88 Watt 230 USD
Ryzen 5 7500F (ohne iGPU) 6C/12T 3,7 GHz bis 5,0 GHz 32 MByte DDR5-5200 65 Watt 88 Watt 179 USD

Für AMDs Raphael-CPUs wird eine Hauptplatine mit dem bis mindestens 2025 aktuell bleibenden Sockel AM5 alias LGA 1718 benötigt, je nach Mainboard-Chip(s) für Grafikkarte und SSD wird der PCIe-Gen5-Standard unterstützt. Topmodell ist der X670E, zudem gibt es den X670, den B650E, den B650 und den A620. Die Ryzen 7000 unterstützen DDR5-5200, wobei AMD mit dem Expo ( Extended Overclocking Profile ) auch schnelleren Arbeitsspeicher unterstützt. So wurden die hauseigenen Benchmarks durchweg mit DDR5-6000-CL30 erstellt, für die Intel-Konkurrenz wurde der gleiche RAM eingesetzt; zudem DDR4-3600-CL16 für die Ryzen 5000.

AMD stellt Ryzen 7000 vor (Herstellervideo)
AMD stellt Ryzen 7000 vor (Herstellervideo) (33:04)

Apropos Intel: Der Core i9-12900K (Test) hat eine Maximum Turbo Power von 241 Watt, wohingegen AMDs Ryzen 5000 auf 142 Watt begrenzt waren. Zumindest beim 12-kernigen Ryzen 9 7900X und beim 16-kernigen Ryzen 9 7950X zieht AMD nach und gibt beiden 230 Watt an Power-Budget mit auf den Weg, was eine entsprechend starke Kühlung voraussetzt. Ungeachtet dessen hebt AMD die gestiegene Effizienz bei 65 Watt TDP und 105 Watt TDP hervor.

Beim Gaming soll Zen 4 sehr stark sein

Verglichen zum Ryzen 9 5950X (Test) sieht AMD den Ryzen 9 7950X in Spielen um bis zu 35 Prozent in Front, in Apps sollen es bis zu 48 Prozent sein. Der Core i9-12900K wird zumindest im V-Ray-Renderer um 57 Prozent überholt, beim Gaming soll selbst der Ryzen 5 7600X durchschnittlich flotter sein als Intels Topmodell.

Preislich setzt AMD die Raphael-CPUs teils dort an, wo schon ihre Vorgänger antraten: Der Ryzen 9 7950X ist 100 US-Dollar günstiger als der Ryzen 9 5950X, der Ryzen 7 7700X wiederum kostet 100 US-Dollar mehr als der Ryzen 7 5700X und damit 50 US-Dollar weniger als der Ryzen 7 5800X zum Start. Die neuen Prozessoren sollen ab dem 27. September 2022 verfügbar sein, die X670(E)-Boards schon am 15. September und die B650(E)-Platinen am 10. Oktober.


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