AMD Radeon RX Vega: FP16-Haar-Berechnung und Bethesda-Kooperation

AMD hat auf der Games Developer Conference 2017 im kalifornischen San Francisco bei einem Capsaicin & Cream genannten Event neue Informationen und Demos präsentiert: Basierend auf der im Januar 2017 vorgestellten Vega-Grafikarchitektur soll eine Karte erscheinen, die als Radeon RX Vega und nicht mehr als Fury vermarktet wird. Das ist als Seitenhieb auf Nvidias Titan X zu verstehen, denn Vega ist ein großer Stern und der Titan ein Mond des Saturn - zwar der größte, aber winzig verglichen mit Vega.

Da die überarbeiteten Shader-Einheiten der Radeon RX Vega, die New Compute Units (NCU), pro Takt doppelt so viele FP16- wie FP32-Berechnungen durchführen können, spricht der Hersteller von Rapid Packed Math (RPM). Die halbe Genauigkeit ist ausreichend, um sie für die Darstellung von Haarsträhnen via TressFX einzusetzen. Dank RPM sind laut AMD etwas mehr als doppelt so viele bei gleicher Anzahl von Bildern pro Sekunde möglich, was realistischer wirkt. Alternativ wäre mehr Leistung bei identischer Qualität denkbar. Weil Vega auch in der Playstation 4 Pro steckt, ist anzunehmen, dass FP16 für einige künftige PS4-Pro- und Cross-Platform-Spiele verwendet wird.
PC-exklusiv hingegen bleibt vorerst der High Bandwidth Cache Controller (HBCC), der den High Bandwidth Memory (HBM2) auf der Radeon RX Vega ansteuert. Für die Demo verwendete AMD bewusst eine Karte mit nur 2 GByte Videospeicher, um den Einfluss des HBCC durch die notwendige Auslagerung von Daten in wahrscheinlich den RAM besser aufzeigen zu können. In Deus Ex Mankind Divided soll die durchschnittliche Bildrate um 50 Prozent steigen und die minimale sich verdoppeln. Die Radeon RX Vega dürfte jedoch mit 8 und 16 GByte erscheinen, je nachdem für welche Variante sich AMD entscheidet oder auf welche HBM2-Speichermenge sie Zugriff haben.




Am Ende der Präsentation kündigte AMD eine enge Kooperation(öffnet im neuen Fenster) mit dem Spiele-Publisher Bethesda an: Kommende Spiele sollen für Radeon-Grafikkarten und Ryzen-Prozessoren optimiert werden, weshalb Ingenieure von AMD bei Bethesda vor Ort helfen werden. Da schon Doom die Vulkan-Schnittstelle unterstützt , könnte dies auch für kommende Titel gelten. Die Multicore-Optimierung von Dishonored 2 ist derweil schon so gut, dass ein Ryzen 7 1800X (8C/16T) sich verglichen mit einem Core i7-7700K (4C/8T) exzellent positioniert, was aber auch für den Core i7-6900K (8C/16T) gilt.